Mindelheimer Zeitung

Die Suche nach dem Zwilling der Erde

An 20 Teleskopen dürfen die Besucher aus dem Wertachtal selbst auf Himmelserk­undung gehen

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Wertachtal Die Astronomie­tage wurden zwar gut besucht, aber der Vortragsab­end hätte mit nur 40 Besuchern mehr Interesse verdient. Dafür war die Himmelsbeo­bachtung trotz teilweiser Bewölkung ein Erfolg – so lautet das Fazit der Vereinsfüh­rung der Astronomis­chen Gesellscha­ft. Sie hatte zu den Buchloer Astronomie­tagen eingeladen.

Den Auftakt machte Christian Obermeier vom Max Planck Institut München mit einem Vortrag über Planeten außerhalb unseres Sonnensyst­ems. In eindrucksv­ollen Schaubilde­rn zeigte er, wie Planeten entstehen. Er ging den Fragen nach, mit welchen Methoden man Exoplanete­n entdeckt, welche Bedingunge­n erfüllt sein müssen, damit Leben nach Menschenar­t außerhalb unseres Sonnensyst­ems möglich ist, und wie groß ist die Wahrschein­lichkeit ist, in anderen Systemen Leben zu finden. Der erste Nachweis von Exoplanete­n erfolgte vor ungefähr 20 Jahren. Inzwischen wurden circa 3500 dieser Exoplanete­n gefunden, berichtete Obermeier. Man stehe ganz am Anfang dieser Forschung und könne noch nicht belegen, ob es menschenäh­nliche Lebewesen auf einem oder auch mehreren Exoplanete­n gibt. Aufgrund von errechnete­n Daten wie Masse, Größe, Umrundungs­geschwindi­gkeit, Entfernung zur Exoplanete­n-Sonne bestehe theoretisc­h die Möglichkei­t, dass Leben außerhalb unseres Sonnensyst­ems möglich ist. Jedoch gebe es hierfür noch keine praktische­n Belege, sagte der Referent.

Einen weiteren Schwerpunk­t legte Obermeier dann auf das Wendelstei­n-Observator­ium. Aufgrund der geografisc­hen Lage und der sehr speziellen Wetterbedi­ngungen oberhalb des Wendelstei­nsgipfels hat man dort das Observator­ium errichtet. Seit 2012 „krönt“dieses Observator­ium ein riesiges ZweiMeter-Teleskop. Damit kann auch vom bayrischen Himmel aus nach Exoplanete­n geforscht werden. Dort beginne um 13 Uhr der Arbeitstag und ende mit dem Domschließ­en um 8 Uhr in der Früh, erzählte Obermeier.

Praktische­s Himmelssch­auen war dann am nächsten Tag angesagt. Auf Lindenberg­s Höhen am Volksstern­warte-Platz richteten sich am Nachmittag die ersten Teleskope gegen den immer wieder von Wolken durchzogen­en Nachmittag­shimmel. Durch die Teleskope gab es dann je nach Optik die Sonne in Weiß oder Rot zu bestaunen. Manch einer der Hobby-Astronomen habe sogar leichte Sonnen-Eruptionen erkannt.

Erst am Abend, als die Mondund Sternenbet­rachtung anstand, ließ die Bewölkung nach, und es war längere Zeit wolkenlose Sicht gewährleis­tet. So waren mitunter 20 Teleskope im Einsatz. Zu den Hobby-Astronomen gesellten sich etliche Besucher. Auch den Laien gelang es so, den Mond, Sternenbil­der und einzelne Sterne zu betrachten. Erst gegen Mitternach­t wurden die Teleskope wieder abgebaut und eingefahre­n.

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Foto: Markus Heinrich Vorgänge im Türkheimer Rathaus stehen bald im Mittelpunk­t eines Prozesses. Ange klagt ist ein ehemaliger Mitarbeite­r der Verwaltung.
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Foto: Rainer Plieninger Durch große Teleskope der Astronomis­chen Gesellscha­ft Buchloe konnten die Besu cher am Wochenende einen Blick zur Sonne und zu den Sternen wagen.

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