Kein Durchkommen
FC Memmingen verliert gegen die SpVgg Bayreuth mit 0:2. Foulelfmeter für die Gäste in der ersten Halbzeit ist die spielentscheidende Szene
Memmingen „Immer wenn wir oben ranschnuppern, bekommen wir eins zwischen die Hörner.“Trainer Stephan Baierl konnte seine Enttäuschung nach der 0:2 (0:1)-Heimniederlage des FC Memmingen gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth nicht verhehlen. Mit einem Sieg wäre der Sprung auf den dritten Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern möglich gewesen. So sah der Coach eine Art Déjà-vu-Erlebnis wie schon in der Vorrunde gegen den VfB Eichstätt, der seine Mannschaft vor eigenem Publikum in ähnlicher Art aushebelte wie jetzt die Bayreuther.
Diese Spielweise ist vielleicht nicht sonderlich attraktiv, aber durchaus produktiv. Durch die Niederlage verstummten schnell die Stimmen unter den 1000 Zuschauern, die den FCM schon in höheren Sphären wähnten. Gleichwohl bot sich die Chance, wäre eine der dicken Möglichkeiten in der ersten Hälfte reingegangen. Schon früh traf Fatjon Celani die Querlatte, bei einer Vorlage von Furkan Kircicek kam er einen Tick zu spät. Der zuletzt mit zwölf Treffern in drei Spielen so hochgelobte Memminger Angriff sollte an diesem Abend gänzlich leer ausgehen. Als Bayreuths Kapitän Anton Makarenko in der 38. Minute den Ball gegen Verteidiger Michael Heilig blockte, an ihm vorbei wollte und gehalten wurde, pfiff Schiedsrichterin Angelika Söder Elfmeter. Für Baierl eine Situation außerhalb des Strafraums. Makarenko verwandelte zur Gästeführung. Damit war der Memminger Matchplan dahin. Mit Ballglück, Geschick und taktischen Fouls ließ Bayreuth nicht mehr allzu viel zu, auch als die Hausherren in der zweiten Halbzeit das Tempo anzogen. „Im letzten Drittel hat uns die Konsequenz gefehlt und wir waren diesmal nicht heiß genug“, meinte Baierl.
Allerdings gab es auch noch zwei strittige Situationen: Einmal erkannte Söder auf Stürmerfoul, als Jannik Rochelt freistehend gerade abziehen wollte. Und bei einem Rochelt-Freistoß, den Mario Jokic mit dem Kopf einnetzte, war die Fahne des Assistenten ganz schnell oben und der Treffer zum möglichen Ausgleich wurde wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben. Nicht nur, weil sich Jokic bei seinem Jubel so gar nicht stoppen lassen wollte, war dies wohl eine haarige Entscheidung.
So verteilte der Sieger artig Komplimente: „Wenn man sieht, wie Memmingen nach der Relegation im vergangenen Jahr heuer spielt, ist das ganz großer Sport“, streichelte SpVgg-Trainer Timo Rost die etwas wunde FCM-Seele.
Im Vorfeld wollte er kein Gerede zulassen, dass Memmingen angesichts der Niederlagen in den vergangenen Jahren so etwas wie der Bayreuther Angstgegner sei. Rosts persönliche Bilanz gegen die Allgäuer ist – über seine verschiedenen Stationen gesehen – nicht nur durch den neuerlichen Erfolg höchst positiv. Besonders darüber gefreut hat sich auch Steffen Eder: Der Verteidiger in Bayreuther Diensten stammt aus dem Unterallgäuer Ettringen.