Mindelheimer Zeitung

Frodeno geht an Krücken

Vier Wochen vor dem Ironman auf Hawaii muss der zweimalige Champion seinen Start absagen

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Noosa Knapp vier Wochen vor der Ironman-WM ist der Titeltraum von Topfavorit Jan Frodeno jäh zerstört. Der zweimalige Champion hat seine Teilnahme am ultimative­n Showdown auf Hawaii wegen einer Verletzung absagen müssen. „Dieses Jahr kein Kona für mich!“, schrieb Frodeno am Mittwoch bei Facebook.

Vor anderthalb Wochen hatte Frodeno seinen famosen Siegeszug in diesem Jahr noch mit dem WMTitel über die halbe Ironman-Distanz gekrönt. Und nun: Der Triathlon-Superstar geht an Krücken. Frodeno ist derzeit wieder in Australien. Seine Frau Emma, Olympiasie­gerin von 2008, kommt von dort. Das Paar lebt mit den mittlerwei­le zwei Kindern in Noosa und im spanischen Girona. Hawaii ist aber seit vier Jahren der sportliche Fixpunkt. 2014 belegte Frodeno in Kailua-Kona bei seinem Debüt den dritten Platz, 2015 und 2016 triumphier­te der gebürtige Rheinlände­r im Mekka der Triathlete­n. Vor einem Jahr bremsten ihn schwere Rückenschm­erzen im Rennverlau­f, Frodeno schleppte sich dennoch ins Ziel und erntete beim WM-Triumph von Landsmann Patrick Lange weltweit großen Respekt dafür, nicht einfach aufgegeben zu haben. Die verpasste Chance auf den Hattrick trieb den mittlerwei­le 37 Jahre alten Frodeno in diesem Jahr noch mehr an. Gegen die jetzige Verletzung hilft aber nicht mal der Wille eines zweimalige­n Ironman-Champions.

„Nur eine Erinnerung für alle von uns, dass Erfolg nie geradlinig kommt …“, schrieb er. Zwischen zwei kleinen Palmen machte er mit einem Lächeln immerhin noch den Surfer-Gruß – gestützt auf seine Krücken. „Für Interessie­rte“postete er auch noch das Röntgenbil­d von seiner Stressfrak­tur. Man wisse nicht, wie diese zustande gekommen sei, sagte Frodenos Manager Felix Rüdiger.

Bisher war Frodenos Saison nahezu perfekt verlaufen. Er gewann souverän drei Ironman-Rennen, darunter die WM mit einer sensatione­llen Halbmarath­onzeit von 1:06,34 Minuten. Frodeno distanzier­te auch die Konkurrenz um Ironman-Weltmeiste­r Lange bei der EM in Frankfurt – trotz eines RadSturzes zwei Wochen zuvor beim Training. Nach seinem Triumph bei der WM in Südafrika vor anderthalb Wochen war Frodeno umgehend nach Australien gereist, um dort die finale Vorbereitu­ng auf Hawaii zu starten. Die Triathlon-Szene freute sich pünktlich zum 40. Geburtstag der Ironman-WM in diesem Jahr auf ein episches Rennen am 13. Oktober. Der Superstar wird nun nicht mit dabei sein.

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Jan Frodeno

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