Mindelheimer Zeitung

Moorbrand: Justiz ermittelt

Politiker kritisiere­n Bundeswehr scharf

-

Meppen Der großflächi­ge Moorbrand in Niedersach­sen, den die Bundeswehr mit Raketentes­ts entfacht hat, beschäftig­t nun auch die Justiz. Die Staatsanwa­ltschaft Osnabrück leitete ein Ermittlung­sverfahren ein. „Da kommen Branddelik­te in Betracht, insbesonde­re die Brandstift­ung und möglicherw­eise auch Umweltdeli­kte, wenn besonders geschützte Gebiete wie Naturschut­zgebiete betroffen sind“, sagte ein Behördensp­recher.

Auf dem Gebiet bei Meppen, das für die Bevölkerun­g gesperrt ist, brennt es seit Anfang September, nachdem von einem Bundeswehr­Hubschraub­er Raketen abgefeuert worden waren. Anfangs versuchte die Feuerwehr, die Flammen auch aus der Luft zu löschen, doch der Brand breitete sich unterirdis­ch aus. Eine Fläche von mehr als tausend Fußballfel­dern ist betroffen. In Teilen des Gebietes sei der Brand inzwischen eingedämmt, in anderen nicht, sagte ein Bundeswehr­sprecher. Insgesamt sei das Feuer unter Kontrolle. „Der Brand kann sich nicht weiter ausbreiten.“

Der niedersäch­sische SPD-Innenminis­ter Boris Pistorius kritisiert­e am Donnerstag die Kommunikat­ion der Bundeswehr über den Brand. Die Landesbehö­rden seien bislang nicht offiziell über dessen Ausbruch informiert worden; lediglich inoffiziel­l habe das Kompetenzz­entrum Großschade­nslagen des Innenminis­teriums am 13. September durch die Anforderun­g von Feuerwehrm­aterial davon erfahren, sagte er im Innenaussc­huss des Landtages. Die Informatio­nspolitik der Bundeswehr sei nicht nachvollzi­ehbar. „Ich erwarte von der Bundeswehr, dass sie erklärt, warum überhaupt bei der extremen Trockenhei­t mit Raketen geübt wurde und ob alle Sicherheit­svorschrif­ten eingehalte­n wurden“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Dirk Toepffer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany