Vater soll Baby fast zu Tode geprügelt haben
Was passierte, als die Mutter kurz weg war?
Kaufbeuren/Kempten Ein 21 Jahre alter Mann aus Kaufbeuren soll am Donnerstagabend seinem acht Monate alten Sohn lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt haben. Die Tat ereignete sich nach Polizeiangaben in der Wohnung der 19 Jahre alten Mutter. Dort hatte sich der Vater in letzter Zeit nur noch sporadisch aufgehalten, weil sich das Paar getrennt hatte. Gegen den Mann erging am Freitag ein Untersuchungshaftbefehl. Christian Eckel, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, zeigte sich entsetzt über die Tat: „Das ist schrecklich, eigentlich unbegreiflich.“Bei dem Tatverdächtigen handle es sich um einen Deutschen, teilte die Polizei mit.
Am Donnerstagabend fand die 19 Jahre alte Mutter den schwer verletzten Säugling im Bett. Während ihrer eineinhalbstündigen Abwesenheit hatte sich der Vater um das Baby kümmern sollen. Dem Kind seien Verletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung zugefügt worden, sagte Polizeisprecher Eckel. Die Ermittlungen stünden aber noch ganz am Anfang: „Wir wissen bisher nicht, was passiert ist.“
Das Kind wurde zunächst ins Klinikum Kaufbeuren gebracht, wegen der lebensbedrohlichen Verletzungen aber noch in der Nacht per Hubschrauber in eine andere Klinik verlegt. Bei dem Kleinkind bestehe „höchste Lebensgefahr“, sagte Eckel.
Der Vater des Babys fügte sich selbst Verletzungen zu und musste im Krankenhaus behandelt werden. „Wir gehen davon aus, dass er sich das Leben nehmen wollte“, sagt Eckel. Noch in der Nacht wurde der 21-Jährige festgenommen. Da er stark angetrunken war, wurde eine Blutentnahme angeordnet. Auch Drogeneinfluss sei nicht auszuschließen, hieß es. Der Mann sei bereits wegen eines Drogendelikts mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Beim Jugendamt soll das Paar aber nicht aktenkundig gewesen sein. Der dringend tatverdächtige Vater des Säuglings machte bisher keine Angaben zu den Geschehnissen.