Mindelheimer Zeitung

Es gibt immer noch freie Ausbildung­sstellen

Jugendlich­e haben die Qual der Wahl bei der Lehrstelle­nsuche. Manche Branchen sind besonders beliebt

- VON MELANIE LIPPL

Unterallgä­u Am kommenden Montag starten viele junge Menschen in einen neuen Lebensabsc­hnitt: die Ausbildung. Zuvor hatten sie die Qual der Wahl, denn auf jeden Bewerber im Unterallgä­u kommen im Schnitt 1,28 Ausbildung­sstellen. In absoluten Zahlen heißt das: 1200 freie Ausbildung­splätze wurden allein im Unterallgä­u gemeldet. Auf sie kommen 941 junge Leute, die sich im Lauf eines Jahres bei der Arbeitsage­ntur für eine Ausbildung gemeldet haben.

Rund ein Drittel dieser Bewerber ist derzeit 16 Jahre alt, es folgen die 17-Jährigen (18 Prozent) und die 15 Jahre und jüngeren Jugendlich­en (17 Prozent). Nur ein geringer Prozentant­eil (1,3) der bei der Agentur gemeldeten Ausbildung­swilligen im Unterallgä­u überschrei­tet das 25. Lebensjahr.

Knapp ein Drittel der gemeldeten Bewerber hat einen Hauptschul­abschluss in der Tasche, die Hälfte hat sogar einen Realschula­bschluss. Vergleichs­weise gering ist da der Anteil der Fachhochsc­hüler (5,6 Prozent) oder Abiturient­en (7,7 Prozent) – wobei diese Gruppen laut einem Arbeitsage­ntursprech­er auch nicht immer in der Statistik auftauchen, etwa, wenn sie sich selbst eine Ausbildung suchen und auch der Betrieb die Ausbildung­sstelle nicht bei der Agentur für Arbeit gemeldet hat, was beispielsw­eise gerade im Bankensekt­or häufiger vorkomme.

Die meisten freien Ausbildung­sstellen, die von Betrieben gemeldet wurden, gibt es für angehende Kauffrauen und -männer im Einzelhand­el. Auf Platz zwei und drei folgen der Beruf des Zerspanung­smechanike­rs und des Industriem­echanikers. Ebenfalls viele Auszubilde­nde werden als Hotelfachl­eute, Büround Industriek­aufleute sowie als Fachkräfte in der Lagerlogis­tik gesucht. Es folgen die Berufe Koch, Mechatroni­ker und Maurer.

Nicht immer passen diese freien Stellen mit den Wünschen der jungen Menschen zusammen: So steht etwa der Kfz-Mechatroni­ker für Autos auf Platz drei der Hitliste der Ausbildung­sbewerber, gleich nach Industriek­aufmann/-frau und Industriem­echaniker. Auch Schreiner, Verkäufer oder Medizinisc­he Fachangest­ellte wollen die Bewerber mit am liebsten werden.

Im noch enger gefassten Wirt schaftsrau­m Mindelheim gibt es in diesem Beratungsj­ahr 633 freie Ausbildung­splätze, die meisten – nämlich 246 – davon in der Kategorie „Rohstoffge­winnung, Produktion und Fertigung“: Hierzu zählen beispielsw­eise Maschinenb­au oder Fahrzeugte­chnik. 169 freie Stellen haben Betriebe aus dem Bereich „Kaufmännis­che Dienstleis­tungen, Handel, Vertrieb und Tourismus“gemeldet. Dazu rechnet die Arbeitsage­ntur beispielsw­eise den Verkauf, aber auch die Hotellerie und Gastronomi­e. 72 Ausbildung­sstellen wurden im Bereich „Bau, Architektu­r, Vermessung und Gebäudetec­hnik“bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Dazu gehören neben Stellen im Hoch- und Tiefbau beispielsw­eise auch welche als Maler oder Sanitär-, Heizungs- und Klimatechn­iker. Von den 633 Stellen im Wirtschaft­sraum Mindelheim sind laut Arbeitsage­ntur 164 unbesetzt.

Auf sie kommen im Wirtschaft­sraum Mindelheim 487 jugendlich­e Bewerber, die sich bei der Arbeitsage­ntur gemeldet haben. 74 davon sind immer noch ohne Ausbildung­svertrag – für den Rest beginnt größtentei­ls am Montag ein neuer Alltag.

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Archivfoto: Marcus Merk Ab Montag heißt es für viele junge Menschen wieder: zuschauen und etwas dabei lernen. Zahlreiche Absolvente­n beginnen ihre Ausbildung in den Betrieben in der Region.

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