Eine Event Arena für Mindelheim
Um die Stadt attraktiver zu machen, soll ein Ort für Open-Air-Veranstaltungen entstehen. Aber wo?
Mindelheim Ihr Sitzfleisch konnten die Mindelheimer Stadträte in der jüngsten Sitzung testen. Der große Saal im Rathaus ist neu bestuhlt und ein großer, ovaler Tisch bietet viel Platz. Der modern ausgestattete Saal stimmte die Räte entscheidungsfreudig. So gingen alle Tagesordnungspunkte ohne längere Diskussionen über die Bühne.
So entschied sich das Gremium dafür, dass die Stadt beim Neubau der Kindertagesstätte auf der Lautenwirtswiese die Baukosten von rund 2,8 Millionen Euro übernimmt, während die Kirchenstiftung St. Stephan das Grundstück, bezahlt. Kämmerer Wolfgang Heimpel hatte für diese Vorgehensweise plädiert. Angesicht guter wirtschaftlicher Verhältnisse riet er von einer Kreditaufnahme ab und schlug vor, die Summe über drei Haushaltsjahre gestreckt in einem Aufwasch zu bezahlen. Stadtrat Peter Miller schlug vor, den Standort des alten Kindergartens samt Baumbestand an der Bürgermeister-BetzStraße als Grünfläche zu erhalten. „Eine supertolle Idee!“, fand Ursula Kiefersauer und machte deutlich: „Die Erhaltung alter Baumbestände erhöht die Lebensqualität in der Stadt.“
Bekanntlich will die Stadt das Freibad umfassend sanieren und es für Badegäste attraktiver machen. Um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, hat sich die Verwaltung um eine Aufnahme in ein entsprechendes Förderprogramm des Bundes beworben. Einstimmig begrüßten die Räte die Anmeldung zur Teilnahme. Sollte Mindelheim in das Programm aufgenommen werden – eine Entscheidung fällt Ende Oktober – kann die Stadt mit einem Fördersatz von 45
Prozent rechnen, was einer staatlichen Finanzspritze von drei Millionen Euro entspricht. Eine ganze Reihe von Vorschlägen aus dem Gremium kam zum Thema Freibad-Planung. „Wir sind durchaus am Puls unserer Badegäste“, versicherte Bürgermeister Winter. Behandelt wurde auch der Vorschlag von Markus Putz, einen Zugang vom Freibad zum südlich angrenzenden Gelände zu ermöglichen. Und dies unabhängig von den Öffnungszeiten. Die Liegewiese, so Putz, eigne sich gut für einen Event-Bereich mit OpenAir-Kino, wie auch für Public Viewing und sportliche Turniere. Kurz, es ging um eine multifunktionelle Nutzung des Geländes. „Bei Turnieren das Bad bis 22 Uhr offenlassen“, schlug Manfred Salger vor. Dagegen hatte auch Bademeister Siegmund Weber keine Bedenken.
Grundsätzlich war man sich einig darüber, dass eine Event-Area Mindelheims Ansehen steigern würde. Nur bei der Standortfrage gingen die Meinungen auseinander. So kann sich Rathauschef Winter Sportveranstaltungen in der Nähe des Freibades schon vorstellen, aber nur während der Betriebszeiten.
Die Errichtung eines nicht so leicht überwindbaren Zaunes als Abtrennung vom Freibad zum angrenzenden Areal hält er für keine gute Lösung. Winter wies auch auf die schlechte Bespielbarkeit der feuchten Wiese hin.
„Wir haben mit der Schwabenwiese bereits eine Event-Arena“machte er deutlich. Dort sei, abgesehen von baulichen Problemen das Geld für eine Umgestaltung viel besser angelegt als Investitionen in neue Sicherheitsanlagen auf dem Freibad-Gelände“, bemerkte er.
In diesem Sinne äußerte sich auch Georg Pfeiffer. Auch für ihn ist das Gelände unterhalb der Mindelburg eine echte Alternative zum Gelände am Freibad. Für die Schwabenwiese als Event-Arena stimmte auch Christoph Walter. „Doch man muss dort auch an die Nachtruhe der Anwohner denken“, gab er zu bedenken. Auch Manfred Schuster machte sich Gedanken über einen geeigneten Platz. Er favorisierte ebenfalls die Schwabenwiese.