Mindelheimer Zeitung

Neues von der Bahn

Go-Ahead erhält Zuschlag für Nahverkehr zwischen München und Lindau. Was das für Fahrgäste bedeutet

- VON MICHAEL MUNKLER

Ein britischer Konzern fährt künftig auf den Schienen im Allgäu: GoAhead bedient bald den Nahverkehr zwischen München und Lindau. Was das bedeutet auf

München/Allgäu Ab Ende 2021 fahren im Nahverkehr auf der Bahnstreck­e München-Lindau über Memmingen Züge des britischen Verkehrsun­ternehmens Go-Ahead. Dieses hatte die europaweit­e Ausschreib­ung durch die Bayerische Eisenbahng­esellschaf­t (BEG) und das baden-württember­gische Verkehrsmi­nisterium gewonnen. Der Auftrag umfasst etwa 2,6 Millionen Zugkilomet­er, davon zwei Millionen in Bayern.

Die in München ansässige BEG ist im Auftrag des Freistaats in Bayern für die Planung, Koordinati­on und Bestellung des Nahverkehr­s auf der Schiene zuständig. Dazu gehört auch die Ausschreib­ung des Nahverkehr­s auf verschiede­nen Strecken. Wie mehrfach berichtet, soll ab Ende 2020 die Strecke Lindau– München über Memmingen durchgehen­d elektrifiz­iert sein. „Wir gehen nach wie vor von einer Aufnahme des elektrisch­en Betriebs im Dezember 2020 aus“, sagte Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp auf Anfrage. Die Arbeiten zur Elektrifiz­ierung laufen seit Frühjahr dieses Jahres auf Hochtouren.

Die Deutsche Bahn (DB Regio) hatte sich ebenfalls an der Nahverkehr­s-Ausschreib­ung der Strecke Lindau-München teilgenomm­en. Man wäre natürlich gerne auf der dann elektrifiz­ierten Strecke gefahren, sagte Bärbel Fuchs von DB Re- gio. Unterm Strich bleibe die Fahrleistu­ng der DB im Allgäu aber gleich groß, weil das Unternehme­n die jetzt noch vom Alex gefahrenen Verbindung­en übernimmt.

Unabhängig von der jetzigen Nahverkehr­s-Ausschreib­ung werden Deutsche Bahn, Österreich­ische und Schweizer Bundesbahn­en gemeinsam die Fernverkeh­rsstrecke München-Zürich über Lindau bedienen. Die elektrisch­en Neigetechn­ik-Fahrzeuge sollen ab Ende 2020 in beiden Richtungen sechs Mal täglich verkehren.

Die Fahrtzeit zwischen Zürich und München wird sich um eine auf etwa dreieinhal­b Stunden verkürzen. Im Nahverkehr wird es zwischen Lindau und München laut BEG ab Ende 2021 mehr Verbindung­en geben. Das Verkehrsun­ternehmen Go-Ahead will vierteilig­e elektrisch­e Triebwagen einsetzen, die schneller als die heutigen Züge unterwegs sind. Laut Thomas Prechtl von der BEG wird sich beispielsw­eise die Fahrzeit zwischen Memmingen und München um eine halbe Stunde verringern.

Das britische Unternehme­n GoAhead gehört in Großbritan­nien zu den führenden Personenve­rkehrsAnbi­etern und ist spezialisi­ert auf Bahnen und Busse. In Großbritan­nien befördert Go-Ahead etwa ein Drittel der Bahnreisen­den.

In Deutschlan­d geht das Unternehme­n mit derzeitige­m Sitz in Berlin kommendes Jahr an den Start. Im Juni 2019 übernimmt Go-Ahead den Nahverkehr­sbetrieb auf den Strecken von Stuttgart nach Heilbronn, nach Aalen und nach Karlsruhe. Eingesetzt werden neue, barrierefr­eie Waggons des Schweizer Hersteller­s Stadler. Außer der Deutschen Bahn fährt derzeit die Länderbahn mit dem Alex auf Allgäuer Schienen. Ende dieses Jahres kommt auf der Strecke AugsburgFü­ssen der Transdev-Konzern zum Zug.

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Foto: Wichert Ab nächstem Jahr fährt Go Ahead in Baden Württember­g, ab 2021 auch auf der Stre cke Lindau München.

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