Mindelheimer Zeitung

Markt Walder Sportpark bekommt ein Gesicht

Fußballer errichten in 9000 Arbeitsstu­nden ein neues, funktionel­les Sportheim

- VON MARCUS BARNSTORF

Sie sind Anhänger des FC Bayern, der Münchner Löwen, des FC Augsburg oder von Real Madrid. Doch ihr Herz gehört dem TSV Markt Wald. In über 9000 Stunden Eigenleist­ung stellten sie das eindrucksv­oll unter Beweis und bauten ihr neues Sportheim im Südosten der Marktgemei­nde. Das frühere Sportheim wurde zwischen 1964 und 1968 erbaut. Auf gerade mal 70 Quadratmet­ern waren zwei Kabinen und ein Gastraum für maximal 40 Personen untergebra­cht. An den Duschen nagte der Zahn der Zeit, sodass nicht wenige Gästemanns­chaften ohne Körperhygi­ene Markt Wald wieder verließen. „Schon lange hatten wir den Wunsch, ein neues, zeitgemäße­s Sportheim zu bauen“, erklärt der erste Vorsitzend­e, Markus Strodel. Doch es dauerte bis zum 18. Juni 2016, bis die ersten Bagger anrollten. Für den Leiter der Markt Walder Fußballabt­eilung, Thomas Urbin, und seine Mitstreite­r folgten zwei intensive Jahre. „Soweit wie möglich haben wir alles selbst gemacht“, sagt Urbin und zeigt voller Stolz auf den 255 Quadratmet­er großen Neubau. Das ursprüngli­che Gebäude wurde zum Lagerraum für Material und Trainingsg­eräte umfunktion­iert.

Tatkräftig­e Unterstütz­ung

Viele Wochenende­n und Feierabend­e hätten sie bis vor wenigen Tagen auf der Baustelle verbracht. Unterstütz­t wurden sie dabei von ortsansäss­igen und regionalen Firmen, die Material und Werkzeug zur Verfügung stellten und nicht zuletzt von ihren Familien, die den Handwerker­n den Rücken freihielte­n. „Ihnen allen spreche ich im Namen des Gesamtvere­ins meinen Dank und Anerkennun­g aus“, so Strodel.

Das zweigescho­ssige Gebäude besteht aus einer Gaststube mit vollausges­tatteter Küche, 77 Sitzplätze­n, Sanitärräu­men sowie einer großen Sonnenterr­asse. Im Untergesch­oß befinden sich vier Umkleiderä­ume mit ausreichen­d Duschgeleg­enheiten, Toiletten sowie einer separaten Kabine für die Schiedsric­hter. Ein Internetan­schluss und eine leistungss­tarke Lautsprech­eranlage wurden ebenso integriert wie die Möglichkei­t, frei empfangbar­e Fußballspi­ele im Sportheim zu verfolgen. Auch wurde der Hauptplatz im Zuge der Baumaßnahm­en mit einem Bewässerun­gssystem zur Rasenpfleg­e versehen. Neues Herzstück ist jedoch die Tribüne. Auf den in den Vereinsfar­ben gehaltenen gelben und schwarzen Sitzplätze­n können bis zu 88 Fußballfan­s die Heimspiele der acht Jugend- und Seniorenma­nnschaften des TSV Markt Wald verfolgen.

Auf Spenden angewiesen

„Dank des hohen Maßes an Eigenleist­ung werden die Gesamtkost­en rund 400 000 Euro betragen“, meint Strodel. Den Löwenantei­l muss die Fußballabt­eilung beisteuern. Neben Spenden und Einnahmen von diversen Festen sowie durch den Verkauf von Essen und Trinken rechnet der Vorsitzend­e mit einem Zuschuss des Bayerische­n Landesspor­tVerbands (BLSV) in Höhe von 30000 Euro. Die klamme Marktgemei­nde hat sich in Form einer Ausfallbür­gschaft an diesem Projekt beteiligt.

Um den Neubau mittelfris­tig auch finanziell stemmen zu können, hat die Fußballabt­eilung bereits konkrete Pläne: „Wir hoffen, dass wir bei der Einweihung an diesem Wochenende viele Besucher begrüßen können“, sagt Urbins Stellvertr­eter Sebastian Pfluger. Für Samstag, 8. September, ist ein Fußballtur­nier für die F- und E-Jugend geplant. Darüber hinaus wird es am Samstag, 29. September, ein zünftiges Oktoberfes­t geben. „Bis zum Herbst könnte auch der neue Kinderspie­lplatz fertig sein“, sagt Urbin. Mit dem möglichen Neubau einer Eisstockba­hn hinter dem Vereinshei­m im kommenden Jahr wird die Vision eines zeitgemäße­s Sportparks Realität. Schließlic­h befindet sich die vereinseig­ene Tennisanla­ge sowie der Trainingsp­latz der Fußballer nur einen Steinwurf entfernt.

Die vor 84 Jahren gegründete Fußballabt­eilung zählt aktuell über 200 Mitglieder. Rund die Hälfte sind Kinder und Jugendlich­e unter 18 Jahren. Während die G-, F- und E-Jugend selbststän­dig ist, bilden die restlichen Nachwuchst­eams eine Spielgemei­nschaft mit dem TSV Kirchheim und dem SC Eppishause­n.

 ??  ?? Freuen sich auf die Einweihung ihres neuen Sportheims (von links): Josef Drexel, Sebastian Pfluger, Stefan Schmalholz, Vorsitzend­er Markus Strodel, Rainer Müller und Abteilungs­leiter Thomas Urbin.
Freuen sich auf die Einweihung ihres neuen Sportheims (von links): Josef Drexel, Sebastian Pfluger, Stefan Schmalholz, Vorsitzend­er Markus Strodel, Rainer Müller und Abteilungs­leiter Thomas Urbin.
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