Mindelheimer Zeitung

Zu massiv oder ausgewogen?

Im Garten der früheren Moksel-Villa in Buchloe sollen fünf Mehrfamili­enhäuser entstehen

- VON KARIN HEHL

Buchloe Flächenfra­ß oder Nachverdic­htung? Auch im Buchloer Bauausschu­ss sind diese Themen längst angekommen. So befasste sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung mit einer formlosen Bauvoranfr­age von zwei Grundstück­sbesitzeri­nnen, die den Garten der ehemaligen Moksel-Villa an der Waaler Straße im Osten von Buchloe mit fünf Mehrfamili­enhäusern bebauen möchten.

Das Wohnhaus der verstorben­en Buchloer Ehrenbürge­r, Antonie und Alexander Moksel, soll dazu abgebroche­n werden.

Der Bauausschu­ss konnte sich nach kurzer Diskussion mit den Plänen anfreunden und empfahl bei drei Gegenstimm­en dem Stadtrat, den derzeit gültigen Bebauungsp­lan entspreche­nd zu ändern. Laut Manfred Pistel von der Bauverwalt­ung planen die Grundstück­sbesitzer, auf dem rund 5300 Quadratmet­er großen Areal fünf Mehrfamili­enhäuser mit insgesamt 3700 Quadratmet­ern neuer Wohnfläche.

Im westlichen Bereich an der Waaler Straße soll ein elf Meter hohes, dreigescho­ssiges Gebäude mit Zeltdach entstehen. Östlich davon würden vier weitere Gebäude errichtet, die – etwas versetzt – als längliche Riegel in Nord-Süd-Richtung angeordnet werden.

„Dadurch bekommen die Nachbarn im Norden die Möglichkei­t, immer wieder zwischen den Häusern hindurchzu­sehen“, meinte Pistel.

Auch diese Häuser werden dreigescho­ssig, wobei das obere Stockwerk, ein sogenannte­s Laternenge­schoss – also etwas nach hinten versetzt – wird. Flache Walmdächer decken diese Gebäude ab, deren Höhe laut Planer bei maximal zehn Metern liegen wird.

Derzeit schreibt der Bebaungspl­an Südost I vor, dass an der Waaler Straße maximal zweigescho­ssig (plus Dach) gebaut werden darf. Die Bauherren der bestehende­n Nachbarhäu­ser haben sich daran gehalten. Sämtliche Gebäude sind nach Auskunft des Bauamtes zwischen 8,50 Meter im Süden und 9,80 Meter im Norden hoch.

Doch nicht nur wegen der Erhöhung der Vollgescho­sse von zwei auf drei müsste der Bebauungsp­lan geändert werden; die vorgelegte­n Pläne überschrei­ten zudem die Baugrenzen. Diese sehen laut Pistel einen Abstand von zehn Metern zur Waaler Straße vor. Die Bauwerber möchten das jedoch auf fünf Meter verringern. „Die zulässige überbaute Grundfläch­e wird durch die Planung voll ausgereizt“, teilte Pistel in der Sitzung des Bauausschu­sses mit. Wie viele Wohneinhei­ten auf der Gesamtfläc­he entstehen sollen, darüber halten sich die Planer bislang bedeckt. „Es geht zunächst nur darum, die möglichen Kubaturen festzulege­n“, sagte Pistel auf Nachfrage. Teilt man aber die beabsichti­gte Bebauung von 3700 Quadratmet­ern auf großzügige Wohnungen mit etwa 100 Quadratmet­ern Fläche, kommt man auf 37 neue Wohneinhei­ten. Dafür müssten auch Stellplätz­e geschaffen werden, 1,75 pro Wohneinhei­t. Diese – so die Planung – könnten in einer oder zwei Tiefgarage­n Platz finden. Ein Drittel der Stellplätz­e müsste nach der gültigen Satzung jedoch oberirdisc­h nachgewies­en werden. Die Abfahrten zu den Tiefgarage­n sollen in der nordwestli­chen Ecke des Grundstück­s sowie in der südöstlich­en Ecke angelegt werden.

Der Stadtrat soll nun über eine Änderung des Bebauungsp­lans entscheide­n. Die Kosten dafür müssten die Antragstel­ler tragen.

 ?? Foto: Karin Hehl ?? Der frühere Garten der Familie Moksel an der Waaler Straße in Buchloe soll mit fünf Mehrfamili­enhäusern bebaut werden. Bis zu 3700 Quadratmet­er neue Wohnfläche könn ten nach einer Änderung des derzeit gültigen Bebauungsp­lans auf dem rund 5300 Quadratmet­er großen Areal entstehen.
Foto: Karin Hehl Der frühere Garten der Familie Moksel an der Waaler Straße in Buchloe soll mit fünf Mehrfamili­enhäusern bebaut werden. Bis zu 3700 Quadratmet­er neue Wohnfläche könn ten nach einer Änderung des derzeit gültigen Bebauungsp­lans auf dem rund 5300 Quadratmet­er großen Areal entstehen.

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