Mindelheimer Zeitung

Handwerk ist genial. Deswegen wird Rebecca Bäckerin

Im Ausbildung­szentrum der Handwerksk­ammer in Kempten konnten ihre Eltern sie live erleben

- VON MONIKA TREUTLER WALLE www.hwk schwaben.de/ ausbildung www.lehrlinge fuer bayern.de www.lehrstelle­nradar.de www.lehrstelle­nboerse schwaben.de

Das knall-orange Klavier vor der Handwerksk­ammer zeigt 130 Icons der handwerkli­chen Berufswelt. Das Instrument, das sich mitten auf dem Platz des Handwerks im Siebentisc­hwald in Augsburg befindet, ist Teil der Aktion „Play me, I’m Yours“. Vier Wochen lang können Passanten und Besucher in die Tasten greifen und „einfach so“Klavier spielen. Am Sonntag, den 16. September, wird das Piano zusätzlich in ein Konzert eingebunde­n. Von 14 bis 17 Uhr spielt die Augsburger Formation „blues and beyond“. Die Musiker kommen aus der Jazz-Szene, waren bereits in verschiede­nsten Bands und Projekten dabei und haben mit bekannten Jazz-Größen gespielt. Bei allen ist die Liebe zur Musik deutlich zu spüren. Sie inspiriere­n sich gegenseiti­g und fesseln ihr Publikum mit authentisc­her, handgemach­ter Musik. „blues and beyond“begeistert­en bereits im letzten Jahr mit ihrem Auftritt bei der Erstauflag­e von „Play me I’m Yours“. pm

OWeitere Infos

Der Eintritt zum Konzert ist frei. Auch für das leibliche Wohl ist mit einem Verkaufsst­and für Getränke und Würstel gesorgt. Bei Regen findet das Konzert im Atrium der HWK Schwa ben statt.

IWeitere Infos im Internet www.hwk schwaben.de/PMIY Rebecca Högner aus Eggenthal im Allgäu ist mit Leib und Seele Handwerker­in. Die 16-jährige befindet sich aktuell im zweiten Ausbildung­sjahr zur Bäckerin bei der Bäckerei Alois Seitz in Markt Rettenbach. Sie fertigt dort nicht nur kleine Brötchen und leckeres Brot, sondern ihre ganz besondere Passion gehört den Brezen. „Brezen mache ich besonders gern, das macht Spaß und da bin ich richtig schnell,“verrät sie und erzählt, dass sie es schon im ersten Lehrjahr auf dreißig Brezen in fünf Minuten brachte.

Modernste deutsche Lehrwerkst­ätte für Bäcker

Ihre dreijährig­e Ausbildung beinhaltet auch drei Wochen ÜLU. Die Abkürzung ÜLU steht für „überbetrie­bliche Lehrlingsu­nterweisun­g“und ist eine Besonderhe­it in der dualen Ausbildung im Handwerk. Die Ausbildung­sordnungen im Handwerk sind sehr breit angelegt und prüfungsre­levant sind alle Facetten des Berufes. Deshalb werden in den gesetzlich-vorgeschri­ebenen ÜLU-Schulungen noch zusätzlich­e, berufsspez­ifische Kenntnisse vermittelt. Meist werden die ÜLU-Kurse in den Berufsbild­ungs- und Technologi­ezentren (BTZ) der Handwerksk­ammer durchgefüh­rt. „Modernes Handwerk funktionie­rt nur mit Topfachkrä­ften. Deshalb muss handwerkli­che Ausbildung auch auf höchstem Niveau erfolgen“, bestätigt Ulrich Wagner, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK). Seit April gibt es nun erstmalig für das Bäckerhand­werk eine solche Schulungsm­öglichkeit in Schwaben. Es ist das erste und bislang einzige Ausbildung­szentrum für dieses Gewerk in der Region. Im BTZ Kempten der Handwerksk­ammer wurden über zwei Millionen Euro in die neuen Werkstätte­n investiert. Die beiden Übungsbere­iche für die Bäcker sowie die Fachverkäu­fer im Lebensmitt­elhandwerk, Fachrichtu­ng Bäcker, entspreche­n modernsten Anforderun­gen. Hans-Peter Rauch, Präsident der HWK Schwaben, wertet dies als besondere Profilzack­e für das schwäbisch­e Bäckerhand­werk: „Mit dieser modernsten deutschen Lehrlingsw­erkstätte für Bäcker sichern wir nicht nur die Qualität in der Ausbildung, sondern auch die Qualität der Produkte, die von diesen Fachkräfte­n produziert werden.“

Im Handwerk hat unsere Tochter viele Möglichkei­ten

„Einfach genial“finden auch Karin und Josef Högner dieses moderne Ausbildung­szentrum. Sie hatten vor kurzem die Gelegenhei­t, ihrer Tochter über die Schulter zu schauen und einen noch tieferen Einblick in die handwerkli­che Ausbildung zu bekommen. Mächtig stolz sind sie auf ihre Tochter und freuen sich, dass es Rebecca ins Handwerk gezogen hat. „Wir haben vier Kinder und die beiden Mädchen sind im Nahrungsmi­ttelhandwe­rk tätig. Das ist etwas Handfestes und sie haben mit einer handwerkli­chen Ausbildung richtig viele Möglichkei­ten“, ist sich Josef Högner sicher.

Der ältere Sohn ist wie der Vater Landwirt und Moritz, der jüngste geht noch zur Schule. Als Biolandwir­te haben die Högners einen engen Bezug zu Lebensmitt­eln. Den haben sie ihren Kindern auch mitgegeben. Denn Rebecca geht sehr bewusst mit den Grundstoff­en um, die sie verarbeite­t. Sie weiß, wie Getreide angebaut wird, was wichtig für eine gesunde Ernährung ist, und kann ihre persönlich­en Talente in ihrem Beruf ausleben. „Als Bäckerin kann ich sehr kreativ sein und bin auf der ganzen Welt gefragt“, erklärt sie ihre Berufswahl. Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessie­rt, fin det hier aussagekrä­ftige Infor mationen:

Alles rund um die handwerkli che Ausbildung – Wege ins Handwerk

Infos über Berufe und Test der eigenen Talente

Hier finden sich noch Ausbildung­s plätze. So geht’s zur Lehrstelle: Be rufswunsch und Ort eingeben und sofort Kontakt aufneh men.

 ?? Fotos: HWK Schwaben ?? Im Ausbildung­szentrum der Handwerksk­ammer in Kempten rollt Rebecca Högner Teig für leckere Linzer Törtchen aus. Ihre Eltern Karin und Josef Högner aus Eggenthal blicken ihr interessie­rt über die Schulter. Im Hintergrun­d die moderne Ofenzeile der Bäckerwerk­statt.
Fotos: HWK Schwaben Im Ausbildung­szentrum der Handwerksk­ammer in Kempten rollt Rebecca Högner Teig für leckere Linzer Törtchen aus. Ihre Eltern Karin und Josef Högner aus Eggenthal blicken ihr interessie­rt über die Schulter. Im Hintergrun­d die moderne Ofenzeile der Bäckerwerk­statt.
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Knallig orange: Das Klavier vor dem HWK Gebäude.
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