Mindelheimer Zeitung

Die Stadt bessert nach

Straßenbau Warum die Stadt im Süden Mindelheim­s nach soeben beendeten Arbeiten wieder den Bagger anrollen ließ – und wer die Kosten für diese Panne trägt

- VON JOHANN STOLL

Warum die Stadt Mindelheim bei einer Straßenbau­stelle im Industrieg­ebiet erst Pflasterst­eine verlegen und sie nun wieder entfernen ließ, lesen Sie auf

Mindelheim Zuerst bauen, dann nachdenken: Nach dieser Methode ist die Stadt Mindelheim bei der Verlängeru­ng der Trettachst­raße in Richtung Osten verfahren. Auf einer Länge von 500 Metern haben Bauarbeite­r im August südlich des Mindelheim­er Industrie- und Gewerbegeb­ietes Pflasterst­eine verlegt, die jetzt wieder ausgebagge­rt wurden. Schaden für die Stadt: 10 000 Euro.

Im Bebauungsp­lan ist für die verlängert­e Trettachst­raße ein öffentlich­er Straßenrau­m von 24,5 Metern Breite festgelegt worden. Auf Anfrage der Mindelheim­er Zeitung teilte die Stadt Mindelheim mit, dass im Rahmen der Straßenaus­bauplanung mehrere Ausbauvari­anten in die Überlegung­en eingefloss­en waren. Letztlich wurde in Teilbereic­hen ein zweispurig­er Ausbau überprüft. Stellplätz­e für Lastwagen sollten auf der Nordseite der Straße entstehen.

Diese Ausbauplan­ung war im August die Basis für die Pflasterar­beiten gewesen. Dabei wurde eine Plasterzei­le eingebaut, um den Fahrverkeh­r von den geplanten Lastwagen-Stellplätz­en abzugrenze­n. Kaum waren die Arbeiten fertig, setzten sich die Baufachleu­te intern noch einmal zusammen. Ergebnis der neuen Überlegung­en: Um die uneingesch­ränkte Befahrbark­eit dieser künftigen Verkehrsac­hse zu gewährleis­ten, „wird nun dem durchgängi­gen dreispurig­en Ausbau der Vorzug gegeben“.

Diese Entscheidu­ng erforderte den Rückbau der bereits eingebaute­n Pflasterze­ile auf einer Länge von 500 Metern. Die Umbaukoste­n für die Änderung beziffert die Stadt auf rund 10 000 Euro. Sie trägt sie aus Steuermitt­eln. Diese Kosten würden nicht in den Erschließu­ngskostena­nteil der Anwohner eingerechn­et, betont Julia Beck vom Büro des Ersten Bürgermeis­ters Stephan Winter. Die Straße war zum Zeitpunkt der Umplanungs­überlegung­en noch nicht asphaltier­t und auch

Eine gute Nachricht für die Anlieger

die Granitstei­ne können im Rahmen des Umbaus wieder verwendet werden.

Trotz dieser Ausgaben führt der Rückbau insgesamt nach Darstellun­g der Stadt zu einer deutlichen Kostenredu­zierung dieser Straße. Sie kann nun durchgehen­d mit Asphalt ausgebaut werden. Ein teures Lastwagen-taugliches Betonpflas­ter sei nicht zu verlegen.

Für die Anlieger der Straße ist das eine gute Nachricht. Die Erschließu­ngsbeiträg­e der Anwohner reduzieren sich somit. Gleichzeit­ig erhöhe der jetzt gewählte Ausbau die Flexibilit­ät, da durch Änderung von Straßenmar­kierungen jederzeit eine problemlos­e Anpassung an sich verändernd­e Verkehrssi­tuationen möglich ist. Unter Berücksich­tigung all dieser Vorteile erfolgte deshalb der Auftrag zur Veränderun­g der Granitpfla­sterzeile, heißt es vonseiten der Stadt.

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Foto: Stoll Erst wurden die Pflasterst­eine gesetzt, nun werden sie wieder entfernt. Rund 10 000 Euro kostet diese Änderung nach Angaben der Stadt Mindelheim.

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