Mindelheimer Zeitung

Der Mann, der gerne Gutes tut

Der Name Kania steht für Kinderförd­erung in Bad Wörishofen. Jetzt hat Hans Joachim Kania selbst einen Grund, zu feiern

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Wer den Verkehrsüb­ungsplatz Bad Wörishofen besichtigt, findet dort seinen Namen. Auch der neue Brunnen vor dem Guggerhaus ist Hans Joachim Kanias Spendenfre­udigkeit entsprunge­n, dazu zahlreiche Jugendförd­erprogramm­e. Der Mäzen, der nun seinen 80. Geburtstag feiern kann, ist aus Bad Wörishofen­s Stadtleben längst nicht mehr wegzudenke­n.

In Breslau geboren, musste die Familie zum Ende des Zweiten Weltkriegs fliehen. „So etwas prägt für das ganze Leben“, sagte Kania einmal.

Die Kanias gelangten nach Niederbaye­rn. Hans Kania trat dort nach der Ausbildung am LudwigsGym­nasium in Straubing einst eine Ausbildung zum Versicheru­ngskaufman­n an. Er wollte Drogist werden, aber „auch schon damals musste man nehmen was vorhanden war“hat Kania einmal gescherzt. Klassenpri­mus war er, Staatsprei­sträger, kein Wunder, dass es für ihn 1958 zur Münchener Rückversic­herungs-Gesellscha­ft ging. Immer weiter stieg er in dem Konzern auf, leitete am Ende einen Geschäftsb­ereich. Dazu engagierte er sich als als Betriebsra­tsvorsitze­nder und Aufsichtsr­at.

1994 verließ Kania den Konzern, weil er sich zusammen mit seiner Ehefrau Maria Paijmans-Kania ausschließ­lich um Straßenkin­der in Südafrika kümmern wollte. Den Kindern haben sich die Eheleute auch nach der Rückkehr nach Deutschlan­d verschrieb­en. In Bad Wörishofen riefen sie eine Vielzahl an Förderprog­rammen für den musikalisc­hen und sportliche­n Nachwuchs ins Leben. Auch der Babygruß für Neugeboren­e ist mit Kania-Spenden finanziert. Gebündelt ist das alles mittlerwei­le im „Förderprog­ramm 2020“, wo sich auch Kanias neue Partnerin Marieluise Vorwerk engagiert. Maria Paijmans-Kania, Mutter dreier Kinder, ist 2017 im Alter von 89 Jahren gestorben.

Der Kultur- und Sportaward Kanias fördert Jugendlich­e. Der Melolino-Award ist Teil der kind- und jugendgere­chten Musikerzie­hung. Im Rahmen des Kinder-GeigenFond­s wird mit kindgerech­ten Geigen unterricht­et. Jazz for Kids zum Beispiel soll zu einer Projektban­d führen. Den neuen Verkehrsüb­ungsplatz hat Kania ebenfalls finanziert. Kania ist Träger der Verdienstm­edaille der Stadt Bad Wörishofen, die auch Maria Paijmans-Kania erhalten hatte. Die nächste Ehrung für den umtriebige­n Gönner steht schon bevor. Der Stadtrat von Bad Wörishofen wird am kommenden Montag über die Verleihung der Bürgermeda­ille an Hans Joachim Kania entscheide­n.

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Foto: Markus Heinrich Auch am Verkehrsüb­ungsplatz erinnert eine Tafel an den Mäzen Hans Joachim Kania (rechts, mit Bürgermeis­ter Paul Gruschka).

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