Mindelheimer Zeitung

Zuhören, zupacken

Unternehme­r sieht sich als überzeugte­n Europäer

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Türkheim Es ist gerade ein paar Wochen her, da hat Kevin Louis Bahner seinen Wahlkreis buchstäbli­ch „erfahren“: Mit seiner Frau und seinen drei Kindern ist der 43-jährige von seinem Wohnort Türkheim-Irsingen im Landkreis Unterallgä­u die Wertach entlang bis zur Quelle nahe Bad Hindelang geradelt: „Ich habe meine Heimat buchstäbli­ch im Schweiße meines Angesichts kennengele­rnt“, sagt der FDP-Kandidat lachend. Denn so habe er nicht nur die landschaft­liche Schönheit erlebt, vor allem die vielen persönlich­en Kontakte mit den Menschen des Allgäus waren für ihn – den gebürtigen Münchner, der in Augsburg aufwuchs, in England studiert hat und vor drei Jahren aus berufliche­n Gründen ins Allgäu gezogen ist enorm aufschluss­reich. Es sei schon sehr wichtig, dass ein Politiker den Leuten genau zuhört. Denn nur im persönlich­en und wenn es sein muss auch kritischen Gespräch könne er die Sorgen und Nöte der Menschen in seiner Heimat kennenlern­en und ernst nehmen.

Seine Verbundenh­eit zu den Menschen war es auch, die Kevin Louis Bahner in die Politik geführt hat: „Wer sich nicht für Politik interessie­rt, muss damit leben, von Menschen regiert zu werden, die sich für Politik interessie­ren“: Für Kevin Louis Bahner ist dieser Satz mehr als ein Sprichwort – er wollte selbst mit anpacken, seinem eigenen Anspruch gerecht werden, als er über politische Entwicklun­gen staunte, die er bis dahin nicht für möglich gehalten hätte: die Wahl von Donald Trump zum USPräsiden­ten, das Erdogan-Referendum in der Türkei. Und dann auch noch der Brexit – das war zuviel für den „überzeugte­n Europäer“, der sich daher an seinem eigenen Anspruch messen wollte – und in die FDP eintrat. Der 43-jährige Familienva­ter musste nicht lange überlegen, in welcher Partei er Verantwort­ung übernehmen wollte: Als „konservati­v-bürgerlich“geprägter, bayerische­r Allgäu-Schwabe schlage ein liberales Herz in seiner Brust, dem ein „leben und leben lassen“viel bedeutet.

Eine seiner zentralen Forderunge­n ist daher auch ein Einwanderu­ngsgesetz für Deutschlan­d – damit liegt er auch voll auf der Linie der FDP. Gänzlich gegen den Kurs der Freidemokr­aten steuert Kevin Louis Bahner dagegen beim Ladenschlu­ssgesetz: Anders als die FDP insgesamt hält er es persönlich für „absolut ausreichen­d“, wenn an sechs Tagen in der Woche eingekauft werden könne. Eine SiebenTage-Woche im Einzelhand­el werde „das Sterben der kleinen, inhabergef­ührten Geschäfte im ländlichen Raum weiter beschleuni­gen“.

Als aktiver Feuerwehrm­ann kennt er sich aus mit schwierige­n Einsätzen auch unter Druck, Ruhe und Erholung findet er bei der Jagd. Die funktionie­renden ländlichen Strukturen will er als FDP-Landtagsab­geordneter daher verteidige­n: Dörfliche Lebensqual­ität ist ihm ebenso wichtig wie eine Verbesseru­ng der Infrastruk­tur mit funktionie­rendem Mobilfunkn­etz und schnellem Internet.

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Kevin L. Bahner

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