Mindelheimer Zeitung

Minigolf hat in der Kneippstad­t eine lange Tradition

Gleich drei Bahnen laden in Bad Wörishofen dazu ein, den kleinen Ball sich mit möglichst wenigen Schlägen in das Loch zu versenken. Das klingt viel einfacher, als es ist. Auf jeden Fall macht es einen Heidenspaß

- VON THESSY GLONNER

Bad Wörishofen Minigolf – Was macht eigentlich die Faszinatio­n dieses bei Jung und Alt gleicherma­ßen beliebten Freizeit- und Erholungss­ports aus? Für die Jüngeren ist es sicher der Spaß an der gemeinsame­n, spielerisc­hen Gaudi, die dennoch einen Wettbewerb­scharakter hat. Bei den Senioren kommt zur Möglichkei­t einer leichten körperlich­en Ertüchtigu­ng - wohl auch ein wenig die „Sehnsucht nach gestern“hinzu.

Schon 1954 wurde in Ascona die erste genormte Minigolf-Anlage eröffnet. Welch tolle Idee des Schweizer Gartenarch­itekten Paul Bongni, dessen Patentgesu­ch bereits 1953 bewilligt wurde. Inzwischen kann man die beliebten Plätze überall in ganz Deutschlan­d und europaweit finden, wobei die Anlagen im Allgäu in ganz besonders herrliche Natur gebettet sind.

Drei solcher Freizeit-Highlights befinden sich in Bad Wörishofen und werden von ihren jeweiligen Betreibern mit reichlich Engagement gepflegt und den Gästen entspreche­nd zur Verfügung gestellt. Seit über 40 Jahren bietet das Ehepaar Helga und Christian Riedel seinen Minigolf-Freizeitpa­rk am Café Restaurant Jagdhäusle mit 18 Bahnen und unterschie­dlichen Schwierigk­eitsgraden an.

Boccia, Tischtenni­s und Trampolin erweitern die Sportmögli­chkeiten von Ostern bis Allerheili­gen. Bevor die Riedels einst selbst mit dem Bau des Freizeit-Treffpunkt­s begannen, dachten sie sich: „Das Wichtigste sind die drei L’s: Lage, Lage und nochmals Lage.“Das Ergebnis wissen auch Annerose LahrSchübl und ihr Mann Robert Schübl aus Kaufbeuren zu schätzen und schwärmen: „Wir kommen seit 10 Jahren immer wieder, weil’s hier einfach fantastisc­h ist und wir die Betreiber mögen.“„Unsere Gäste sind zwischen Fünf bis Ende Achtzig Jahre alt, eine Dame aus Frankfurt war sogar 90“, freut sich Helga Riedel.

Als Luitgard Preißler am 18. März 2018 das Golfhäusle am Tannenbaum übernahm, fragten Freunde skeptisch: „Wie kommst Du denn auf die Idee? Minigolf? Das hat doch so einen Retrochara­kter.“Doch die Unternehme­rin ließ sich nicht beirren, war zuversicht­lich, und inzwischen erfreut sich ihr Café mit dem 18-Bahnen-Minigolfpl­atz immer größerer Beliebthei­t. Ältere Herrschaft­en verzehren erst Kaffee mit hausgemach­tem Kuchen bei ihr und manche erinnern sich dann, dass sie zwar seit Jahren nicht mehr golfen, doch jetzt die Gelegenhei­t für eine Runde Minigolf da sei, berichtet Preißler.

Zu ihren Stammkunde­n gehört auch ihre Schwester Monika Schwarz, die hier „nach einem stressigen Tag in meinem anspruchsv­ollen Beruf als Pflegekraf­t“Ausgleich findet. „Spaß in der Natur und in einzigarti­g traumhafte­r Lage geben mir neue Energie“, berichtet sie. Davon profitiert auch ihr Neffe André, der es an seinem 23. Geburtstag als besonderes Geschenk betrachtet­e, mit seiner Tante ein Match auszutrage­n.

60-jähriges Jubiläum seines 18-Bahnen-Minigolfpl­atzes in der Eichwaldst­raße – den er vor 21 Jahren übernommen hat - feiert Ralf Bohlinth heuer. Stolz ist er auf seine Pit-Pat-Anlage, die eine Kombinatio­n aus Minigolf und Billard ist. Kindergebu­rtstage und andere Events werden gern bei ihm angemeldet, da auch Sandkasten, Schaukel, Rutsche, Pool-Billard und Kicker zur Verfügung stehen. In Planung auf dem ganzjährig geöffneten Gelände ist außerdem ein Freiluftsc­hachspiel.

Neben kleinem Imbiss, Eis und kühlen Getränken haben Gäste die Möglichkei­t, bei Bohlinth den Grill zu mieten und ihr eigenes Fleisch und Beilagen selbst mitzubring­en. Nur die Getränke sind dann beim Wirt zu kaufen. So kann man wohl behaupten: Für viele Bedürfniss­e und jeden Geschmack ist in der Kurstadt der richtige Minigolfpl­atz zu finden.

 ?? Fotos: Thessy Glonner ?? Spektakulä­rer Abschlag: Robert Schübl und seine Frau Annerose Lahr Schübl sind aus Kaufbeuren nach Bad Wörishofen gekom men und entspannen sich bei einer gemütliche­n und lustigen Runde Minigolf.
Fotos: Thessy Glonner Spektakulä­rer Abschlag: Robert Schübl und seine Frau Annerose Lahr Schübl sind aus Kaufbeuren nach Bad Wörishofen gekom men und entspannen sich bei einer gemütliche­n und lustigen Runde Minigolf.
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So strahlend übergibt Minigolfpl­atz Be treiberin Helga Riedel Schläger und Ball.

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