Die Musik im Blut, den guten Zweck im Blick
Mit ihrer „Familienmusik“begeistert die Türkheimer Familie Günther wieder zahlreiche Klassik-Fans in der Kapuzinerkirche
Türkheim Es wurde still in der Kapuzinerkirche in Türkheim. Die letzten wärmenden Strahlen der Sonne beleuchteten das Altarbild des Hauptaltars und wiesen auf die Gottesmutter Maria hin. Ihr zu Ehren wird seit dem 7. Oktober 1571 der Monat Oktober Rosenkranzmonat genannt.
Es fand die Seeschlacht von Lepanto in Griechenland statt. 260 osmanische und 211 Schiffe der durch Papst Pius V. gegründeten Flotte der „Heiligen Liga“standen sich gegenüber. Einen Tag nur dauerte die Seeschlacht. Dabei ging es um die Vorherrschaft im Mittelmeer. Der „Heiligen Liga“gab keiner eine Chance. Den unerwarteten und schnellen Sieg über die Flotte der Osmanen schrieb man dem Rosenkranzgebet der Christen zu.
Im 18. Jahrhundert dehnte sich das Fest auf die gesamte Kirche aus. Heuer sind es wie jetzt im Oktober die besonderen, kleinen Konzerte der Familie Günther, die im Jahreslauf in Türkheim zu wahren Höhepunkten der klassischen Musik wurden. Mit dem Titel „Familienmusik“lockten sie zahlreiche, begeisterte Besucher in die Kapuzinerkirche. Dass sie außerdem mit ihrem hervorragenden Spiel daraus ein Benefizkonzert mit großem Erfolg starteten, ist eine lieb gewordene Tradition.
Beim Konzert gaben die Besucher am Ende des Konzertes nicht nur kräftigen Applaus, sondern auch gerne Spenden die sich am Ende auf 569 Euro summierten und für die Ehe-Familien-Lebensberatung des Bistums Augsburg bestimmt sind.
Doch zuvor zeigten Maria Mayer-Günther an der Tenorblockflöte und ihre Kinder Michael am Violoncello (24 Jahre), Benedikt am Horn (20 Jahre) und Lisa Maria mit ihrem brillanten Spiel an der Violine und Traversflöte (18 Jahre) ihr hervorragendes Können. Als Trio, Maria Mayer-Günther gemeinsam mit Michael und Lisa Maria, ließen die „Sonate a 3 con duo transversa“in D-Dur mit den vier Sätzen vom belgischen Komponisten Jean Baptiste Loeillet (1680-1730) hören.
Ebenfalls aus der Zeit des Barock erklang die „Sonate Nr. XII („La Follia“), opus 5 Nr. 12“von Arcangelo Corelli (1653-1713). Hier spielten Michael am Violoncello, Benedikt am Horn und Lisa Maria an der Violine, die bei diesem Werk grandios und führend zu hören war.
Dass alle drei jungen Musiker in äußerst homogener Weise musizierten, so auch beim „Trio Nr. 1, F-Dur“von Jaques Widerkehr (1759-1823), bewies, dass sie mehrmals Preisträger von „Jugend musiziert“und anderen Wettbewerben sind. Außerdem sind sie auch mit etlichen weiteren Instrumenten aktive Musiker im Lech-Wertach-Jugendorchester und in der Kaufbeurer Tänzelfest-Knabenkapelle.
Musik liegt den Familienmitgliedern im Blut, ist doch Maria MayerGünther Lehrkraft an der Ludwig Hahn Sing- und Musikschule Kaufbeuren und das gleich in mehreren Fächern wie in der Musikalischen Früherziehung, Violine, Blockflöte, Klavier, Theorie und Gehörbildung.
Für den Applaus belohnten die Musiker mit märchenhaften und bezaubernden Zugaben. Mit „Volksliedchen und Märchen“op. 135 von Karl Komzák und dem „Abendsegen“aus der Oper „Hänsel und Gretel“von Engelbert Humperdinck, ging ein Konzertabend zu Ende, bei dem man wahrhaft die Seele baumeln lassen konnte.