Ein Tusch auf die Zuschüsse des Landkreises
Finanzen Welche Verbände, Einrichtungen und Projekte sich über finanzielle Unterstützung freuen dürfen
Unterallgäu In weniger als zwei Stunden hat der Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Landkreises insgesamt fast 452000 Euro ausgegeben. Die Räte greifen mit dem Geld der Jugendarbeit verschiedener Verbände und kirchlicher Einrichtungen, der Erwachsenenbildung, dem Denkmalschutz und kulturellen Projekten unter die Arme. Hier ein Überblick:
● Die Jugendarbeit der Schützengaue, des Kreisjugendwarts der Feuerwehren, des Sängerkreises Unterallgäu sowie kirchlicher Einrichtungen fördert der Landkreis in diesem Jahr mit 18630 Euro – und damit 100 Euro weniger als im Vorjahr. Hintergrund ist, dass die Verbände insgesamt 27 Kinder und Jugendliche weniger gemeldet haben als 2017. Zu den geförderten kirchlichen Einrichtungen zählen das Jugendhaus Waldmühle, das 2850 Euro bekommt, und die Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit, auf die 2100 Euro entfallen.
● Den Bayerischen Landessportverband, in dem im Unterallgäu 22 300 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 21 Jahren organisiert sind, unterstützt der Landkreis wie in den Vorjahren mit 35 000 Euro.
● In die Jugendarbeit der Bezirke VI Memmingen, VIII Illertissen, X Mindelheim und XI Krumbach des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes fließen 26 000 Euro.
● Für die Förderung der Erwachsenenbildung sind laut Kreiskämmerer Sebastian Seefried im Haushalt insgesamt 110000 Euro eingeplant. Der größte Teil davon, nämlich 85000 Euro entfällt auf die Volkshochschulen (vhs) im Unterallgäu sowie auf deren Projekt „Bildungsberatung“(3600 Euro) und die Integrationskurse (11 000 Euro). Die Katholische Erwachsenenbildung, die Katholische Landvolkbewegung im Unterallgäu und das Evangelische Bildungswerk Memmingen erhalten zusammen 7000 Euro.
● Für denkmalpflegerische Maßnahmen stellt der Landkreis 82 500 Euro zur Verfügung. Unterstützt werden damit beispielsweise Kirchensanierungen wie die Außeninstandsetzungen der Kirchen in Köngetried und Ettringen, die Sanierung der Reichsbrücke in Kammlach, aber auch private Projekte wie die Instandsetzung des historischen Mühlstadels in Salgen. ● Wenn der Kreistag zustimmt, will der Landkreis die Neugestaltung des Klostermuseums in Ottobeuren innerhalb der nächsten drei Jahre mit insgesamt 180000 Euro unterstützen. Wie Museumsleiter Frater Tobias Heim und Dr. Henriette Holz vom Büro für Museumsberatung in der Sitzung erläuterten, stammt die bisherige, vorwiegend kunsthistorische Ausstellung von 1984 und ist nicht mehr zeitgemäß. Während Mitte der 1990er Jahre jährlich noch rund 30000 Besucher ins Museum kamen, schrumpfte diese Zahl zuletzt auf 7000 bis 8000. Ziel sei es, mit der Neugestaltung an die früheren Besuchszahlen anzuknüpfen. Neben der konventsinternen soll es künftig auch eine wissenschaftliche Museumsleitung geben sowie einen Mitarbeiter für Museumspädagogik, um auch jüngere Besucher anzusprechen. Für die Umgestaltung, die den Einsatz moderner Medien vorsieht und eine indenkmalgeschützten teraktive, erlebnisorientierte Ausstellung zum Ziel hat, rechnet die Abtei mit Kosten von rund 1,86 Millionen Euro.
● Zu guter Letzt haben sich die Räte auch dazu durchgerungen, das Allgäuer Literaturfestival der Schwabenakademie Irsee jährlich mit 1500 Euro sowie einmalig weiteren 1500 Euro zu unterstützen. Für Unverständnis sorgten die Kosten in Höhe von 130 000 Euro und vor allem das darin enthaltene Werbebudget von 40 500 Euro, das einigen Räten deutlich zu hoch erschien.