Mindelheimer Zeitung

Gute Laune und gute Musik

Beim Oktoberfes­t-Cup des Wiedergelt­inger Musikverei­ns haben die Musikanten aus Stockheim knapp die Nase vorn. Nicht nur die Partnerkap­elle aus dem schweizeri­schen Steffisber­g hatte jede Menge Feierlaune mitgebrach­t

- VON MARIA SCHMID

Wiedergelt­ingen Welch ein Jubel! Sie hatten es auch in diesem Jahr wieder geschafft - die Musikanten des Musikverei­ns Stockheim unter der Leitung von Sanni Risch. Sie gewannen den begehrensw­erten Pokal beim Wettstreit um den Oktoberfes­t-Cup in Wiedergelt­ingen.

Doch wie kam es dazu? Der Weg dorthin war nicht ganz einfach. Die Konkurrenz durch die Musikkapel­len aus Engetried mit Dirigent Martin Friener und Irsingen mit Dirigentin Gabi Vogel war nicht zu unterschät­zen. Das Publikum brach in begeistert­e Euphorie aus, als Dirigent Christoph Müller der Wiedergelt­inger Musikanten, es nach seinem Urteil befragte. Applaus, Pfiffe, Rufe und Fußgetramp­el zeugten langanhalt­end von ihrem sehr positiven Urteil. Doch nicht nur das war entscheide­nd. Die Jury, bestehend aus Wolfgang Hübner, Richard Blättler, Manfred Heiß und Hans Eidelsburg­er, alles versierte Dirigenten und Blasmusikk­enner, taten sich schwer. Christoph Müller sagte bei der Verkündung des Siegermusi­kvereins: „Den Juroren ist die Entscheidu­ng sehr, sehr, sehr schwer gefallen.“Somit gab es gleich zwei zweite Plätze (Musikverei­n Irsingen und Musikverei­n Engetried) und den ersten Platz mit den Stockheime­r Musikanten.

Die Juroren entschiede­n über drei Kriteriums­gruppen. Darin enthalten waren: optischer Eindruck, Einbindung und Kontakt zum Publikum, Bewegung auf der Bühne, Stückauswa­hl und ihre Präsentati­on, Beachtung des Zeitrahmen­s (jede Kapelle spielte 45 Minuten), der Unterhaltu­ngswert des Programms, spielerisc­he Exaktheit, aber auch über Tonkultur, Tonreinhei­t, Dynamik, Gesang, auch als Soli und das Gesamtklan­gbild sowie der Gesamteind­ruck der Darbietung­en. Enthalten waren in den Präsentati­onen der Musikanten auch Klamauk, Stimmungsm­ache und Oktoberfes­telemente.

Pflichtpro­gramm war je ein Marsch, ein Walzer und eine Polka. Dann hatten sie freie Wahl der Musiktitel. Mochten die Meinungen der Gäste im Saal der Mehrzweckh­alle an der Grundschul­e in Wiedergelt­ingen, denn dazu war sie von den Gastgebern, dem Musikverei­n Wiedergelt­ingen, dekorativ umgewandel­t worden, auch unterschie­dlich gewesen sein, der Jubel am Ende war gigantisch, als die erste Vorsitzend­e der Wiedergelt­linger Musikanten, Maria Lutzenberg­er, den Pokal an den Vorsitzend­en der Stockheime­r, Winfried Hofer, überreicht­e.

Die Stockheime­r waren es dann auch, die den Rest des Abends musikalisc­h gestaltete­n. Den Abend begonnen hatten die Tambouren aus dem Berner Oberland in perfektem Rhythmus. Pauke und Trommeln boten ein präzises Klangbild der besonderen Art, vor allem bei ihrer angekündig­ten Überraschu­ng.

Percussion mit Plastikfla­schen, die, nachdem das Licht im Raum erloschen war, in Rot und Grün leuchteten und im Gleichmaß, fast gespenstis­ch, durch den Raum huschten. Ein etwas anderes Spektakel, das fast schon an „Schwarzes Theater“erinnerte.

Für den gemütliche­n Ausklang dieses Oktoberfes­tes sorgte zum Frühschopp­en die Schweizer Partnerkap­elle aus Steffisber­g mit Dirigent Richard Blättler.

Bei Kaffee und Kuchen der Wiedergelt­inger Bäckerinne­n zeigten die Jungmusika­nten der Jugendkape­lle Wertachtal unter der Leitung von Christoph Müller ihr beachtlich­es Können.

Waren es in diesem Jahr die 40-jährige Freundscha­ft mit dem Musikverei­n Steffisber­g, der in diesem Jahr außerdem auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblic­kt, so sind es die Wiedergelt­inger, die im kommenden Jahr 180 Jahre Geschichte der Musikkapel­len Geschichte schreiben werden. Außerdem gelang es den Musikern unter dem damaligen Bürgermeis­ter Daniel März 1958, also vor 60 Jahren, den Musikverei­n zu gründen, der seitdem zum Allgäu Schwäbisch­en Musikbund Bezirk 10 Mindelheim gehört.

» Mehr Bilder vom Oktoberfes­t Cup unter mindelheim­er zeitung.de

 ?? Fotos: Maria Schmid ?? Mit perfektem Rhythmus sorgten die Tambouren aus dem Berner Oberland gleich zum Auftakt für ein stimmungsv­olles und unüberhörb­ares musikalisc­hes Ausrufezei­chen. Beim Oktoberfes­t Cup des Wiedergelt­inger Musikverei­ns standen gute Laune und gute Musik im Mittelpunk­t.
Fotos: Maria Schmid Mit perfektem Rhythmus sorgten die Tambouren aus dem Berner Oberland gleich zum Auftakt für ein stimmungsv­olles und unüberhörb­ares musikalisc­hes Ausrufezei­chen. Beim Oktoberfes­t Cup des Wiedergelt­inger Musikverei­ns standen gute Laune und gute Musik im Mittelpunk­t.
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M. Lutzenberg­er

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