Lauter kleine Yogis am Fuggerweiher
Yoga liegt im Trend – und hat erstmals auch im Babenhauser Ferienprogramm Platz gefunden. Wie das ankam
Babenhausen „Neun, acht, sieben, sechs…“– Als die Kinder rückwärtszählen, ist die Anspannung in ihren Stimmen nicht zu überhören. Mit jeder Zahl strecken sie ihre vor dem Herzen gefalteten Hände ein wenig weiter nach oben. Am Ende des „Raketenstarts“hüpfen die Mädchen und Buben kurz in die Höhe. „Wo sind wir gelandet?“, fragt Yoga-Lehrerin Sabine Binder. „Auf dem Planeten der Schlangen!“, lautet eine Antwort. Und schon imitiert Sanda Neubauer die Kriechtiere mit Bewegzungen und einem Zischen. So spielerisch kann der Einstieg ins Yoga aussehen.
Die philosophische Lehre stammt aus Indien, umfasst eine Reihe mentaler und körperlicher Übungen und liegt derzeit im Trend: Rund um den Globus dehnen und strecken, sich die Menschen, meditieren und imitieren etwa den „herabschauenden Hund“. Und so ist Yoga heuer erstmals auch im Babenhauser Ferienprogramm angekommen. Binder und Neubauer haben kindgerechte Übungen zusammengestellt. Der Leitgedanke: „Yoga, Beweglichkeit, Konzentration und Entspannung“Eine Wiese, die im Schatten von Bäumen neben dem Fuggerweiher liegt, stellt den idealen Ort dafür dar. 13 Teilnehmer im Alter von sechs bis zehn Jahren lernen dort Yoga kennen. „Wir wollen sie anregen, die Natur um sie herum mit allen Sinnen wahrzunehmen und ihren eigenen Körper zu spüren“, erklären die Yoga-Lehrerinnen ihre Intention. Gleichzeitig sollten die Kinder Achtsamkeit, Entspannung und Konzentration erfahren.
Zu Beginn der meditativen Stunde begrüßen sich die Mädchen und Buben mit dem traditionellen YogaGruß: „Namasté.“Dann schlagen sie nacheinander die in der Mitte platzierte Klangschale an. Als es gilt, die gezeigten Übungen nachzumachen, müssen die Anweisungen der Lehrerinnen genau beachtet werden – etwa diese: „Nehmt eure Arme zurück und tut so, als ob ihr wie ein Adler fliegt.“Während der „Sonnengruß“und eine Verneigung vor der Erde relativ einfach nachzumachen sind, fordern die sogenannte Heldenhaltung und das Spannen eines symbolischen Bogens volle Konzentration. Als die Kinder mit den Zehen einen Grashalm auszupfen sollen, müssen sie ihr Gleichgewicht gut im Griff haben.
Auch bei Partnerübungen geben sich die Kinder große Mühe. Die Hände gegeneinander zu schieben, ist relativ einfach. Aber als sie aufeinander gestützt den „herabschauenden Hund“formieren sollen, sind Beweglichkeit und Balance wichtig. Sichtlich Spaß bereitet es den kleinen Yogis auch, auf dem Rücken des Partners symbolisch Pizza zu kneten. Und schon kauern sich die Mädchen und Buben auf ihren Matten als wären sie kleine Igel in einem Versteck. Erst als sie sich mit „Namasté“verabschieden, machen sie ihrer Begeisterung Luft: „Das hat riesigen Spaß gemacht.“
Die Heldenhaltung erfordert von den Kindern volle Konzentration