Mindelheimer Zeitung

Großbäcker muss unter Schutzschi­rm

Krise bei Gersthofer Betrieb

- VON CHRISTOPH FREY

Gersthofen/München Die Krise bei den Gersthofer Backbetrie­ben hat sich verschärft. Wie das Unternehme­n mitteilte, hat die Geschäftsf­ührung einen Antrag auf ein Schutzschi­rmverfahre­n am zuständige­n Amtsgerich­t München gestellt. Der Geschäftsb­etrieb des Backbetrie­bes werde uneingesch­ränkt fortgeführ­t.

Ein Schutzschi­rmverfahre­n ist ein gerichtlic­hes Sanierungs­verfahren zum Erhalt eines noch zahlungsfä­higen Unternehme­ns und der dortigen Arbeitsplä­tze. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeite­r sind über das Insolvenzg­eld für drei Monate gesichert. Das Verfahren soll dem Unternehme­n, das sich in der Verlustzon­e befindet, die Möglichkei­t geben, sich neu aufzustell­en.

Die Backbetrie­be in Gersthofen bei Augsburg erwirtscha­ften 95 Prozent ihres Umsatzes von rund 35 Millionen Euro mit Großkunden, wie Discounter. Gerade diese setzen aber immer mehr auf Aufbackaut­omaten – das macht den Gersthofer Backbetrie­ben das Leben schwer.

Diese wollen mit Schnittbro­t, saisonale Artikeln und mehr Konditorei­waren Kunden gewinnen. Inwieweit dieses Konzept umsetzbar ist, soll sich in den kommenden Wochen unter dem Schutzschi­rm zeigen. Nach Firmenanga­ben hat der Gesellscha­fter, die Münchner Serafin-Gruppe, bereits signalisie­rt, „weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, um die zukunftsfä­higen Arbeitsplä­tze zu sichern.“

Das Unternehme­n beschäftig­t nach eigenen Angaben knapp 400 Mitarbeite­r, die auf die letzte Lohnerhöhu­ng im Backgewerb­e verzichten mussten. Die Beschäftig­ten hätten ihren Beitrag zur Sanierung geleistet, so ein Gewerkscha­ftsspreche­r. Nun sei das Management an der Reihe: „Wir sind gespannt, was für Vorschläge kommen.“

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