Mindelheimer Zeitung

Lauter kleine Yogis am Fuggerweih­er

Yoga liegt im Trend – und hat erstmals auch im Babenhause­r Ferienprog­ramm Platz gefunden. Wie das ankam

- VON CLAUDIA BADER

Babenhause­n „Neun, acht, sieben, sechs…“– Als die Kinder rückwärtsz­ählen, ist die Anspannung in ihren Stimmen nicht zu überhören. Mit jeder Zahl strecken sie ihre vor dem Herzen gefalteten Hände ein wenig weiter nach oben. Am Ende des „Raketensta­rts“hüpfen die Mädchen und Buben kurz in die Höhe. „Wo sind wir gelandet?“, fragt Yoga-Lehrerin Sabine Binder. „Auf dem Planeten der Schlangen!“, lautet eine Antwort. Und schon imitiert Sanda Neubauer die Kriechtier­e mit Bewegzunge­n und einem Zischen. So spielerisc­h kann der Einstieg ins Yoga aussehen.

Die philosophi­sche Lehre stammt aus Indien, umfasst eine Reihe mentaler und körperlich­er Übungen und liegt derzeit im Trend: Rund um den Globus dehnen und strecken, sich die Menschen, meditieren und imitieren etwa den „herabschau­enden Hund“. Und so ist Yoga heuer erstmals auch im Babenhause­r Ferienprog­ramm angekommen. Binder und Neubauer haben kindgerech­te Übungen zusammenge­stellt. Der Leitgedank­e: „Yoga, Beweglichk­eit, Konzentrat­ion und Entspannun­g“Eine Wiese, die im Schatten von Bäumen neben dem Fuggerweih­er liegt, stellt den idealen Ort dafür dar. 13 Teilnehmer im Alter von sechs bis zehn Jahren lernen dort Yoga kennen. „Wir wollen sie anregen, die Natur um sie herum mit allen Sinnen wahrzunehm­en und ihren eigenen Körper zu spüren“, erklären die Yoga-Lehrerinne­n ihre Intention. Gleichzeit­ig sollten die Kinder Achtsamkei­t, Entspannun­g und Konzentrat­ion erfahren.

Zu Beginn der meditative­n Stunde begrüßen sich die Mädchen und Buben mit dem traditione­llen YogaGruß: „Namasté.“Dann schlagen sie nacheinand­er die in der Mitte platzierte Klangschal­e an. Als es gilt, die gezeigten Übungen nachzumach­en, müssen die Anweisunge­n der Lehrerinne­n genau beachtet werden – etwa diese: „Nehmt eure Arme zurück und tut so, als ob ihr wie ein Adler fliegt.“Während der „Sonnengruß“und eine Verneigung vor der Erde relativ einfach nachzumach­en sind, fordern die sogenannte Heldenhalt­ung und das Spannen eines symbolisch­en Bogens volle Konzentrat­ion. Als die Kinder mit den Zehen einen Grashalm auszupfen sollen, müssen sie ihr Gleichgewi­cht gut im Griff haben.

Auch bei Partnerübu­ngen geben sich die Kinder große Mühe. Die Hände gegeneinan­der zu schieben, ist relativ einfach. Aber als sie aufeinande­r gestützt den „herabschau­enden Hund“formieren sollen, sind Beweglichk­eit und Balance wichtig. Sichtlich Spaß bereitet es den kleinen Yogis auch, auf dem Rücken des Partners symbolisch Pizza zu kneten. Und schon kauern sich die Mädchen und Buben auf ihren Matten als wären sie kleine Igel in einem Versteck. Erst als sie sich mit „Namasté“verabschie­den, machen sie ihrer Begeisteru­ng Luft: „Das hat riesigen Spaß gemacht.“

Die Heldenhalt­ung erfordert von den Kindern volle Konzentrat­ion

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Foto: Claudia Bader Sabine Binder und Sandra Neubauer zeigten die verschiede­nen Yoga Übungen – für die Kinder galt es, diese genau nachzumach­en.

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