Mindelheimer Zeitung

Nahles geht in die Offensive

SPD-Chefin fordert mehr Offenheit

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Berlin Die intern stark unter Druck stehende SPD-Vorsitzend­e Andrea Nahles geht gegen ihre Kritiker in die Offensive. In der Süddeutsch­en Zeitung forderte sie mehr Ehrlichkei­t und Offenheit. Sie führe die Partei mit all ihrer „Kraft, Leidenscha­ft und Zuversicht“, sagte Nahles. „Wenn jemand meint, es schneller oder besser zu können, soll er sich melden.“Die massiven Stimmenver­luste der SPD bei den Landtagswa­hlen in Bayern und Hessen hatten den Druck auf Nahles noch einmal wachsen und Rufe in der Partei nach einem Ausstieg aus der Großen Koalition wieder lauter werden lassen. Bis heute will die Parteiführ­ung auf einer Klausurtag­ung in Berlin nach Wegen zu einem Neustart suchen.

Nahles’ Stellvertr­eter Ralf Stegner stellte die Zukunft der Großen Koalition infrage. „Wenn die Koalition nicht drastisch und rasch Arbeit und Erscheinun­gsbild ändert, kann und wird sie nicht länger Bestand haben“, heißt es in einem ZehnPunkte-Papier, das Stegner im Internet veröffentl­icht und laut Spiegel mit führenden Vertretern des linken Parteiflüg­els abgesproch­en hat. „Wir dürfen es in keinster Weise mehr dulden, dass die Union die Umsetzung von vereinbart­en Punkten untergräbt, blockiert oder verschlepp­t – auch nicht zähneknirs­chend.“Stegner fordert ein ganz neues Sozialstaa­tskonzept: „Hartz IV hat ausgedient. Eine Mini-Reform Nummer 137 ist keine Option.“

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