Lachen für den guten Zweck
Aktion Hoffnung Mit dem Auftritt von Kabarettist Rix Rottenbiller geht das KULTur-gut-Festival zu Ende
Ettringen Bei den KULTur.gutVeranstaltungen auf Gut Ostettringen ist auch in diesem Jahr der Name Programm: „aktion hoffnung“, Menschen der Einen Welt Hoffnung geben. So fließen auch heuer die Erlöse aus den Eintrittsgeldern der Veranstaltungen und vom Verzehr in ein besonderes Projekt, ganz im Sinne des verstorbenen Initiators Gregor Uhr.
In seinem Sinne wird das „Schöne mit dem Guten verbunden“, das Schöne sind die Veranstaltungen, das Gute das Projekt. In diesem Jahr ist es für die Ausbildung junger Menschen in Kriegs- und Krisengebieten weltweit gedacht. Die „aktion hoffnung“unterstützt ein Online-Studienprogramm, das die Ordensgemeinschaft der Jesuiten mit der Initiative „Jesuit Worldwide Learning“anbietet.
Konkret kommen die Erlöse jungen Menschen in einem Flüchtlingslager im Nordirak zugute. So studieren dort bereits sechzehn Studenten von zu Hause aus. Sie werden von Lerngruppen und Tutoren begleitet.
Die meisten Studierenden sind junge Christen, aber auch Yesiden und Muslime, die im Jahr 2014 vor dem sogenannten Islamischen Staat (IS) nach Erbil geflohen sind. In den kommenden drei Jahren sollen bis zu 130 Studenten beginnen und einen international anerkannten Diplombzw. Bachelorabschluss nach US-Standard erhalten.
Damit wird jungen Menschen und Gemeinschaften an den Grenzen der Gesellschaft ein gleichberechtigtes und qualitativ hochwertiges Leben in ihrem Lebensumfeld angeboten. Das zu unterstützen hat sich die „aktion hoffnung“mit voller Tatkraft eingesetzt.
Immerhin konnten in den vergangenen 30 Jahren mehr als 13 Millionen Euro an die jeweiligen Projektpartner weitergegeben werden. Einen herzlichen Dank dafür sprach Geschäftsführer Johannes Müller und Ettringens Bürgermeister Robert Sturm nicht nur dem Team aus, sondern auch den Gästen, die durch den Ticketverkauf für die Veranstaltungen mit dazu beigetragen haben.
Ganz in diesem Sinne unterhielt Kabarettist Thomas Rix Rottenbiller mit klaren, manchmal drastischen Worten das Publikum. Er sprach so „wie ihm der bayerische Schnabel gewachsen ist“. Seine Geschichten, mit passenden Pointen und lebhaftem Mienenspiel und Gestik stammen allesamt aus seinem Alltagsgeschehen als HochzeitsDiscjockey und von anderen Begebenheiten. Was er alles schon erlebt hat, schildert er nicht gerade in leisen Tönen.
Sein Humor kommt nach seinen Worten „brachial, ungeschliffen und direkt daher“. Das ist auch schon mal richtig starker Tobak. Doch er schafft es immer wieder, das Publikum nicht nur zu schocken. Er bringt es zum Lachen, dass sich „die Balken“im Saal biegen und sich unweigerlich die Lachfalten vermehren.
So stimmt es, wenn er behauptet: „Als DJ lernt man Menschen kennen, die im Laufe des Tages und der Nacht durch und vor allem mit Alkohol zu einem fremden Wesen aus einer anderen Zeit mutieren“. Dass er die meisten Menschen, wenn er sie trifft, für Deppen hält, das ist für ihn scheinbar selbstverständlich. Und wenn es dann für ihn unerträglich wird, geht er zum Psychologen, zu einem, wie er im Buche steht, wenn der ihn fragt: „Haben sie ein Problem?“Er antwortet genervt: „Natürlich nicht, darum bin ich ja nicht da!“Na gut, er soll sich hinsetzen oder in die Horizontale begeben.
Rottenbiller fragt: „Warum sagt der Depp nicht einfach ‚Legen Sie sich hin’. Ich gab dem Deppen keine Fotzen, weil ich tolerant bin.“Da fehlen auch die Erfahrungen mit den Neuen Medien nicht, wenn er gefragt wird: „Post, was ist denn das?“„Nun, das sind die gelben Kästen mit den schwarzen Trompeten drauf.“
Dass Thomas Rix Rottenbiller auch mit Dialekten jonglieren kann, beweist er lautstark. Und auch die Mama, die Oma und die Polizei werden mit eingebunden.
Dieser kurzweilige Abend war wieder ein Garant für die hervorragende Auswahl des KULTur.gutTeams. Da kann man schon auf das nächste Jahr gespannt sein. Das Publikum honorierte auch diesen Abend mit kräftigem Beifall und dem Bitten nach Zugaben.