Die große Altstadt Party
Eine Kirchheimerin wird Krankenpflegerin. Trotz vieler Herausforderungen liebt sie den Beruf
Die Altstadtnacht ist seit Jahren einer der Höhepunkte im Mindel– heimer Festkalender. Was am Freitag bei der großen Party geboten ist, steht auf
Mindelheim Was mache ich nach der Schule? Wohin führt mein Weg? Fragen, auf die viele junge Menschen nach ihrem Schulabschluss noch keine Antwort wissen. Für Patricia Frey war jedoch von Anfang an klar, dass sie Krankenpflegerin werden möchte: „Ich habe während meiner Schulzeit zwei Praktika gemacht und wusste immer, dass ich etwas mit Menschen machen will“, erzählt die ehemalige Realschülerin.
Heute ist die 19-Jährige immer noch begeistert von ihrer Berufswahl. Während ihrer dreijährigen Ausbildung war sie auf verschiedenen Stationen im Mindelheimer Krankenhaus im Einsatz, aber auch im Ottobeurer Klinikum, im Altenheim und in der Psychiatrischen Klinik in Kaufbeuren.
Die Zeit in Kaufbeuren war mitunter die größte Herausforderung für Patricia Frey: „Anfangs hat mich
Die Arbeit in der Psychiatrie war eine Herausforderung für die junge Frau
das schon sehr belastet.“Laut der 19-Jährigen lag das aber auch daran, dass ihr Praxisblock in Kaufbeuren zeitlich vor dem theoretischen Themenblock in der Schule lag. Während der Ausbildung wechseln sich Schule und Praxis ab. Die Herausforderung in der Psychiatrischen Klinik konnte Patricia nach einiger Zeit aber gut meistern: „Ich hatte immer die Möglichkeit, meine Lehrer zu kontaktieren und auch vor Ort gab es Ansprechpartner.“Alleingelassen habe man sie nie.
Auch in der Schule wird laut der 19-Jährigen darauf geachtet, dass die Pflegeschüler mit Stress umgehen können: „Das läuft dann so ab, dass jeder eine Stresssituation aus seinem Alltag beschreibt und wir diese dann gemeinsam durchsprechen“, erklärt die Kirchheimerin.
In ihrer Klasse sind 19 Schüler – davon drei männlich. Dass der Beruf des Krankenpflegers immer noch ein schlechtes Image hat, versteht nicht. Sie sieht ihren Beruf sehr positiv – auch was die persönliche Entwicklung angeht: „Man wird selbstständig und kann sehr viel für sich selbst mitnehmen.“
Aber die Pflegeschüler müssen auch einiges mitbringen: „Man muss offen und freundlich sein und den Menschen das Gefühl geben, dass man für sie da ist“, zählt Patricia auf. Etwas, das gerade für junge Leute nicht immer einfach ist: „Anfangs war es schon herausfordernd, aber mittlerweile geht es“, sagt die 19-Jährige. Was ihr persönlich nahegeht? „Wenn man sieht, wie die Angehörigen leiden – man kennt das ja oft auch aus dem eigenen Leben.“
Die Dinge, die vielleicht andere an dem Beruf abschrecken, stellen für Patricia kein Problem dar: fremde Menschen zu waschen, beispielsweise: „Man muss die Privatsphäre der Menschen achten – und mit der Zeit gewöhnt man sich auch an die Aufgabe“, sagt Patricia.
Alles, was sie in den vergangenen drei Jahren gelernt hat, wurde in den Examensprüfungen abgefragt. Insgesamt drei schriftliche, eine praktische und eine mündliche Prüfung müssen die Pflegeschüler ablePatricia gen. „Bei der praktischen Prüfung bekommt jeder drei Patienten zugeteilt, um die er sich kümmern muss. Das wird dann bewertet“, erklärt die 19-Jährige. Die Patienten sind alle im Klinikum Mindelheim, es wird aber trotzdem darauf geachtet, dass sich Patient und Pflegeschüler noch nicht kennen.
Doch wie geht es nach bestandener Prüfung weiter? Patricia hat darauf eine klare Antwort: „Ich habe mich in Ottobeuren beworben und auf meiner Wunschstation in der Chirurgie auch eine Stelle bekommen.“Auch ihre Klassenkameraden, die sich in Mindelheim beworben haben, wurden alle übernommen.
Unangenehme Aufgaben meistert Patricia Frey be reits souverän