Das Warten hat ein Ende
In Steinekirch und Schnerzhofen haben nun endlich die Bauarbeiten begonnen. Dabei hat die Verzögerung trotz eines Wermutstropfens sogar etwas Gutes
Schnerzhofen/Steinekirch Bürgermeister Peter Wachler ist die Erleichterung anzumerken. Endlich geht die Dorferneuerung in Steinekirch und Schnerzhofen voran: Rund drei Jahre haben die Steinekircher wie berichtet darauf gewartet, dass sich die Hauptstraße nach der Erneuerung des Regenwasserkanals wieder in eine asphaltierte Straße zurückverwandelt. Und auch die Schnerzhofener mussten sich in Geduld üben: Eigentlich sollten auch hier der Regenwasserkanal und die Straße darüber bereits fertig sein.
Einer der Gründe, warum sie es nicht sind, liegt beim Amt für ländliche Entwicklung. Es stellt den Vorsitzenden für die mit der Dorferneuerung befasste Teilnehmergemeinschaft. Und der wechselte in diesem Fall dreimal: Der erste ging in Rente, der zweite erkrankte, der dritte wurde zu einer anderen Dorferneuerung abgezogen und der jetzige vierte musste sich erst einmal in die Unterlagen einarbeiten, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre zusammengekommen sind.
Offiziell gestartet ist die Dorferneuerung nämlich bereits 2008 in Anhofen. Bereits drei Jahre später waren die Arbeiten dort abgeschlossen und es hätte erst mit Steinekirch und dann mit Schnerzhofen weitergehen sollen. Doch daraus wurde nichts. Umso glücklicher ist Bürgermeister Wachler, nun beide Projekte gleichzeitig angehen zu können. In Steinekirch soll die Straße noch vor dem Winter asphaltiert sein. Im kommenden Frühjahr folgen dann eine Buswendeplatte am Ortseingang, eine Grünfläche mit Parkplätzen und ein gepflasterter Bereich vor der Kirche.
In Schnerzhofen werden derzeit schon die Rohre für den neuen Regenwasserkanal verlegt. Das war nötig, weil die bisherigen Betonrohre nur 30 bis 40 Zentimeter unter der Straße lagen, teils kaputt und den heutigen landwirtschaftlichen Maschinen nicht gewachsen sind. Um die Beeinträchtigungen für Anwohner, Gewerbetreibende und nicht zuletzt die Landwirtschaft so gering wie möglich zu halten, wird in drei Bauabschnitten gebaut. Im neuen Jahr soll dann die Straße vor der alten Käsküche einen platzähnlichen Charakter bekommen. Außerdem ist an beiden Hauptstraßen ein sogenannter Multifunktionsstreifen geplant. Dabei handelt es sich um einen befestigten Streifen, auf den beispielsweise Traktoren im Begegnungsverkehr ausweichen können. Gehwege sind nicht vorgesehen. Ende Juli 2019 soll alles fertig sein.
Noch vor dem Winter soll die Straße in Steinekirch wieder asphaltiert sein
Beide Baustellen kommen die Gemeinde teurer als ursprünglich geplant
Die Freude über den jetzigen Start der Bauarbeiten wird lediglich von den Kosten überschattet. Ursprünglich hatte die Gemeinde damit gerechnet, für beide Projekte rund 1,6 Millionen Euro ausgeben zu müssen. Aufgrund des derzeitigen Baubooms sind die Kosten nun jedoch auf rund zwei Millionen Euro gestiegen. Für mehr als die Hälfte der Kosten für den Straßenbau gibt es zwar eine Förderung, den Rest muss jedoch die Gemeinde schultern. Und die wird dafür voraussichtlich im neuen Jahr einen Kredit aufnehmen und somit neue Schulden machen müssen, befürchtet Wachler.
Gleichzeitig habe die Verzögerung im Nachhinein aber auch etwas Gutes: Im Zuge der jetzigen Bauarbeiten werden auch die Leerrohre für die Breitbandversorgung mitverlegt. Wären die Straßen wir ursprünglich geplant bereits früher fertig geworden, hätten die neuen Straßen dafür wieder aufgerissen werden müssen.