Noch mehr Kirmes bei der TGA
Nach Oskar Kirmes startet künftig auch sein Bruder Robert für die Turngemeinschaft. Zum Saisonauftakt empfängt der Zweitligist am Samstag im Schwaben-Derby den KTV Ries
Kempten/Wiggensbach Am kommenden Samstag startet für die Zweitliga-Kunstturner der TG Allgäu die neue Saison. Seit nunmehr vier Jahren ist das Team in der 2. Bundesliga Süd vertreten. Die letzten drei Saisons beendete die TGA jeweils immer auf dem 5. Rang. „Das wird auch dieses Jahr unser Ziel sein“, so Präsident Uli Benker. Einige Mannschaften hingegen werden in der neuen Runde nicht mehr dabei sein, da sie sich aus dem Ligabetrieb zurückgezogen haben. Die besten Turner der abgemeldeten Mannschaften kamen in den verbliebenen Teams der Liga unter, die sich damit, laut Benker noch weiter verstärkt hätten. Für ihn käme so eine Maßnahme aber nicht infrage: „Wir haben bewusst darauf verzichtet, einen neuen deutschen Turner zu holen. Vielmehr setzen wir, mit Ausnahme der ausländischen Verstärkung, auf Eigengewächse. Die Identität und Authentizität ist uns dabei sehr wichtig“, sagt Benker. „Sydämellisesti tervetuloa joukkueeseen“(zu Deutsch: „Herzlich Willkommen im Klub“) – so begrüßten die Zweitliga-Turner der TGA in den sozialen Netzwerken ihren 18-jährigen Neuzugang Robert Kirmes aus Finnland.
Der Name Kirmes ist im Allgäu kein Unbekannter: Sein Bruder Oskar turnt bereits seit 2017 für die TGA. Florian Schreiber, Verantwortlicher der TG Allgäu für Ligabetrieb, ist es gelungen, mit Robert Kirmes einen sehr taltentierten Mehrkämpfer ins Allgäu zu locken. „Wer die Instagram-Profile der beiden Brüder verfolgt“, sagt Benker, „wird sehen, was künftig bei unseren Wettkämpfen geboten wird. Das ist teils Weltklasse. Oskar als Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer mit viel Erfahrung und Können, und Robert als absolutes Talent, das in der Zukunft Großes erreichen kann“, schwärmt der Präsident. Neben dem Aufbau der jungen Allgäuer Turner, so Benker, sei es wichtig, auf der Position der ausländischen Verstärkungen eine Leitfigur in der Mannschaft zu haben. Deshalb baut die TGA auch in der kommenden Saison wieder auf die Schweizer Turntalente Nicola Graber und Fabien Herzog.
Ansonsten setzen Benker und Schreiber auf ihre Eigengewächse aus der Turnschmiede in Markt Wald. Seit ein paar Jahren gibt es auch noch in Sonthofen und Kempten unter der Leitung von Timur Tokat zwei TGA-Trainingsstätten. „Ich bin überzeugt, dass in den nächsten Jahren der eine oder andere junge Turner aus dem Oberallgäu ins Zweitliga-Team rücken wird“, sagt Benker, der selbst nicht mehr aktiv mitturnen wird. Er bestritt 2017 seinen letzten Wettkampf. Fester Standort für die Heimwettkämpfe ist übrigens die Panoramarena in Wiggensbach. „Gastspiele“in Kempten wird es aus finanziellen Gründen nicht mehr geben: „Dort fehlen zum einen die Geräte, zum anderen können die Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden“, sagt Benker.