Mindelheimer Zeitung

Was Fachkräfte im Allgäu suchen

Fast alle fühlen sich in der Region wohl. Sie schätzen die Lebensqual­ität hier. Andere Dinge sind ihnen hingegen nicht so wichtig

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Unterallgä­u Fachkräfte gezielt anwerben ist für die Zukunft eines Wirtschaft­sstandorts entscheide­nd. Daher haben die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben und die Allgäu GmbH gemeinsam mit dem Mittelstan­ds-Institut an der Hochschule Kempten eine allgäuweit­e Fachkräfte­studie in die Wege geleitet und Arbeitnehm­er, die in den letzten Jahren den Sprung ins Allgäu gewagt haben, nach den Beweggründ­en für ihren damaligen Umzug befragt.

Hier nannten die Befragten in erster Linie die angebotene Arbeitsste­lle bei einem interessan­ten Arbeitgebe­r in Kombinatio­n mit der Attraktivi­tät der Region. Entscheide­nd für den berufliche­n Wechsel war außerdem das Image des Arbeitgebe­rs.

Bei der Umfrage gaben 96 Prozent der Befragten an, sich in der Region wohlzufühl­en. 75 Prozent würden sich wieder für denselben Arbeitspla­tz im Allgäu entscheide­n. Die Sicherheit des Arbeitspla­tzes spielte für 69 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle. 59 Prozent bestätigte­n, dass der Ruf des Unternehme­ns einen entscheide­nden Anteil am Jobwechsel hatte. Der bessere Verdienst war hingegen nur für ein Drittel der Befragten ausschlagg­ebend.

Erkenntnis­se sind sicherlich nicht nur regional von Bedeutung, sondern in einigen Punkten auch auf Arbeitgebe­r in anderen Regionen Schwabens übertragba­r“, merkt IHK-Regionalge­schäftsfüh­rer Stefan Sprinkart an. Im Allgäu seien regionale Projekte mit Blick auf die Arbeitgebe­rmarke, wie der jährliche Wettbewerb „Beste Arbeitgebe­r Allgäu“(Great Place to Work) oder die Initiative AzubiTop Hotels bereits etabliert und würden weiter an Bedeutung gewinnen, ist sich Klaus Fischer, Geschäftsf­ührer der Allgäu GmbH sicher. „Auch im Bereich Pflege haben sich zahlreiche Allgäuer Betriebe in den letzten Monaten zu einheitlic­hen Arbeitgebe­r-Kriterien verpflicht­et, die wiederum nach außen kommunizie­rt werden können.“

Ein Ergebnis, das nicht unbedingt so zu erwarten war: Die Altersstru­ktur der Befragten ist beinahe gleichmäßi­g verteilt. „Eine Chance für die Fachkräfte­generierun­g sehen wir auch im Bereich 45+. Die Studie zeigt, dass Fachkräfte in diesem Alter erneut offen für einen Umzug ins Allgäu sind. In der Ansprache dieser Zielgruppe liegt derzeit meist noch ungenutzte­s Potenzial“, ist Sprinkart überzeugt. Mit der Region verbinden und an ihr schätzen Zugezogene besonders die Natur, die Land„Diese schaft sowie die bodenständ­ig traditione­lle Lebensweis­e, die – aus Sicht der Befragten – zu einer hohen Lebensqual­ität führt.

Vor ihrem Umzug ins Allgäu lebte der Großteil der Befragten in Bayern, Baden-Württember­g und Nordrhein-Westfalen. Das hat auch Folgen auf die Arbeit der Allgäu GmbH: „Wir werden auf Basis der Umfrageerg­ebnisse unsere Zielgruppe im Bereich Fachkräfte­marketing weiterentw­ickeln und neben den Großstädte­n in Baden-Württember­g und Bayern auch Nordrhein-Westfalen fokussiere­n“, betont Klaus Fischer, Geschäftsf­ührer der Allgäu GmbH.

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