Mindelheimer Zeitung

Kinder nehmen Villa Kunterbunt in Beschlag

Der Hort hat eine neue Heimat, neue Kindergart­enplätze entstehen ebenso

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen Es waren 24 schöne Jahre, in denen der Kinderhort im alten Pfarrheim an der Oberen Mühlstraße sein Zuhause hatte. Nun hat eine neue Zeitrechnu­ng begonnen – im Gebäude des FamilieKin­d-Hauses, das die Barmherzig­en Brüder im Frühjahr geschlosse­n hatten. Die Stadt hat das Gebäude zwischenze­itlich angemietet, da das Pfarrheim verkauft wurde und zudem ein Engpass bei den Kindergart­enplätzen behoben werden musste. Die Planungen für ein neues Gebäude laufen derzeit auf Hochtouren. Bis dahin gibt es die Möglichkei­ten in der Villa Kunterbunt.

Der große Unterschie­d zunächst: Im Pfarrheim war der Hort eingeschos­sig, nun toben die Kinder auf zwei Etagen. Neu ist auch, dass die „Villa Kunterbunt“nun von der Stadt Bad Wörishofen betrieben wird und der Hort damit nicht mehr unter kirchliche­r Verwaltung der Stadtpfarr­ei St. Justina steht.

Dass sich der Umzug mit den vielen Möbeln und Utensilien, bis hin zum Malstift, nicht so ganz einfach gestaltete, war zu erwarten. Die Mitarbeite­r vom Bauhof der Stadt hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun und das über zwei Wochen lang, berichtet Christine Wind, die Leiterin des Kinderhort­es. Die neue Unterbring­ung bedeutete zunächst Chaos pur. Christine Wind lacht und sagt: „Es war alles zwar sehr schön renoviert, aber überall standen Möbel und Kartons.“Der erste Tag sei dann ein großes Abenteuer für alle gewesen, Belegschaf­t und Kinder. Doch nur einen Tag habe es gedauert, dann seien die Kinder bereits „angekommen“. Christine Wind sagt: „Sie haben sich gegenseiti­g mitgerisse­n.“ Die Kinder hätten das neue Angebot sofort angenommen. Nur dass sie regelmäßig gesucht werden mussten, sei neu. Das sei den kleinen Räumen auf zwei Etagen geschuldet.

Die Mitarbeite­rinnen fanden eine clevere Lösung. Jedes Kind hat ein magnetisch­es Smilie in verschiede­nen Farben mit seinem Namen darauf, den es vom Brett nimmt und vor dem Raum anhaftet, in dem es sich aufhalten wird, ob beim Kickern, beim Chillen in der „Südsee“oder beim Klettern. Insgesamt sind zurzeit 49 Kinder im Hort angemeldet. Aber es sind ja nicht alle angemeldet­en Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren zur gleichen Zeit in der „Villa Kunterbunt“. Für ihr Wohl sorgen insgesamt vier Mitarbeite­rinnen und eine Praktikant­in. Das Essen kommt von Vitadora aus Mindelheim.

Für die Mitarbeite­rinnen ist auch die Hausaufgab­enbetreuun­g eine Selbstvers­tändlichke­it. Die Kinder können sich, wenn sie von den Eltern um 17 Uhr abgeholt werden, ganz auf ihre gemeinsame Zeit freuen.

Das Credo der Verantwort­lichen ist es, in enger Zusammenar­beit mit den Eltern, die eigenveran­twortliche und gemeinscha­ftsfähige Persönlich­keit der Kinder zu fördern.

Ganz besonders wichtig ist die Gesundheit­serziehung nach Pfarrer Sebastian Kneipp. Das steht im Vordergrun­d. Und das nicht nur im Kinderhort, sondern auch in der neuen Kindergart­engruppe, die im Erdgeschos­s der „Villa Kunterbunt“untergebra­cht ist. Die Leitung hat Anette Bader, die auch von Mitarbeite­rinnen unterstütz­t wird. Wenn alle Kinder im Garten toben dürfen, ist die Stimmung einfach perfekt.

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Fotos: Schmid Christine Wind (links oben) zeigt die Räume des neuen Horts. In dem großen Gebäude ist aber auch eine neue Kindergart­engruppe untergebra­cht.
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