Rund 450 Parkplätze mehr am Allgäu Airport
Der Flughafen benötigt Platz für Stellflächen. Memmingerberg ist bereit, Flächen beizusteuern, zeigt aber Grenzen auf
Memmingerberg Den Bau von zusätzlichen Parkflächen für den Allgäu Airport will der Memmingerberger Gemeinderat in gewisse Bahnen lenken: Gelingen soll das durch einen Entwicklungs- und Rahmenplan, den die Räte jetzt befürwortet haben. Laut Bürgermeister Alwin Lichtensteiger geht es beim vorliegenden Parkplatzflächenkonzept darum, Rechts- und Planungssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Gesondert von der Grundsatz-Debatte haben die Räte, wie berichtet, eine Erweiterung des Parkplatzes P4 um 458 Stellplätze und das befristete Parken auf dem Areal bis 2026 befürwortet.
„Steigende Passagierzahlen am Airport ziehen auch einen höheren Bedarf an Parkplätzen nach sich“, sagte Lichtensteiger. An erster Stelle stünden die Flughafenbetreiber in der Pflicht, Stellplätze im Innenbereich des Flughafengeländes anzubieten. Die Gemeinde sei bereit, in begrenztem Maß Flächen beizusteuern, auf denen sie Planungshoheit hat.
Vorrangiges Ziel bleibe aber, Gewerbeflächen auszuweisen und nicht Parkplatzareale zu schaffen, betonte Lichtensteiger. Rechtsanwalt Frank Sommer meinte, dass der Flughafen im Zuge der Planfeststellung Flächen für Parkplätze zugewiesen bekam: „Die müssten in der Lage sein, sich selbst zu organisieren.“Wenn man von gemeindlicher Seite Parkbereiche zulassen wolle, dann nur in der Nähe des Terminals. Vermietungen zu diesem Zweck seien an anderer Stelle nicht erwünscht. Den vorliegenden Rahmenplan, der eine Parkfläche südlich der Flughafenstraße und drei solche Areale nördlich der Flughafenstraße beinhaltet, könne man später in eine Bauleitplanung einfließen lassen. Erweiterungsflächen wären im Bereich der bestehenden Parkplatzbereiche P4 und P11 gegeben.
Gemeinderat Gerhard Hoffmann wies darauf hin, dass der Airport laut Planfeststellung bis zum Jahr 2025 über ein Parkplatzpotenzial von rund 6700 Parkplätzen verfüge. Es sei an den Betreibern, dieses Potenzial auszuschöpfen. Zweiter Bürgermeister Hermann Metzger hob hervor, dass man wildes Parken aus dem Ort verbannen will. Daher müsse sich das Parken auf den Bereich am Terminal konzentrieren. Gemeinderat Kurt Haug monierte, dass die Stellplätze am Parkplatz P4 als wertvolle Gewerbeflächen geeignet seien: „Das ist der falsche Standort.“
Anwalt Sommer riet von einer harten Linie ab. Eine Position zu vertreten, wonach Parken nur im Airport-Gelände denkbar sei und außerhalb nicht, sei schwierig. Besser sei es, Flächen anzubieten und die Entwicklung über einen Ordnungsrahmen zu steuern. Das Gremium votierte mit 10:4 Stimmen für den Entwicklungs- und Rahmenplan mit Parkflächen nahe am Terminal.