Mindelheimer Zeitung

Musikalisc­her Oktoberfes­t Export

Die Heubodenmu­sikanten aus dem Unterallgä­u sorgen in den USA für Stimmung. Ein Lied darf dabei keinesfall­s fehlen

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Unterallgä­u Das Oktoberfes­t lockt alljährlic­h Menschen aus aller Herren Länder auf die Münchner Theresienw­iese. Gleichzeit­ig ist es ein Exportschl­ager: In zahlreiche­n Ländern gibt es inzwischen eigene Oktoberfes­te. Und damit die dem Original möglichst nahekommen, werden nicht nur die Idee, massenhaft Bier und Festzelte importiert, sondern mitunter auch die Musiker, die in denselben für ordentlich bajuwarisc­he Stimmung sorgen sollen.

Zu diesen musikalisc­hen Importen gehören auch die Unterallgä­uer Heubodenmu­sikanten. Bereits zum sechsten Mal haben sich die Musiker, die sonst in den Musikkapel­len Markt Rettenbach, Eutenhause­nMussenhau­sen und Oberrieden zu den Instrument­en greifen, auf den Weg in die Vereinigte­n Staaten gemacht. Dort spielen sie gleich auf mehreren Oktoberfes­ten, unter anderem beim Fest des Deutsche-Buben-Vereins in Ohio und allein dreimal auf dem Downtown Oktoberfes­t in Cincinnati. Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist den Musikern zufolge der Auftritt im Bavarian Bierhaus in Nashville.

Und auch dort werden sie wahrschein­lich nicht umhinkomme­n, das absolute Lieblingss­tück der Amerikaner zu spielen. Nein, nicht den Bayerische­n Defilierma­rsch, keine Polka und auch nicht das „Prosit der Gemütlichk­eit“, sondern – Liebhaber bayerische­r Kultur und Tradition müssen jetzt wirklich stark sein – den Ententanz, das Werk eines Schweizer Musiklehre­rs und eines belgischen Musikprodu­zenten. „Der darf bei keinem Auftritt fehlen und wird von den Amerikaner­n auch fleißig mitgetanzt“, sagt Sandra Scholz von den Heubodenmu­sikanten. Beim „Oktoberfes­t Zinzinnatt­i“ist er schon allein deshalb fester Bestandtei­l, weil die Oktoberfes­tbesucher dort 1994 mit 48 000 Tänzern einen im Guinness-Buch der Rekorde verzeichne­ten Weltrekord aufgestell­t haben.

Daneben gibt es in Zinzinnatt­i „Gemuetlich­keit Games“wie Bierkrugst­emmen und Bierfass-Rollen, selbstvers­tändlich auch einen Fassanstic­h und auf der Speisekart­e stehen neben verschiede­nen „Pretzel“-Variatione­n, „Apple Strudel“und „Bienenstic­h“natürlich auch „Sauerkraut“, „German Potato Salad“, „Oktoberwur­st“, „Jagerschni­tzel“, „Spaetzels“und sogar „Limburger and onion“.

Serviert werden all diese Spezialitä­ten unter anderem im Spaten-, Weihenstep­han- und ErdingerFe­stzelt, zu den weiteren Sponsoren gehören Warsteiner und Bitburger, die in München – vorsichtig formuliert – eine eher untergeord­nete Rolle spielen dürften. Den amerikanis­chen Besuchern ist das freilich einigermaß­en egal: Für sie ist das Fest einfach eine RiesenGaud­i – ganz so wie beim Münchner Original.

 ?? Foto: Heubodenmu­sikanten ?? Die Heubodenmu­sikaten sind (hintere Reihe von links) Florian Scholz, Kristina Schmalholz, Anja Neher, Manuela Schuster, Anton Jall, Armin Mußack, Manfred Hartmann, Erwin Geiger, Josef Mooser und Thomas Mußack sowie (vordere Reihe von links) Ale xander Kreher, Jutta Hartmann, Florian Schmalholz, Sandra Scholz, Hermann Schmalholz und Daniel Klarwein.
Foto: Heubodenmu­sikanten Die Heubodenmu­sikaten sind (hintere Reihe von links) Florian Scholz, Kristina Schmalholz, Anja Neher, Manuela Schuster, Anton Jall, Armin Mußack, Manfred Hartmann, Erwin Geiger, Josef Mooser und Thomas Mußack sowie (vordere Reihe von links) Ale xander Kreher, Jutta Hartmann, Florian Schmalholz, Sandra Scholz, Hermann Schmalholz und Daniel Klarwein.

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