Entlastung für die Eltern
Auf die Ferienbetreuung des Kreisjugendrings Unterallgäu in Mindelheim ist Verlass. Was die Kinder in den letzten Wochen erlebt haben
Mindelheim Man ist noch nicht einmal im zweiten Stock angekommen, da hört man schon Gelächter und Kinderstimmen. Die einen malen, andere spielen mit Legosteinen oder am Billardtisch. Wenn der gerade besetzt sein sollte, weicht man eben aufs Sofa zum Lesen oder an den Kicker aus. „Die Kinder sollen einfach Spaß haben“, sagt Florian Kastenmeier vom Kreisjugendring. Dafür sei die „Verlässliche Ferienbetreuung“da.
„Ich habe meine Mama gefragt, ob ich dieses Jahr wiederkommen darf, weil es mir letztes Jahr so gut gefallen hat“, sagt Lena. Sie ist zehn Jahre alt und bastelt gerade an einem Bild aus Bügelperlen. Während der Schulzeit findet in den Räumen der Knabenschule die offene Ganztagsschule des Kreisjugendringes statt. Deshalb ist Material zum Basteln, Spielen und Malen beim Ferienprogramm schon vorhanden.
Die Stadt Mindelheim ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Ferienbetreuung anzubieten, und arbeitet seit etwa fünf Jahren mit dem Kreisjugendring zusammen. Der Name „Verlässliche Ferienbetreuung“ist entstanden, weil es sich um eine verbindliche Betreuung handelt. Eltern sollen sich darauf verlassen können, dass das Programm zu festen Zeiten im Jahr stattfindet.
Insgesamt vier Wochen der Sommerferien werden von dem Angebot abgedeckt. Eltern können ihre Kinder von Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 9 Uhr bringen und von 15.30 Uhr bis 16 Uhr wieder abholen.
Es gibt verschiedene Aktionen: Basteln, Minigolfen, ein Besuch bei der Feuerwehr oder ein Ausflug ins Walderlebniszentrum nach Füssen. Teilnehmen können Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse. „Wir gehen davon aus, dass Kinder ab der siebten Klasse die Ferien alleine rumbringen können“, erklärt Kastenmeier.
Für den Kreisjugendring gehe es in erster Linie darum, arbeitende Eltern zu entlasten. Wenn die Kinder den ganzen Tag in der Ferienbetreuung verbringen, werden sie mit Mittagessen, Snacks und Getränken versorgt.
Bei der Anmeldung seien die Organisatoren flexibel: Eltern können ihre Kinder auch nur für den Vormittag anmelden. Einige kommen nur, wenn ein Ausflug geplant ist. Im Durchschnitt werden jeden Tag 30 Kinder betreut.
An diesem Nachmittag gießen die Kinder Kerzen und auch für den nächsten Tag steht das Programm schon fest: An der Schwabenwiese wird am Hügel zur Mindelburg eine 50 Meter lange Wasserrutsche aufgebaut. „Müssen wir dann morgen Badesachen mitnehmen?“, fragen die Kleinen aufgeregt, als sie davon erfahren. „Manche der Kinder wollen am Abend gar nicht gehen. Das ist die beste Rückmeldung für uns“, sagt Kastenmeier.