Indians visieren die Play-offs an
Eishockey Der ECDC Memmingen will in seiner zweiten Saison in der Oberliga die Endrunde erreichen. Zum ersten Heimspiel steht außerdem eine besonders emotionale Ehrung an
Memmingen Mit einem „HammerAuftakt“gehen die Memminger Indians in ihre zweite Oberliga-Saison. Am heutigen Freitag geht es zu den „Starbulls“nach Rosenheim, ehe am Sonntag ab 18.45 Uhr die Selber Wölfe am Hühnerberg zu Gast sind. Ziel des ECDC ist es, sich in der dritthöchsten deutschen Spielklasse zu etablieren, sprich: Die Indians visieren die Play-offs an.
Im März haben sie noch den Pokal des bayerischen Meisters gewonnen, in der neuen Saison soll aber die Verzahnungsrunde mit den Bayernligisten möglichst vermieden werden, was – wenn man auf den Kader der Indians blickt – ein realistisches Saisonziel darstellen sollte.
Aus dem zehnten Platz des Vorjahres haben die Verantwortlichen auf jeden Fall ihre Schlüsse gezogen. Zu dünn besetzt war das Team des ECDC. Vor allem, als eine Verletzungsmisere das Team heimsuchte, merkte man die fehlende Breite im Kader deutlich. „Wir haben viele Erfahrungen aus unserem ersten Jahr mitgenommen und versucht, mögliche Schwachstellen über den Sommer abzustellen“, sagt der Sportliche Leiter Sven Müller. „Obwohl wir den Kern der Mannschaft halten wollten, haben wir uns trotzdem sinnvoll verstärkt und weisen nun einen qualitativ und quantitativ stärkeren Kader auf als noch im letzten Jahr.“
Schmerzhaft aus Memminger Sicht waren vor allem die Abgänge von Kapitän Jan Benda, der fortan
als Co-Trainer und im Nachwuchsbereich wirken wird, Stefan Rott sowie von Urgestein Tim Tenschert, der rund 15 Jahre lang für die RotWeißen aufs Eis ging. Auch der neu verpflichtete Michal Mlynek (EV Lindau) tritt den Weg in die Maustadt aus gesundheitlichen Gründen nun doch nicht an. Demgegenüber stehen zahlreiche Neuzugänge, die größtenteils bereits früh in der Sommerpause den Weg ins Allgäu fanden. Vom Ligakonkurrenten am Bodensee sicherten sich die Memminger die Dienste von Verteidiger
Philipp Gejerhos, aus dem Nachwuchs von Nachbar Kaufbeuren stoßen mit Julian Becher, Maximilian Schaffrath und Philipp Keil drei ambitionierte junge Spieler zum Kader. Thomas Schmid (Harzer Falken) und Jakub Wiecki (Erfurt) kommen beide aus dem Norden Deutschlands und kehren zurück zu ihren bayerischen Wurzeln.
Einem ganz besonderen Wohnortwechsel haben die Indians auch ihren diesjährigen „Königstransfer“zu verdanken: Da seine Frau aus der Region Augsburg stammt und die
ganze Familie den Lebensmittelpunkt nach Schwaben verlegt, kommt mit Jared Mudryk (Selber Wölfe) ein echter Topspieler an den Hühnerberg. Der Angreifer war im vergangenen Jahr noch zweitbester Scorer der gesamten Liga. „Jared an den Hühnerberg zu bekommen ist ein Traum, er wird uns sicherlich viel Freude bereiten“meint Sven Müller, der seit langer Zeit mit dem Mittelstürmer in Kontakt stand. Gemeinsam mit den etablierten Kräften wie Antti Miettinen, dem Tschechen Petr Haluza oder Daniel Huhn wollen die Indians ihren Fans spannendes und möglichst erfolgreiches Oberliga-Eishockey bieten: „Wir visieren ganz klar die Play-offs an.“Vielleicht können die zahlreichen Eishockeyfans in Memmingen ja den ersten Endrundeneinzug der Vereinsgeschichte bejubeln.
● Ehrung Zum ersten Heimspiel der neuen Spielzeit gegen Selb wird es am Sonntag emotional: Denn dann ehrt der ECDC Memmingen einen seiner Größten: Eishockeylegende Peter Lowden. Das Trikot des Kanadiers, der vor wenigen Wochen nach schwerer Krankheit starb, wird unter das Hallendach gezogen. Neben zahlreichen Mitspielern aus vergangenen Tagen hat sich auch sein Bruder und kongenialer Sturmpartner Paul angekündigt. „Es wird ein emotionaler Abend“, freut sich Paul Lowden auf das Wiedersehen. Bereits rund eine halbe Stunde vor dem ersten Bully (18.45 Uhr) wird die Ehrung starten. (mfr/mz)