Mittelschüler testen Handy Nutzung im Unterricht
Die Ludwig-Aurbacher-Schule in Türkheim erprobt im kommenden Schuljahr praxisnahe Regelungen
Türkheim Der Schulversuch, wie die private Nutzung von Handys schulintern sinnvoll geregelt werden kann, kann nun starten: 135 weiterführende Schulen in ganz Bayern – darunter auch die Ludwig-Aurbacher-Mittelschule in Türkheim – bekommen die Chance, eigenständig und praxisnah Regelungen zu erproben und damit alle Beteiligten vor Ort aktiv einzubinden.
Dabei begleiten und unterstützen wir sie gerne“, betonte Kultusminister Bernd Sibler gestern in München und gab die teilnehmenden Schulen im Regierungsbezirk Schwaben bekannt.
Kultusstaatssekretärin Carolina Trautner freut sich über die aktive Beteiligung der Schulen vor Ort: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass die gesamte Schulfamilie tragfähige Konzepte zur Nutzung von Smartphones auch über den Unterricht hinaus entwickelt. Auf dieser gemeinsamen Grundlage können wir eine mögliche Neuregelung der privaten Nutzung von digitalen Speichermedien an unseren Schulen im Dialog mit allen Beteiligten und Betroffenen verantwortungsvoll ausloten.“
Die beteiligten Schulen können im Rahmen des Schulversuchs ab dem Schuljahr 2018/2019 schulinterne Regeln in Abstimmung mit dem Schulforum bzw. Berufsschulbeirat aufstellen, die die private Handynutzung in der Schule beispielsweise zeitlich, räumlich oder auch altersspezifisch differenziert regeln. Der Schulversuch ist auf zwei Jahre angelegt und endet mit dem Schuljahr 2019/2020. Er wird fachlich durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) begleitet und evaluiert. „Im Schulterschluss mit
Schulleitern, Lehrern, Eltern und Schülern und unter wissenschaftlicher Begleitung wollen wir so Möglichkeiten ausloten, um neben der pädagogischen Nutzung von Handys im Unterricht auch dem Wunsch nach einem privaten Gebrauch von Smartphones im Schulalltag zu entsprechen“, so Sibler.
Die am Schulversuch teilnehmenden Schulen haben Medienerziehung als einen Schwerpunkt in ihr Medienkonzept aufgenommen und möchten eigenverantwortlich neben der unterrichtlichen Nutzung auch die private Nutzung von Mobiltelefonen und digitalen Speichermedien durch Schülerinnen und Schüler in der Schule regeln. Das Schulforum (an Berufsschulen der Berufsschulbeirat) hat der Teilnahme zugestimmt.
Die breite Zustimmung von Vertreterinnen und Vertretern der Lehrerund Schulleitungsverbände, der Elternverbände, des Landesschülerrats sowie der Schulaufsicht zum bereits heute praktizierten Einsatz von Handys zu Unterrichtszwecken haben bereits konstruktive Gespräche wie beim Runden Tisch zu diesem Thema im Mai 2018 bestätigt. Wie das Ministerium in einer Pressemitteilung weiter mitteilt, ist eine private Nutzung bisher nur in Ausnahmefällen erlaubt.