Mindelheimer Zeitung

Der Dax fällt weiter

Negative Konjunktur­meldungen und schwache Us-börsen haben den Leitindex rasant absinken lassen

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Frankfurt am Main Die Angst vor steigenden Zinsen und einer schwächere­n Konjunktur hat auch am Donnerstag das Geschehen am deutschen Aktienmark­t bestimmt. Hinzu kamen erneut schwache Us-börsen. Der Dax büßte weitere 1,48 Prozent auf 11539 Punkte ein. Damit konnte der Leitindex seine Verluste nur leicht eingrenzen. Im Tagestief hatte er 1,7 Prozent eingebüßt und war auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar 2017 gesackt. Der Dax befinde sich nunmehr im „Crash-modus“, sagte Martin Utschneide­r vom Bankhaus Donner & Reuschel. Die Postbank schrieb von einem „Mix aus Handelsstr­eit, Brexit, Sorgen um Italien und die Weltkonjun­ktur sowie hinsichtli­ch stärker steigender Zinsen“, der die Börsen belaste.

Am Vorabend hatte sich der Kursrutsch in New York ausgeweite­t und war über Nacht nach Asien geschwappt. „Anlass, sich um die Verfassung der Märkte Sorgen zu machen, gab es zuletzt zuhauf“, sagte Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Der Analyst verwies erneut auf den Handelsstr­eit zwischen den USA und China, die Staatsvers­chuldung Italiens und vor allem auf steigende Zinsen. Als Schuldigen für die Verluste an der Wall Street am Vortag habe man indes Us-präsident Donald Trump ausgemacht nach dessen Aussage, die Us-notenbank Fed sei „verrückt geworden“, sagte Schmidt.

Der Index der mittelgroß­en Werte, der Mdax, rutschte am Donnerstag um 1,58 Prozent auf 23753 Punkte. Der Eurostoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte 1,37 Prozent auf 3222 Punkte ein.

Bei den Einzeltite­ln ragten Papiere von Dialog Semiconduc­tor heraus. Sie wurden von einer Neuordnung der Partnersch­aft des Chip- Hersteller­s mit dem wichtigen Kunden Apple befeuert und schossen zeitweise um fast 30 Prozent nach oben. Dialog lizenziert gewisse Technologi­en für Chips zur Stromsteue­rung an Apple aus und überträgt zudem Vermögensw­erte. Damit findet Dialog eine Lösung für den Konflikt um die Stromchips.

Unter Druck gerieten vor allem konjunktur­abhängige Aktien wie Lufthansa und Thyssenkru­pp sowie Papiere aus der Technologi­ebranche

Der Euro legte gegenüber dem Dollar zu

wie Infineon und SAP. Aktien des Anlagenbau­ers Gea büßten zudem nach einem verhaltene­ren Ausblick für die Gewinnmarg­en 3,3 Prozent ein. Am Rentenmark­t fiel die Umlaufrend­ite von 0,38 Prozent am Vortag auf 0,34 Prozent. Der Renteninde­x Rex stieg um 0,23 Prozent auf 140,28 Punkte. Der Bund-future legte um 0,03 Prozent auf 158,16 Punkte zu. Der Euro legte zu und notierte am Nachmittag mit 1,1577 Us-dollar. Die Europäisch­e Zentralban­k hatte den Referenzku­rs am Mittwoch auf 1,1500 Dollar festgesetz­t. Der Dollar hatte damit 0,8696 Euro gekostet.

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Foto: dpa Der deutsche Leitindex büßte zwischenze­itlich 1,7 Prozent ein.

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