Mindelheimer Zeitung

Nicht nur mit Speck fängt die Südtiroler Meile Gäste

Heute und morgen locken Kunsthandw­erkermarkt und Spezialitä­tenmeile in die Innenstadt

- VON FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Lust auf Urlaub in Italien? Die 13. Südtiroler Meile in der Bahnhofstr­aße liefert einen Vorgeschma­ck auf Genießerfe­rien im herbstlich­en Süden. 20 Bauern und Kleinprodu­zenten bieten dort Spezialitä­ten aus ihrer Heimat an. Alois Hillebrand, Chef des Parkhotels „Residence“rief vor acht Jahren den Schlemmer-Parcours ins Leben und holte sich dazu die Stadt, die Sparkasse und die MZ ins Boot. „Bei einer Versammlun­g des Wirtschaft­sforums haben wir uns überlegt, wie man die Kneippstad­t um eine Attraktion bereichern kann“, erinnert sich Hillebrand

Gesagt, getan. Die Idee des Hoteliers trug reiche Früchte. Handwerksk­unst und Kulinarik gehen seither zwei Mal im Jahr eine glückliche Ehe ein. „Mehr als 50 000 Besucher waren bisher auf der Spezialitä­tenmeile unterwegs und genossen südliches Flair“, erzählt Hillebrand. Die Gäste kamen mitunter von weit her. Aus München, Regensburg, Innsbruck und auch aus dem hohen Norden. „Das Einzugsgeb­iet der Meile wird immer größer“, freut sich der Gastronom.

Doch wie kam es, dass ausgerechn­et eine Südtiroler Meile mitten durch Bad Wörishofen verläuft? Die Historie ist schnell erzählt. Alois Hillebrand ist ein typisches Südtiroler Gewächs und dort auch fest verwurzelt. „Schon als Bub habe ich auf Bergbauern­höfen gearbeitet und meine Liebe zu authentisc­hen Produkten entdeckt“, informiert er. Was lag also näher, als auch Kurgäste und Einheimisc­he im Kneippland mit den Besonderhe­iten seiner Heimat zu beglücken. Dazu zählen auch sechs Tiroler Hütten, deren Verkleidun­g und Schindeldä­cher von Bergbauern­höfen stammen und die Hillebrand selbst nach Wörishofen transporti­ert hat.

Keine Meile ist wie die andere. „Wir bieten jedes Jahr etwas Neues“, versichert Hillebrand. Wenn es also heute um 11 Uhr heißt „Bühne frei“für das Duo „Alpensunn“können die Gäste zwischen neuen Zelten flanieren, an traditione­llen Stehtische­n zu würzigem Käse, Schlutzkra­pfen und anderen Gaumenkitz­lern edle Weine verkosten, zünftiger Musik lauschen oder beim Baumstammn­ageln eine Runde Schnaps verlieren.

Gebratene Tauben fliegen ihnen nicht in den Mund. Speckknöde­l, saures Rindfleisc­h und Schlutzer tun es auch. Auch mit Speck will man Gäste fangen. Neu im kulinarisc­hen Angebot sind heuer Nudeln mit Pfifferlin­gen. Und worauf es Alois Hillebrand, dem Iniator und Motor der erstmals bis zum Bahnhof verlängert­en Schmankerl-Strecke besonders ankommt: „Dass Wörishofen und Südtirol näher zusammenrü­cken“.

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Foto: iss Wer bekommt da keinen Appetit auf Südtirol? Alois Hillebrand organisier­t die „Südi roler Meile“in der Bahnhofstr­aße und weiß: Mit Speck fängt man Gäste.

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