Die Stadt bessert nach
Straßenbau Warum die Stadt im Süden Mindelheims nach soeben beendeten Arbeiten wieder den Bagger anrollen ließ – und wer die Kosten für diese Panne trägt
Warum die Stadt Mindelheim bei einer Straßenbaustelle im Industriegebiet erst Pflastersteine verlegen und sie nun wieder entfernen ließ, lesen Sie auf
Mindelheim Zuerst bauen, dann nachdenken: Nach dieser Methode ist die Stadt Mindelheim bei der Verlängerung der Trettachstraße in Richtung Osten verfahren. Auf einer Länge von 500 Metern haben Bauarbeiter im August südlich des Mindelheimer Industrie- und Gewerbegebietes Pflastersteine verlegt, die jetzt wieder ausgebaggert wurden. Schaden für die Stadt: 10 000 Euro.
Im Bebauungsplan ist für die verlängerte Trettachstraße ein öffentlicher Straßenraum von 24,5 Metern Breite festgelegt worden. Auf Anfrage der Mindelheimer Zeitung teilte die Stadt Mindelheim mit, dass im Rahmen der Straßenausbauplanung mehrere Ausbauvarianten in die Überlegungen eingeflossen waren. Letztlich wurde in Teilbereichen ein zweispuriger Ausbau überprüft. Stellplätze für Lastwagen sollten auf der Nordseite der Straße entstehen.
Diese Ausbauplanung war im August die Basis für die Pflasterarbeiten gewesen. Dabei wurde eine Plasterzeile eingebaut, um den Fahrverkehr von den geplanten Lastwagen-Stellplätzen abzugrenzen. Kaum waren die Arbeiten fertig, setzten sich die Baufachleute intern noch einmal zusammen. Ergebnis der neuen Überlegungen: Um die uneingeschränkte Befahrbarkeit dieser künftigen Verkehrsachse zu gewährleisten, „wird nun dem durchgängigen dreispurigen Ausbau der Vorzug gegeben“.
Diese Entscheidung erforderte den Rückbau der bereits eingebauten Pflasterzeile auf einer Länge von 500 Metern. Die Umbaukosten für die Änderung beziffert die Stadt auf rund 10 000 Euro. Sie trägt sie aus Steuermitteln. Diese Kosten würden nicht in den Erschließungskostenanteil der Anwohner eingerechnet, betont Julia Beck vom Büro des Ersten Bürgermeisters Stephan Winter. Die Straße war zum Zeitpunkt der Umplanungsüberlegungen noch nicht asphaltiert und auch
Eine gute Nachricht für die Anlieger
die Granitsteine können im Rahmen des Umbaus wieder verwendet werden.
Trotz dieser Ausgaben führt der Rückbau insgesamt nach Darstellung der Stadt zu einer deutlichen Kostenreduzierung dieser Straße. Sie kann nun durchgehend mit Asphalt ausgebaut werden. Ein teures Lastwagen-taugliches Betonpflaster sei nicht zu verlegen.
Für die Anlieger der Straße ist das eine gute Nachricht. Die Erschließungsbeiträge der Anwohner reduzieren sich somit. Gleichzeitig erhöhe der jetzt gewählte Ausbau die Flexibilität, da durch Änderung von Straßenmarkierungen jederzeit eine problemlose Anpassung an sich verändernde Verkehrssituationen möglich ist. Unter Berücksichtigung all dieser Vorteile erfolgte deshalb der Auftrag zur Veränderung der Granitpflasterzeile, heißt es vonseiten der Stadt.