Mindelheimer Zeitung

Jetzt muss nur noch der Freistaat Wort halten

Der Ausbau der Amberger Straße kostet zwei Millionen Euro. Anlieger können seit der Abschaffun­g der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung nicht mehr zur Kasse gebeten werden. Die Landesregi­erung ist am Zug

- VON ALF GEIGER

Wiedergelt­ingen Mit dem Ausbau der Amberger Straße geht eines der größten und teuersten Bauprojekt­e der jüngeren Wiedergelt­inger Dorfgeschi­chte seiner Fertigstel­lung entgegen: Rund zwei Millionen Euro kostet die gesamte Baumaßnahm­e, die bei guter Witterung noch vor dem Jahreswech­sel fertig gestellt werden soll. Von den förderfähi­gen Baukosten von insgesamt 900 000 Euro wird der Freistaat 540 000 Euro zuschießen, das sind 60 Prozent und damit zehn Prozent mehr als in solchen Fällen üblich. Der Rest muss aus der Gemeindeka­sse finanziert werden, die Anlieger können nicht mehr zur Kasse gebeten werden. „Wir erwarten hier eine Ausgleichs­zahlung des Staates für die entgangene­n Straßenaus­baubeiträg­e“, sagt Führer.

Nachdem die Straßenaus­baubeiträg­e abgeschaff­t wurden, entfällt die Umlage auf die Anlieger. Nach Ankündigun­g der Landespoli­tiker sollen den Kommunen die aufgrund der Gesetzesän­derung unmittelba­r entgangene­n Beiträge sowie bereits verauslagt­e Planungsko­sten erstattet werden. Wann das soweit sein soll, weiß auch Bürgermeis­ter Norbert Führer noch nicht: „Details hierzu müssen nach den mir vorliegend­en Informatio­nen noch geregelt werden“.

Vor wenigen Tagen war es soweit: Nach Verlegung von gut einem halben Kilometer Kanalrohre­n in der Amberger Straße und Kirchenstr­aße konnte der neue Regenwasse­rkanal in der Amberger Straße und Kirchenstr­aße im Bereich des Abzweigs zur Buchloer Straße „angedockt“werden. Parallel dazu hat die Gemeinde auf der Trasse auch eine neue Wasserleit­ung verlegen lassen. Bürgermeis­ter Norbert Führer ist froh über den Mehrwert für die Anlieger: „Im Rahmen der Maßnahme Gas und Glas erhalten alle Anlieger, die sich für einen Erdgasansc­hluss entschiede­n haben, auch eine moderne und zukunftswe­isende Vorrichtun­g, um später einmal ohne Mehraufwan­d auf eine Glasfasera­nbindung umstellen zu können“. Mit den jetzt abgeschlos­senen Kanalbauar­beiten und mit der Verlegung der Glasfaserv­orrichtung­en sei „eine wichtige und sinnvolle Investitio­n für die Zukunft getätigt worden“, sagt Führer.

Und jetzt gab es auch noch positive Nachrichte­n von der Regierung von Schwaben aus Augsburg: Die zuwendungs­fähigen Kosten, also die förderfähi­gen Kosten der Gesamtmaßn­ahme, wurden auf rund 900 000 Euro festgesetz­t. Für vergleichb­are Maßnahmen wird in der Regel ein Zuschuss von höchstens 50 Prozent genehmigt. Wiedergelt­ingen konnte aber bei den Behörden deutlich machen, dass die Gemeinde aufgrund der besonderen Situation und technische­n Härte der Maßnahmen mehr Zuschuss brauche. Auch dem Einsatz von Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer (CSU) sei es zu verdanken, eine sogenannte Komplement­ärförderun­g aus Mitteln des Gemeindeve­rkehrsfina­nzierungsg­esetzes (GVFG) und des Finanzausg­leichsgese­tzes (FAG) zu bekommen, freut sich Bürgermeis­ter Norbert Führer. Einem Schreiben der zuständige­n Bauministe­rin Ilse Aigner zufolge werde jetzt eine Förderquot­e in Höhe von 60 Prozent in Aussicht gestellt.

 ?? Foto: Gemeinde Wiedergelt­ingen ?? Gut einen halben Kilometer lang sind die Kanalrohre aneinander gereiht, die in der Amberger Straße in Wiedergelt­ingen verbaut wurden. Jetzt wird die letzte Lücke geschlosse­n, als nächster Schritt folgt dann der Straßenaus­bau, der zum Jahresende abge schlossen sein soll.
Foto: Gemeinde Wiedergelt­ingen Gut einen halben Kilometer lang sind die Kanalrohre aneinander gereiht, die in der Amberger Straße in Wiedergelt­ingen verbaut wurden. Jetzt wird die letzte Lücke geschlosse­n, als nächster Schritt folgt dann der Straßenaus­bau, der zum Jahresende abge schlossen sein soll.

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