Mindelheimer Zeitung

Neue Trainer, reifere Spieler

Dass der SV Oberegg und der TV Sontheim in der Kreisklass­e oben mitspielen, war zu erwarten. Aber Zaisertsho­fen, Mittelneuf­nach oder Bad Wörishofen? Eine Spurensuch­e

- VON AXEL SCHMIDT

Mindelheim Ruft man sich die Abschlusst­abelle der Kreisklass­e Allgäu 2 aus der Vorsaison ins Gedächtnis, dann könnte man meinen, der Fußballgot­t hat zu Beginn der neuen Saison alles auf den Kopf gestellt. Da führt der TSV Zaisertsho­fen die Tabelle nach vier Spielen noch ohne Punktverlu­st an – im Juni schlossen die Mannen von Trainer Michael Scherer die Liga noch als Achter ab und hatten zwischenze­itlich doch so leichte Abstiegsän­gste. Ebenfalls in den Top-Fünf finden sich nun der TSV Mittelneuf­nach und der FC Bad Wörishofen, die sich in der abgelaufen­en Spielzeit tatsächlic­h ein direktes Abstiegsdu­ell geliefert haben.

Mittelneuf­nach rettete sich am letzten Spieltag mit einem 1:0-Sieg in Oberrieden. Der FCW musste gar in die Abstiegsre­legation, wo er sich letztlich gegen den SV Amendingen mit 4:2 durchsetzt­e.

Doch woher kommt es, dass gerade solche Mannschaft­en nun in der Spitzengru­ppe mitmischen? Bei und Bad Wörishofen könnte man den erfolgreic­hen Start den neuen Trainern zuschreibe­n: Johannes Georgs (Mittelneuf­nach) und Jürgen Weise (Bad Wörishofen) haben sicher die eine oder andere Neuerung im Gepäck und an diversen Rädchen gedreht.

„Mit Sicherheit spielen die neuen Trainer eine Rolle“, sagt Jürgen Weise. Er hat im Sommer beim FC Bad Wörishofen Christian Vogel beerbt – und bislang einen guten Saisonstar­t hingelegt. Ungeschlag­en und mit acht Punkten aus vier Spielen stehen die Wörishofer auf Rang drei. Zuletzt wurde der Aufstiegsa­spirant TV Sontheim mit 4:1 nach Hause geschickt. Was hat er anders gemacht? „Wir haben intensiver trainiert. Mehr mit Ball und mehr taktische Formatione­n. Dass es so gut anläuft, habe ich mir natürlich gewünscht“, sagt Weise.

Auch Johannes Georgs glaubt, dass ein neuer Trainer neuen Schwung bringt. „Das Bild einer Mannschaft ändert sich mit einem neuen Trainer schon etwas. Da will sich jeder beweisen“, sagt Georgs. Er ist seit Sommer Trainer des TSV Mittelneuf­nach. Er baute auf junge, hungrige Spieler – und wurde bisher nicht enttäuscht. „Niklas Kugelmann etwa hat sich sehr gut eingebrach­t, ebenso wie Torwart Alexander Müller. Der hat im letzten Jahr kein Spiel in der ersten Mannschaft gemacht, hat seine Sache aber bisher ordentlich gemacht.“Überhaupt attestiert Georgs seiner Mannschaft nach der bitteren 1:4-Auftaktnie­derlage im Derby beim TSV Markt Wald eine positive Entwicklun­g und spricht von einer „fantastisc­hen Momentaufn­ahme“. Am kommenden Sonntag kommt es in Bad Wörishofen zum direkten Aufeinande­rtreffen der beiden Überraschu­ngsteams. „Wir erhoffen uns da schon etwas. Wir haben nicht vor, mit leeren Händen nach Hause zu fahren“, sagt Johannes Georgs vor dem Duell der beiden neuen Trainer.

In Zaisertsho­fen ist dagegen weiter Michael Scherer am Zug. Seit 2012 ist er für den Kreisklass­isten verantwort­lich – und ist damit der „Dino“unter den Trainer der Kreisklass­e Allgäu 2. Seiner MeiMitteln­eufnach nung nach haben sich seine Spieler im letzten Jahr enorm weiterentw­ickelt. „Letzte Saison waren wir ja eine blutjunge Truppe. Jetzt merkt man, dass das Team reifer geworden ist“, sagt Scherer. Torhüter Daniel Egger sei so ein Beispiel: Gerade aus der A-Jugend herausgeko­mmen steht Egger nun in der „Ersten“im Tor und vertritt den verletzten Daniel Filser. Seine Bilanz: vier Spiele, vier Siege, davon zwei „zu Null“. Zudem sei man in der Vorbereitu­ng von Verletzung­en verschont geblieben. „Und mit Markus Böhm kam ein Spieler zurück, der für die nötige Stabilität sorgt.“Scherer hofft, dass sein Team noch eine Weile in der Erfolgsspu­r bleibt. Er hat den Vergleich zum Vorjahr vor Augen: „Da haben wir nach vier Spieltagen auch die Tabelle angeführt.“Dann folgte „eine sehr schlechte Rückrunde“, so Scherer. „Da haben wir von den Punkten aus der Vorrunde gezehrt.“Am kommenden Sonntag kommt es zu einem echten Härtetest für seine Mannschaft. Dann gastiert der TSV Zaisertsho­fen beim TV Sontheim (4.).

 ?? Foto: Andreas Lenuweit ?? Daniel Egger (rechts) hat in der vergangene­n Saison schon einige Male in der ersten Mannschaft des TSV Zaisertsho­fen ausgeholfe­n. Nun steht der Keeper seit Saisonbegi­nn im Tor – und hat Anteil daran, dass die Zaisertsho­fener ohne Punktverlu­st von der Tabellensp­itze der Kreisklass­e grüßen.
Foto: Andreas Lenuweit Daniel Egger (rechts) hat in der vergangene­n Saison schon einige Male in der ersten Mannschaft des TSV Zaisertsho­fen ausgeholfe­n. Nun steht der Keeper seit Saisonbegi­nn im Tor – und hat Anteil daran, dass die Zaisertsho­fener ohne Punktverlu­st von der Tabellensp­itze der Kreisklass­e grüßen.

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