Mit dem Staubsauger auf den Platz
Einladungen für Turniere schreiben, Ergebnisse verwalten und die Spielfläche pflegen: Thomas Platzers Aufgaben als Abteilungsleiter der Stockschützen Egelhofen sind vielfältig
In unserer Sommerserie wollen wir denen ein Gesicht geben, die sich in großem Maße ehrenamtlich für die zahlreichen Vereine in der Region einsetzen. Schließlich bilden sie das Rückgrat des lebendigen Vereinswesens hierzulande – und haben außerdem viel Interessantes zu berichten. Pfaffenhausen „Stockschießen ist ein Sport, den wirklich jeder lernen kann“, sagt Thomas Platzer aus Pfaffenhausen. „Am Anfang ist es vielleicht etwas hart, aber dann kommt man wirklich schnell rein“, erklärt der 49-Jährige. Über Freunde ist er auf die Stockschützen in Egelhofen aufmerksam geworden und mittlerweile seit sechs Jahren Abteilungsleiter.
Jeden Donnerstag um 19 Uhr trifft man die Sportler auf dem Platz vor Egelhofen. „Wir trainieren eigentlich nicht, wir spielen einfach“, sagt der 49-Jährige. Am ersten Sonntag im Monat kommen die Schützen ebenfalls zum Spielen. Da stehe dann aber meistens eher Kaffee und Kuchen im Vordergrund, meint der Pfaffenhausener. Auch seine Frau Martina ist begeistert von der Sportart: „Das kann man gut miteinander spielen, wenn die Kinder mal größer sind.“
Als Abteilungsleiter der Stockschützen hat Platzer einen großen Aufgabenbereich: Unter anderem stellt er die Mannschaften auf, verschickt Einladungen zu Turnieren, füllt die Getränke auf und reinigt den Platz. „Neben unserem Platz ist ein Feldweg und deshalb liegt oft Dreck auf der Teerfläche. Gerade vor Turnieren muss ich den Platz absaugen“, sagt der 49-Jährige.
Bei Wettbewerben treten sowohl Herren- als auch Damenmannschaften an. Eine weitere Spielweise ist das sogenannte „Mixedteam“: Die Mannschaft besteht hier aus zwei Frauen und zwei Männern. „Mit Kraft tut man sich zwar leichter, aber trotzdem kann man gut zusammen spielen“, erklärt der Abteilungsleiter. Bei dieser Sportart gebe es außerdem keine Altersbeschränkung: „Unter zehn Jahren fällt es ei- nem vielleicht schwer, aber wenn Kinder mit dabei sind, dürfen die bei uns immer gerne mitmachen“, erklärt der Pfaffenhausener. In ihrer Abteilung hätten sie einen 15-Jährigen, der begeistert mitspiele. Außerdem erzählt der Abteilungsleiter von einer 80-Jährigen, die bei Turnieren der Stockschützen immer noch anzutreffen ist. Platzer ist außerdem für die Website der Stockschützen Egelhofen zuständig. „Nach einem Turnier machen wir gleich den nächsten Termin aus. Das steht dann auf unserer Website“, sagt der 49-Jährige. Dort finden sich Berichte über die Turniere, die Ergebnisse und weitere wichtige Termine. Platzer versuche, die Ergebnisse immer möglichst schnell auf der Internetseite zu veröffentlichen. Er könne aber auch auf jede Menge Helfer zurückgreifen. „Oft ist es leichter, Helfer zu bekommen als Spieler“, sagt Platzer. Trotzdem
Die Familie geht dennoch immer vor
ließen sich viele dann doch zum Spielen motivieren. Der Abteilungsleiter betont außerdem, dass es bei den Turnieren immer etwas Gutes zu Essen gebe. „Das ist zwar manchmal etwas aufwendiger, aber wir haben immer genug helfende Hände“, sagt Platzer. Vor seinem Amt als Abteilungsleiter der Stockschützen Egelhofen war er lange Zeit Vorsitzender im Schützenverein und 15 Jahre lang Fußballjugendtrainer. Sein jetziges Amt hat er von der besten Freundin seiner Frau übernommen. „Ich habe vorher schon immer mitgeholfen und wusste daher, was auf mich zukommt“, sagt Platzer.
Trotz der Arbeit im Verein sei für den 49-Jährigen die Familie immer an erster Stelle gekommen. „Das hat er schon immer gut unter einen Hut bekommen“, sagt seine Frau Martina. Für Platzer sei die Arbeit im Verein ein schöner Ausgleich und er schiebe gerne mit dem Sauger über den Stockschützenplatz. „Da fällt mir das Staubsaugen im Wohnzimmer manchmal schwerer“, sagt er.