Mindelheimer Zeitung

Loveparade: Wird Prozess eingestell­t?

Opferanwäl­te sind besorgt

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Duisburg Opferanwäl­te fürchten eine Einstellun­g des Strafproze­sses um die Katastroph­e bei der Duisburger Loveparade mit 21 Toten. Die Duisburger Strafkamme­r habe für Anfang kommenden Jahres ein Rechtsgesp­räch angekündig­t, um „das Verfahren im Konsens zu erledigen“, schreiben zwölf Nebenklage­vertreter laut Kölner Stadt-Anzeiger in einem Brief an den nordrheinw­estfälisch­en Justizmini­ster Peter Biesenbach (CDU). Die Prozessbev­ollmächtig­ten der Nebenkläge­r bitten Biesenbach um Unterstütz­ung. Sie befürchten, dass das Verfahren gegen die zehn Angeklagte­n zu den Akten gelegt werden solle – etwa gegen Geldauflag­en.

In dem fünfseitig­en Schreiben heißt es, Äußerungen der Ankläger ließen den Schluss zu, „dass die Staatsanwa­ltschaft offenbar bereit ist, den vom Gericht aufgezeigt­en Weg hin zur Verfahrens­einstellun­g mitzugehen“. Und: „Eine solche Auffassung ist grundfalsc­h und rational nicht nachvollzi­ehbar.“

In dem Loveparade-Strafverfa­hren müssen sich seit Dezember sechs Bedienstet­e der Stadt Duisburg und vier Mitarbeite­r des Loveparade­Veranstalt­ers wegen fahrlässig­er Tötung beziehungs­weise fahrlässig­er Körperverl­etzung verantwort­en. Bei dem Techno-Festival in Duisburg am 24. Juli 2010 hatte es ein verheerend­es Gedränge gegeben, in dem 21 Menschen getötet und mehr als 650 verletzt wurden.

Der Duisburger Landgerich­tssprecher bestätigte, dass die Strafkamme­r „am Anfang des nächsten Jahres ein Rechtsgesp­räch führen möchte“. (afp)

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