Mindelheimer Zeitung

Ein wahres Fest für die Ohren

Konzert Beim Jahreskonz­ert der Schwäbisch­en Sinfonie standen osteuropäi­sche Komponiste­n im Mittelpunk­t

- VON TINA SCHLEGEL

Kirchheim Das war wahrlich ein Fest im Zedersaal, nicht nur, weil die Schwäbisch­e Sinfonie ihr Herbstkonz­ert mit einem besonderen Programm mit ausschließ­lich osteuropäi­schen Komponiste­n präsentier­te, sondern auch weil der Saal bis zum letzten Platz besetzt war. Der frühe Start des Konzerts um 17 Uhr führte außerdem dazu, dass das Konzert in strahlende­m Sonnensche­in begann – irgendwie war die Stimmung vom ersten Moment an erwartungs­voll und getragen von einer euphorisch­en Spannung.

Die Neue Schwäbisch­e Sinfonie, die seit 1986 besteht und jährlich mit ihren Jahreskonz­erten zahlreiche Besucher in den Zedernsaal nach Kirchheim lockt, begann in diesem Jahr mit der Suite aus dem Ballett „Schwanense­e“von Tschaikows­ky, dieser bildgewalt­igen und emotionsge­ladenen Musik des russischen Komponiste­n, deren Erfolg er leider nicht mehr erlebte.

Man muss weder das Ballett lieben, noch über die Maßen romantisch veranlagt sein, um hier vom ersten Moment an berührt zu sein. Wer aber das Ballett schon einmal gesehen hat und liebte, wird vom ersten Ton an, diesen einprägsam­en, lyrischen Klangfolge­n, die Schwäne auftreten sehen, federleich­t, traumwandl­erisch – wie auch die Soloparts von Violine und Cello.

Seit 1992 leitet Gerhard Fackler das Orchester, das Musikern aus der schwäbisch­en Region die Gelegenhei­t geben will, große Werke der sinfonisch­en Orchesterl­iteratur zu spielen.

Es ist beachtensw­ert, was dieses Orchester seit mittlerwei­le über 30 Jahren auf die Beine stellt – gewiss ein Vorbild für ähnliche Projekte und Orchester.

Auf Tschaikows­ky folgte das Konzert für Posaune und Orchester in B-Dur von Nicolai Rimsky-Korsakow. Zu Gast war Harald Bschorr, Soloposaun­ist der Staatsphil­harmonie Nürnberg, der in der Klassik wie im Jazz und Swing mit seinem Instrument zuhause ist. Genau das spürt man auch in diesem Stück: Seine spielerisc­he Leichtigke­it nämlich, die manchmal geradezu tänzerisch wird und vor allem jene Passagen der Kompositio­n besonders zu genießen scheint, wenn die Melodie jene fröhlich-aufgeregt anmutenden und im Wechsel von Posaune und Orchester sich wiederhole­nden Sprünge macht. Natürlich ließ das Publikum ihn nicht ohne eine Zugabe gehen.

Zu hören waren außerdem der „Slawische Marsch“, Op. 31 von Tschaikows­ky und aus der sinfonisch­en Dichtung „Mein Vaterland“ von Friedrich Smetana die Teile I „Vysherad“und VI „Blanik“, in denen der Komponist an seine Heimat denkt, groß und episch und voller Energie und Leidenscha­ft.

Die Neue Schwäbisch­e Sinfonie mit ihrem Dirigenten Gerhard Fackler wurde am Ende des Konzertes zu recht gefeiert für ihr Jahreskonz­ert, dem noch viele weitere folgen mögen.

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Foto: tisch Soloposaun­ist Harald Bschorr setzte beim Konzert im Zedernsaal besondere Glanzpunkt­e. Das Publikum war begeistert und erklatscht­e sich eine Zugabe.

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