Kinder nehmen Villa Kunterbunt in Beschlag
Der Hort hat eine neue Heimat, neue Kindergartenplätze entstehen ebenso
Bad Wörishofen Es waren 24 schöne Jahre, in denen der Kinderhort im alten Pfarrheim an der Oberen Mühlstraße sein Zuhause hatte. Nun hat eine neue Zeitrechnung begonnen – im Gebäude des FamilieKind-Hauses, das die Barmherzigen Brüder im Frühjahr geschlossen hatten. Die Stadt hat das Gebäude zwischenzeitlich angemietet, da das Pfarrheim verkauft wurde und zudem ein Engpass bei den Kindergartenplätzen behoben werden musste. Die Planungen für ein neues Gebäude laufen derzeit auf Hochtouren. Bis dahin gibt es die Möglichkeiten in der Villa Kunterbunt.
Der große Unterschied zunächst: Im Pfarrheim war der Hort eingeschossig, nun toben die Kinder auf zwei Etagen. Neu ist auch, dass die „Villa Kunterbunt“nun von der Stadt Bad Wörishofen betrieben wird und der Hort damit nicht mehr unter kirchlicher Verwaltung der Stadtpfarrei St. Justina steht.
Dass sich der Umzug mit den vielen Möbeln und Utensilien, bis hin zum Malstift, nicht so ganz einfach gestaltete, war zu erwarten. Die Mitarbeiter vom Bauhof der Stadt hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun und das über zwei Wochen lang, berichtet Christine Wind, die Leiterin des Kinderhortes. Die neue Unterbringung bedeutete zunächst Chaos pur. Christine Wind lacht und sagt: „Es war alles zwar sehr schön renoviert, aber überall standen Möbel und Kartons.“Der erste Tag sei dann ein großes Abenteuer für alle gewesen, Belegschaft und Kinder. Doch nur einen Tag habe es gedauert, dann seien die Kinder bereits „angekommen“. Christine Wind sagt: „Sie haben sich gegenseitig mitgerissen.“ Die Kinder hätten das neue Angebot sofort angenommen. Nur dass sie regelmäßig gesucht werden mussten, sei neu. Das sei den kleinen Räumen auf zwei Etagen geschuldet.
Die Mitarbeiterinnen fanden eine clevere Lösung. Jedes Kind hat ein magnetisches Smilie in verschiedenen Farben mit seinem Namen darauf, den es vom Brett nimmt und vor dem Raum anhaftet, in dem es sich aufhalten wird, ob beim Kickern, beim Chillen in der „Südsee“oder beim Klettern. Insgesamt sind zurzeit 49 Kinder im Hort angemeldet. Aber es sind ja nicht alle angemeldeten Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren zur gleichen Zeit in der „Villa Kunterbunt“. Für ihr Wohl sorgen insgesamt vier Mitarbeiterinnen und eine Praktikantin. Das Essen kommt von Vitadora aus Mindelheim.
Für die Mitarbeiterinnen ist auch die Hausaufgabenbetreuung eine Selbstverständlichkeit. Die Kinder können sich, wenn sie von den Eltern um 17 Uhr abgeholt werden, ganz auf ihre gemeinsame Zeit freuen.
Das Credo der Verantwortlichen ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, die eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit der Kinder zu fördern.
Ganz besonders wichtig ist die Gesundheitserziehung nach Pfarrer Sebastian Kneipp. Das steht im Vordergrund. Und das nicht nur im Kinderhort, sondern auch in der neuen Kindergartengruppe, die im Erdgeschoss der „Villa Kunterbunt“untergebracht ist. Die Leitung hat Anette Bader, die auch von Mitarbeiterinnen unterstützt wird. Wenn alle Kinder im Garten toben dürfen, ist die Stimmung einfach perfekt.