Mindelheimer Zeitung

Rekordhaus­halt in Rammingen

In diesem Jahr werden vier Millionen Euro investiert. Noch kommt die Gemeinde ohne Schulden aus

- VON WILFRIED UNFRIED

Rammingen Der Ort hat knapp 1600 Einwohner und investiert in diesem Jahr um die vier Millionen Euro. Ist schon diese Zahl rekordverd­ächtig, so zeigt ein Blick in die Haushalte der vergangene­n Jahre, dass Rammingen in zehn Jahren zehn Millionen investiert haben wird. Der von der Kämmerei der VG vorgestell­te Haushalt umfasst gesamt 6,7 Millionen Euro, davon 2,6 Millionen Euro für den Verwaltung­shaushalt.

Allerdings werden die Ramminger in den kommenden Jahren kleinere Brötchen backen müssen, denn aufgrund der vergangene­n guten Jahre werden die Umlagen steigen und die Zuschüsse zurückgehe­n. Trotzdem sehen Bürgermeis­ter Anton Schwele und die Kämmerer Claus Dieter Hiemer und Christian Schöffel die Gemeinde auf einem guten Weg, man werde auch zu Beginn des neuen Jahrzehnts schuldenfr­ei bleiben können.

Bei den Ausgaben ist natürlich der größte Brocken das neue Gemeindeze­ntrum. 800.000 Euro sind für den Neubau, 300.000 Euro für die Außenanlag­en veranschla­gt. Passend dazu fand die Sitzung zur Verabschie­dung des Haushaltes erstmals im neuen „Rathaus“statt. Die Möbel für den Sitzungssa­al waren erst einen Tag vorher angeliefer­t worden. Der Bürgermeis­ter stellte deshalb zu Beginn einen kleinen Rückblick. Das Projekt werde etwas teurer, aber nur, weil man während der Bauzeit einige Dinge vergrößert habe. Alles sei vom Gemeindera­t abgesegnet, Er dankte allen, die das Projekt begleitet haben, allen voran Hans Schindele mit dem Bauausschu­ss. Gefeiert wird dann offiziell im Juli 2019 nach dem Bezirksmus­ikfest.

Hiemer nannte die Haushalte 2016 und 2017 bemerkensw­ert gut. In 2016 habe man zum Beispiel fast eine Million den Rücklagen zuführen können, geplant waren 480 000 Euro. Auch das Jahr 2017 werde hervorrage­nd abschließe­n, so könne man vom Verwaltung­shaushalt 1,1 Millionen an den Vermögensh­aushalt überführen, geplant waren 660 000 Euro. Deutliche Mehreinnah­men habe es bei der Gewerbeste­uer und dem Anteil an der Einkommens­steuer gegeben.

Dennoch hatte Hiemer auch einen Wermutstro­pfen: „Aufgrund der zeitverzög­erten Wirkung des kommunalen Finanzausg­leichs gestalten sich die kommenden Jahre schwierige­r.“So werde die Kreisumlag­e auf 742 000 beziehungs­weise 846 000 Euro im Jahre 2019 klettern, dagegen gingen die Schüsselzu­weisungen drastisch zurück. Sollten alle Investitio­nen wie geplant getätigt werden, werde man Ende des nächsten Jahres um eine Kreditaufn­ahme von 200 000 Euro nicht herum kommen. Des Weiteren müssten die Rücklagen angegriffe­n werden. Allerdings könnten die Schulden durch den Sondereffe­kt „Lipp-Vermögen“bereits ein Jahr später wieder getilgt werden.

Im Haushalt 2018 werden die Gewerbeste­uereinnahm­en um 150.000 Euro auf 350.000 Euro zurückgehe­n. Dagegen kann die Gemeinde mit steigenden Einnahmen aus der Beteiligun­g an der Einkommens­steuer rechnen. Der Bund wird in diesem Jahr 850 000 Euro überweisen, das sind 110 000 Euro mehr als vergangene­s Jahr.

Am Ende lobte Hiemer den Gemeindera­t: „Sie haben in den vergangene­n Jahren alles richtig gemacht. Die Haushaltsl­age ist sehr gut und dabei haben sie noch viele Werte geschafft.“In seinem Ausblick weckte Hiemer sogar noch die Hoffnung, dass man im kommenden Jahr die Gebühren für Wasser und Abwasser senken könne, beide Einrichtun­gen seien kostendeck­end und würden sogar Gewinn abwerfen.

Nicht kostendeck­end seien die Friedhofsg­ebühren. Und auch der Kindergart­en produziere steigende Defizite, der Fehlbetrag pendle sich bei über 200.000 Euro jährlich ein.

Bürgermeis­ter Anton Schwele dankte Claus-Dieter Hiemer und Christian Schöffel für das doch umfangreic­he Zahlenwerk – nur Eingeweiht­e wüssten, welche umfangreic­he Arbeit dahinter stecke.

„Sie haben in den vergangene­n Jahren alles richtig gemacht“VG Kämmerer Claus Dieter Hiemer lobt die Ramminger Gemeinderä­te für deren solide Haushaltsf­ührung

 ?? Fotos: Wilhelm Unfried ?? Zu einem Glas Sekt lud die Gemeinde Besucher und Gemeinderä­te vor der ersten Sitzung im neuen Gemeinscha­ftshaus ein. Da nach ging es an die Arbeit.
Fotos: Wilhelm Unfried Zu einem Glas Sekt lud die Gemeinde Besucher und Gemeinderä­te vor der ersten Sitzung im neuen Gemeinscha­ftshaus ein. Da nach ging es an die Arbeit.
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Die Räte nahmen zum ersten Mal auf den neuen Stühlen Platz, um den Haushalt 2018 zu beraten. Neben Bürgermeis­ter Anton Schwele (vorne) hatten Kämmerer Claus Dieter Hiemer (links) Christian Schöffel Platz genommen.

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