Hacker-Wettbewerb: Punktlandung im Kreis der „jungen Hüpfer“
Hackathon Mit einem bemerkenswerten Auftritt im Kreise von jungen Designern und Computerspezialisten überzeugen Regine Glöckner und Marie Luise Ludl aus Bad Wörishofen die Jury
Bad Wörishofen Überraschung in Augsburg: Beim erstmals veranstalteten Hackathon unserer Zeitung kommen zwei der Preisträger für den besten Pitch, also die beste Präsentation, aus Bad Wörishofen. Dort, wo sich die kreativen Köpfe der Technik- und Designszene tummeln, stachen Regine Glöckner und Maria Luise Ludl hervor, in der Kneippstadt durchaus auch als pfiffige Antreiberinnen in Sachen Kneipp und Kultur bekannt. Sie hatten sich zu der dreitägigen Veranstaltung in der Fuggerstadt eingefunden. Und sich in ein Team eingebracht, welches in den drei Tagen, die unter dem Motto „Mensch und Maschine“standen, angetreten war, eine digitale Empfangsdame zu konstruieren. Praktisch und pragmatisch veranlagt, dachten Glöckner und Ludl sogleich an die vielen Nutzungsbereiche, die ein Kurort für solche eine Technologie bietet. Solch ein digitales Medium könnte Bad Wörishofen möglicherweise in Zukunft nützlich sein, finden Glöckner und Ludl.
Unter dem liebenswürdigen Namen VERA – virtually, emotional, reliable (zuverlässig), assistent – tüftelte das fünfköpfige Team, bis es am Vera tatsächlich zum Einsatz und zum Sprechen brachte. Berührungsängste mit der jungen Szene kennen die beiden nicht. „Na klar waren wir mit Abstand die Ältesten“, berichten sie und schmunzeln: „Aber wir waren von den jungen Hüpfern sofort akzeptiert.“Wohl, weil „wir unvoreingenommen, heiter und mit Offenheit und Interesse bei der Sache waren und uns aktiv einbrachten“, glauben die beiden Frauen. Denn, so haben sie beobachtet, manchmal „drohte die Technik die menschliche Kommunikation zu überlagern. Und da war unsere Erfahrung sehr gefragt.“Der Vortrag der Gruppe gefiel der Jury jedenfalls so gut, dass sie ihr den Sonderpreis für die beste Präsentation verlieh.
„Dass unsere Präsentation dann soviel Beifall gefunden hat, hat uns riesig gefreut“, sagen Glöckner und Ludl. „Hat uns dies doch gezeigt: wir können und sollten Anteil nehmen an der digitalen Entwicklung unserer Zeit und Gesellschaft.“Für Ludl und Glöckner steht fest: „Es ist an uns interessiert zu bleiben, mitzumachen und dabei zu lernen. Dafür ist es nie zu spät“.
Etwa 30 Tüftler haben beim Hackathon der Augsburger Allgemeinen, dem #AUX Hack, demonstriert, wie aus bloßen Ideen in kürzester Zeit vielversprechende Produkt-Prototypen werden. Nach langen Nächten, spannenden Diskussionen und zahlreichen MentorenGesprächen stand das Siegerteam fest: „KLAX“. Die Gruppe hat eine App konstruiert, die Entscheidungsprozesse innerhalb eines Unternehmens oder eines Vereins vereinfachen soll. Die Jury zeigte sich von der Idee begeistert und verlieh der Gruppe den Preis „Best Overall“, der mit 3000 Euro datiert war.
Hinter „KLAX“stecken Christian Bachmann und Stefanie Wegner – zwei Tüftler, die sich beim Hackathon zum ersten Mal begegnet sind. Sinn und Zweck eines Hackathons ist nun einmal, mit bis dahin meist unbekannten Leuten aus verschiedenen Bereichen binnen weniger Tage brauchbare Ergebnisse zu erarbeiten.
Der Preis für die innovativste Idee (1500 Euro) wurde der Gruppe „TT9000“verliehen. Die drei Entwickler haben eine Time-TrackingApp gebaut, die Arbeitsprozesse schnell erfasst und dadurch Zeit einspart. Ein weiterer Sonderpreis neben dem für Ludl und Glöckner ging an das Team „Semi“, das sich an der Frage „Wie mache ich Kommentarbereiche auf den Homepages verschiedener Medien attraktiver?“versuchte.
Nicht nur die Siegerteams konnten mit einem Produkt-Prototypen aufwarten. Auch junge Männer, die bei einem Energieversorger arbeiten, waren dabei. Die Teilnehmer entwickelten einen Sensor, der die Feuchtigkeit in der Erde misst. Dafür programmierten sie nicht nur, sondern verbanden auch Drähte mit einem Lötkolben miteinander. Die Feuchtigkeit der Erde in einem Blumenkübel vor dem Gebäude der Augsburger Allgemeinen hatte im Übrigen einen Wert von 37, was wohl so viel wie „reichlich bewässert“bedeutet. Beim Hackathon entstanden auch der Prototyp einer WeddingApp und ein Messenger, der lokal und anonym funktioniert. Ein weiteres Team befasste sich mit der Frage: Wie visualisiere ich die Filterblase, in der ich lebe?