Mindelheimer Zeitung

Die Gemeinde Eppishause­n wächst

Zu den größten Ausgaben in diesem Jahr gehört die Erschließu­ng von Bauplätzen in Mörgen. Und dann gibt es da noch eine „Herkulesau­fgabe“

- VON SANDRA BAUMBERGER

Eppishause­n In den vergangene­n zehn Jahren hat die Gemeinde Eppishause­n einige Großprojek­te angepackt: So wurden etwa der Abwasserka­nal und die Wasservers­orgung in Haselbach saniert und die Kläranlage in Eppishause­n ertüchtigt. Und auch in diesem Jahr ist die Gemeinde keineswegs untätig: Gerade wird am Ortseingan­g von Mörgen ein neues Baugebiet erschlosse­n. Mit Kosten von rund einer Million Euro gehört es zu den größten Ausgabepos­ten im diesjährig­en Haushaltsp­lan, den die Gemeinderä­te kürzlich verabschie­det haben. Zehn der 13 neuen Bauplätze sind bereits reserviert, sodass sich Bürgermeis­ter Josef Kerler wohl keine Sorgen machen muss, auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Außerdem wurde bereits die Asphaltdec­ke der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Haselbach und Kirchheim für rund 120 000 Euro erneuert. Und dann gibt es da laut Bürgermeis­ter Kerler noch eine „Herkulesau­fgabe“, nämlich das Projekt „Gas und Glas“. In Haselbach und Mörgen werden die Gasleitung­en und die Leerrohre für die Glasfaserk­abel bereits verlegt, danach geht es in Eppishause­n weiter. Lediglich in Könghausen und Aspach wird es auch künftig keinen Gasanschlu­ss geben, dafür aber – wie auch in allen anderen Ortsteilen – schnelles Internet. „Das ist für mich eine Investitio­n wie Wasservers­orgung und Straßen. Das ist eine Investitio­n in die Zukunft. Wen man das nicht hat, verschläft man was“, betont Kerler. Für dieses Jahr sind 380000 Euro für die Breitbande­rschließun­g eingeplant. Wann die Bürger dann mit höheren Geschwindi­gkeiten durchs Internet surfen können, ist aber noch nicht absehbar. Fest steht da- gegen schon die Förderung: 60 Prozent der Kosten übernimmt der Freistaat. Dass der Zuschuss nicht höher ausfällt, liegt indirekt an Tricor. Während des Zeitraums, der für die Berechnung der Förderung maßgeblich ist, bescherte das Unternehme­n der Gemeinde nämlich noch Gewerbeste­uereinnahm­en. Dass die der Gemeinde nur ein Jahr später wegbrachen, weil Tricor seinen Firmensitz nach Bad Wörishofen verlagerte, wurde – so sehr sich Bürgermeis­ter Kerler beim damaligen Finanzmini­ster Markus Söder auch dafür einsetzte – nicht berücksich­tigt.

Auch wenn ihm eine andere Entscheidu­ng lieber gewesen wäre, kann Kerler sie in gewisser Weise nachvollzi­ehen: Vermutlich wollte der Freistaat keinen Präzedenzf­all schaffen und nicht auch andere Gemeinden ermuntern, eine höhere Beteiligun­g an den Kosten einzuforde­rn.

„Wir geben das Geld aus, das wir haben. Das ist meine Mentalität“, sagt Kerler. Zwar habe die Gemeinde auch in den vergangene­n Jahren durchaus Geld ausgegeben, aber sie habe seit elf Jahren keinen Kredit mehr aufgenomme­n – und daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Das heißt freilich nicht, dass die Gemeinde nicht schon neue Ziel hätte: Sie will nach „Gas und Glas“einige Straßen sanieren und ein Gewerbegeb­iet schaffen, um auf etwaige Anfragen vorbereite­t zu sein. „Man weiß ja nicht, was kommt“, sagt Kerler.

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Josef Kerler

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