Biergärten boomen
Manche Wirte haben in diesem Sommer doppelt so viel Umsatz gemacht wie im Vorjahr
München Die Betreiber der bayerischen Biergärten freuen sich über eine tolle Saison. „Der Sommer war einfach nur gut“, sagt der Augsburger Wirt Albert Oblinger und spricht damit wohl für alle Biergärten-Betreiber in Bayern. „Wir sind seit April voll im Saft, anders kann man das gar nicht sagen.“Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Bis zu zehn Fässer werden jeden Abend in seinem Biergarten Lug ins Land angezapft. Allein mit Bier habe er bisher doppelt so viel Umsatz gemacht wie im vorigen Sommer, schätzt Oblinger.
Auch in den Landbierparadies drei Biergärten in Nürnberg kommen die Wirte kaum mit dem Zapfen nach. „Unsere Bierfahrer sind schon am fluchen“, erzählt Uwe Fröhlich. Sie fahren mit ihren Holzfässern noch ganz traditionell von Brauerei zu Brauerei, um das Bier abzuholen. Normalerweise sind sie mit ihrem Lastwagen ein Mal pro Woche in der fränkischen Schweiz unterwegs, diesen Sommer müssen sie gleich drei Mal wöchentlich los. „In unserem Holzfass-Kühlhaus können wir zwar 1800 Liter Bier lagern, aber das geht momentan auch mal in zwei Tagen weg“, sagt Fröhlich. Nicht mal vier Tage hatten die Biergärten diese Saison geschlossen.
„Wenn Schönwetter ist, dann ist’s bei uns voll – egal ob es draußen 25 oder über 30 Grad hat“, sagt Monika Scheu, Geschäftsführerin der Antonius-Schwaige in Ingolstadt. An so lauen Abenden wie heuer bleiben die Leute auch gern mal länger sitzen. Selbst der Königliche Hirschgarten in München ist jeden Abend rappelvoll, sagt Restaurantleiter Thomas Wagner. Und das mag was heißen – mit 8000 Plätzen ist der Hirschgarten wohl der größte Biergarten in ganz Bayern. Auch wer sich abends spontan im Erlanger Biergarten am Röthelheim treffen will, muss schauen, ob er sich noch auf einer Bierbank dazudrängen kann. „Es läuft weit, weit besser als die letzten Jahre“, meint Wirt Thomas Lorz. „Geradezu paradiesisch.“