Neuer Veranstaltungssaal im Herzen der Stadt
Innenstadt Im Pfarrgarten entsteht für 1,6 Millionen Euro ein neuer Pfarrsaal, den Vereine und Verbände mieten können. Pfarrei und Architekt stellen die Details vor
Bad Wörishofen Ein großes Areal im Herzen der Kneippstadt verändert sein Gesicht. Zwischen Hauptstraße und Schulstraße liegt der große Pfarrgarten. Dort wird die Pfarrkirchenstiftung St. Justina einen Pfarrsaal bauen. Pfarrer Andreas Hartmann würde am liebsten sofort mit dem Bau beginnen. Denn das Projekt soll die ganze Stadt bereichern. Der Saal soll nicht nur von kirchlichen Einrichtungen genutzt werden, sondern auch von anderen Gruppierungen angemietet werden können, sagt Hartmann. Rund 200 Menschen finden darin Platz. Bei Bankettbestuhlung finden 175 Personen Platz. Auch eine mobile Bühne mit 6 mal 3 Metern soll es geben.
Was Bad Wörishofens Pfarrer zudem wichtig ist: Der Pfarrgarten bleibt überwiegend erhalten – und auch so grün wie bisher. „Bislang müssen wir keine Bäume fällen“, sagte Hartmann unserer Zeitung. Lediglich die Hecke an der Grenze zum Pfarrheim an der Schulstraße muss weichen. Das neue Gebäude wird schon dort beginnen.
„Wir werden vor dem Pfarrheim und dem neuen Pfarrsaal einen Pfarrplatz gestalten“, kündigt Architekt Walter Rohrmoser aus Waal an. Auf dem Platz würde er gerne ein Kunstwerk platzieren. „Aber das wird nur möglich, wenn wir einen Sponsor finden“, macht Rohrmoser deutlich.
Auch die Zahl der Parkplätze an dieser Seite wird erhöht. Wo jetzt noch Wiese zwischen den Stellplätzen und dem einstigen Sitz der Ambulanten Krankenpflege ist, werden Autos Platz finden. Über den Pfarrplatz gelangen die Besucher ins Foyer und von dort aus in den Saal mit Blick auf den Pfarrgarten. Vor dem Saal wird es eine ausladende Terrasse mit Sitzmöglichkeiten geben. „Wir wollten erreichen, dass man vom Saal aus immer die Pfarrkirche St. Justina im Blick hat, das Herz der Pfarrei“, sagt Rohrmoser.
Er rechnet mit einem Baubeginn im März 2019. Pfarrer Hartmann sagt, die Pfarrkirchenstiftung werde rund 1,6 Millionen Euro investieren. Aus Eigenmitteln aus dem Verkauf des Pfarr- und Jugendheims an der Oberen Mühlstraße steuere man eine Million Euro bei, rechnet Hartmann vor. Den Rest will man mit Zuschüssen der Diözese Augsburg – so die Hoffnung – mit Zuschüssen der Stadt Bad Wörishofen und Spenden aus der Bevölkerung decken. Als Problem sieht Hartmann vor allem die Preissteigerungen im Baubereich. „Bekommen wir genügend Angebote“, sei die große Frage. Deshalb will Architekt Rohrmoser auch noch etwas warten. Er hofft auf bessere Angebot im Winter und Frühjahr.
Diese Hoffnung teilt auch Kirchenpfleger Martin Kistler. Er hat auch eingefädelt, dass die Pfarrei zumindest beim Heizungsbau sparen kann. „Wir können die Heizung aus dem ehemaligen Pfarr- und Jugendheim übernehmen“, sagt Kistler. Die Anlage sei erst fünf Jahre alt. „Da wirft man so etwas noch nicht weg.“Die Brenner werden also in den neuen Pfarrsaal umziehen. Das Pfarr- und Jugendheim selbst wird bekanntlich abgerissen. Eine Baufirma aus dem Unterallgäu will dort eine Wohnanlage errichten (wir berichteten).
Kistler schildert auch, wie der Pfarrgarten künftig von der Hauptstraße aus erschlossen wird. Hinter der Mauer im Garten, an der Kistler ein Apfelbaumspalier gepflanzt hat, entsteht nämlich ein zweiter Parkplatz.
Insgesamt stehen am Pfarrsaal so 39 Stellplätze zur Verfügung. Dieser zweite Parkplatz kann ausschließlich von der Hauptstraße aus angeund fahren werden, direkt am Café Moschner vorbei führt dieser Weg. Von dem Parkplatz führt dann ein weiterer Weg zum Saal. „Auf diese Weise ist es künftig auch möglich, ebenerdig ins Pfarrbüro zu gelangen und die steile Treppe zu umgehen“, betont Kistler.
Im Pfarrsaal mit seinem DoppelWalmdach wird es auch einen Raum für Chor und Noten geben. Kirchenchor, Familienchor, der Jugendchor und die Kneippspatzen sollen dort Proben abhalten können. Auch der Pfarrfamilienabend, Empfänge, der Kinderfasching oder der Kinderbibeltag werden künftig im Pfarrsaal stattfinden, kündigt Andreas Hartmann an.