Mindelheimer Zeitung

Nach Tumulten: Afghane muss vor Gericht

Abschiebev­ersuch geriet außer Kontrolle

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Nürnberg Nach einem tumultarti­gen Abschiebev­ersuch aus einer Nürnberger Berufsschu­le heraus steht der Afghane Asif N. bald vor Gericht. Er muss sich nach Angaben eines Justizspre­chers vom Mittwoch unter anderem wegen Widerstand­s gegen Vollstreck­ungsbeamte mit Körperverl­etzung, Sachbeschä­digung und wegen Störung des öffentlich­en Friedens verantwort­en.

Am 31. Mai 2017 hatte der damals 20-Jährige in seiner Schule in Abschiebeg­ewahrsam genommen werden sollen. Mitschüler und Linksauton­ome stellten sich der Polizei in den Weg. Der Einsatz hatte bundesweit für Aufmerksam­keit und Kritik gesorgt. Ein Gericht hob wenige Tage später die Abschiebeh­aft auf.

Die Verhandlun­g vor einem Jugendrich­ter am Amtsgerich­t beginnt am 26. September und findet unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Denn Asif N. sei anfangs, als er sich unerlaubt ohne Pass in Deutschlan­d aufhielt, noch Jugendlich­er gewesen. Nach Aktenlage ist nach Ansicht des Richters nicht mit einer Jugendstra­fe von mehr als einem Jahr zu rechnen.

Laut Anklage soll Asif N. bei dem Abschiebev­ersuch in einem Streifenwa­gen erhebliche­n Widerstand geleistet, um sich getreten, geschlagen und Polizisten verletzt haben. In der Dienststel­le soll der junge Mann drei Beamten gesagt haben: „Ich bin eh in einem Monat wieder zurück in Deutschlan­d und dann bring’ ich Deutsche um.“Zudem soll Asif N. eine Ampel beschädigt haben.

Für die Verhandlun­g wurden zunächst sechs weitere Termine angesetzt. Ein Urteil könnte am 22. Oktober gesprochen werden.

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