Happy End für die Entchen
Wie Alois und Martin Kistler sechs Entenküken ins Leben verhalfen
Bad Wörishofen Nach zehn Wochen in den Quartieren von Alois und Martin Kistler waren die damals geretteten Entenküken nun so erwachsen, dass sie der Natur zurückgegeben werden konnten: Wie die
MZ damals berichtete, war das Gelege mit neuen Eiern beim Mähen einer Wiese südlich von Bad Wörishofen entdeckt worden.
Bauer Anton Rauch vermittelte die Eier spontan zu Alois Kistler, der einen Brutapparat besitzt und wo schon am nächsten Tag die Küken schlüpften. Dieser nahm sie liebevoll auf und zog sie groß.
Zuerst hatten sie ihr Quartier bei Alois Kistler in der Kemptener Straße, später bei Martin Kistler in dessen Gartenanlage in der Nähe des Gewerbegebietes. Nur wenige Tage danach meldete sich eine Familie aus Türkheim, dass bei ihr in der Garage vier ebenfalls mutterlose Enten eingestanden seien.
Schnell wurde die Verbindung zu Alois Kistler hergestellt und so landeten auch diese in der Kemptener Straße, wurden dort groß gezogen und inzwischen im Kurpark in die Freiheit entlassen.
Ein weiterer Anruf erreichte Kistler aus Lauchdorf. Dort sei eine Laufente abhandengekommen. Sollte sie eventuell gefunden und vielleicht ebenfalls bei ihm landen, dann solle er doch bitteschön die Besitzer verständigen. Etliche Anrufe von Bekannten aus dem Allgäu erreichten den „Entenvater“dazu auch noch, denn auch dort war die Geschichte gelesen worden.
Dass die Aufzucht mit viel Arbeit verbunden war, macht Alois Kistler im Gespräch zwar auch deutlich, doch als Tierliebhaber habe er diese gerne auf sich genommen.
Sie mussten ja abends immer in Sicherheit gebracht werden und gerade im zweiten Quartier etwas außerhalb der Stadt mussten sie jeden Abend in den Stall gebracht werden, um Feinden wie Fuchs, Marder oder Greifvögeln keine Chance zu geben.
Und Hunger hatten die Tiere nicht zu wenig. Kistler verfütterte immerhin 15 Kilogramm Entenstarterfutter, 25 Kilo normales Entenfutter und zehn Kilogramm Haferfutter.
Nachdem drei der anfangs neun Enten doch zwischendurch einmal entkommen waren, galt es jetzt noch, die restlichen sechs übrig gebliebenen wieder auszusetzen. Dies geschah nun an einem Morgen beim südlichen Waldsee. In zwei Kartons wurden sie dorthin gebracht, wo Enkel Kilian die Aktion aufmerksam verfolgte.
Interessant das unterschiedliche Verhalten: Während die ersten drei nach kurzem Aufenthalt im Wasser am Ufer sofort davon flogen, blieben die zweiten drei noch lange an diesem Platz, genossen offensichtlich das frische Grün des Ufers und ließen sich dabei gerne zusehen.
Dies wunderte die Entenbesitzer etwas, denn sonst war die Gruppe eigentlich immer unzertrennlich gewesen. Somit fand der anfangs schwierige Start in das Entenleben nun für alle Beteiligten ein glückliches Ende.