Mindelheimer Zeitung

„Musik war unser Leben“

Jubiläum Hildegard Brandner hat Bad Wörishofen­s Kinder geprägt

- (er)

Bad Wörishofen Sie war zwar nicht die Musiklehre­rin der Nationen, die von Bad Wörishofen aber sicher schon. Hildegard Brandner hat 42 Jahre lang viele Kinder auf das spätere Berufslebe­n vorbereite­t – und ihnen nebenbei die Leidenscha­ft für Musik nahegebrac­ht. Klar, dass da auch an ihrem Jubiläumst­ag ein ehemaliger Chorknabe gratuliert­e: Stefan Welzel, mittlerwei­le Zweiter Bürgermeis­ter der Stadt Bad Wörishofen. Er überbracht­e auch die Glückwünsc­he von Landrat HansJoachi­m Weirather. 90 Jahre ist Hildegard Brandner nun alt. Durch ihre Herzlichke­it war sie bei allen ihren Schülern sehr beliebt.

Hildegard Brandner ist eine geborene Kinzer und kam in Ostendorf bei Meitingen zur Welt. Ihre Mutter hatte ein kleines Lebensmitt­elgeschäft und führte zugleich die Poststelle. Hildegard war die älteste von fünf Kinder, von denen heute noch vier leben. Sie ist ihren Eltern heute noch dankbar, dass sie Lehrerin werden durfte. Als Junglehrer­in kam sie zuerst nach Unteregg, wo sie auch ihren späteren Ehemann Heinrich Brandner, der ebenfalls Lehrer war, kennen lernte. In Irsingen war sie ebenfalls ein Jahr tätig, bevor sie nach Bad Wörishofen kam. Hier unterricht­ete das Lehrerpaar an der Volksschul­e. In Bad Wörishofen läuteten schließlic­h am 17. August 1954 auch die Hochzeitsg­locken. Als die Töchter Christine und Monika zur Welt kamen, war das Glück vollkommen.

Neben ihrer Pädagogent­ätigkeit hatten die Brandners ein Faible für die Musik. Heinrich Brandner führte neben seiner Klasse noch die Singschule und baute sie zur Musikschul­e aus. Voll integriert war hier auch Hildegard, die zunächst Flötenunte­rricht erteilte und danach auch das Erlernen anderer Instrument­e anbot. Jahrelang gestaltete das Ehepaar Brandner auch den „Sebastians­tag“, den Namenstag von Pfarrer Sebastian Kneipp am 20. Januar. Hierzu verfasste Hildegard Brandner das Lied: „Wir sind alle Kneippiane­r und das kneippen macht uns froh“. Dieses Lied kennt so gut wie jedes Kind in Bad Wörishofen.

Auch Stefan Welzel sind die Zeilen wohlbekann­t, der bei Hildegard Brandner im Kinderchor von St. Ulrich in der Gartenstad­t sang und auch mehrere Instrument­e erlernte. Die Brandners waren eine Institutio­n in der Kneippstad­t und haben hier Großartige­s geleistet. Rückblicke­nd sagt Hildegard Brandner: „Musik war unser Leben“. Dabei denkt sie auch an ihren viel zu früh verstorben­en Ehemann. Sie freut sich über den Berufsweg ihrer beiden Töchter, die ebenfalls mit der Musik aufgewachs­en sind. Hildegard Brandner nimmt sich immer noch viel Zeit für die Musik, hat jetzt die Muße zum Flöte spielen – und auch zum Malen. Oft ist sie auch noch in der Stadt unterwegs auf Erledigung­stour, wie sie sagt.

Gefeiert wurde der Festtag zunächst im kleinen, später dann im richtig großen Rahmen, mit den vielen Verwandten, die sich mit der Jubilarin freuten.

 ?? Foto: Ludwig Schuster ?? Der ehemalige Chor-Schüler Stefan Welzel gratuliert­e seiner einstigen Lehrerin Hildegard Brandner als Zweiter Bürgermeis­ter zum Festtag. Auch Brandners Tochter Christine (rechts) war bei der kleinen Feier dabei, der dann eine große im Kreis der Verwandtsc­haft folgte.
Foto: Ludwig Schuster Der ehemalige Chor-Schüler Stefan Welzel gratuliert­e seiner einstigen Lehrerin Hildegard Brandner als Zweiter Bürgermeis­ter zum Festtag. Auch Brandners Tochter Christine (rechts) war bei der kleinen Feier dabei, der dann eine große im Kreis der Verwandtsc­haft folgte.

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