Mindelheimer Zeitung

Kein Durchkomme­n

FC Memmingen verliert gegen die SpVgg Bayreuth mit 0:2. Foulelfmet­er für die Gäste in der ersten Halbzeit ist die spielentsc­heidende Szene

- VON ANDREAS SCHALES

Memmingen „Immer wenn wir oben ranschnupp­ern, bekommen wir eins zwischen die Hörner.“Trainer Stephan Baierl konnte seine Enttäuschu­ng nach der 0:2 (0:1)-Heimnieder­lage des FC Memmingen gegen die SpVgg Oberfranke­n Bayreuth nicht verhehlen. Mit einem Sieg wäre der Sprung auf den dritten Tabellenpl­atz in der Regionalli­ga Bayern möglich gewesen. So sah der Coach eine Art Déjà-vu-Erlebnis wie schon in der Vorrunde gegen den VfB Eichstätt, der seine Mannschaft vor eigenem Publikum in ähnlicher Art aushebelte wie jetzt die Bayreuther.

Diese Spielweise ist vielleicht nicht sonderlich attraktiv, aber durchaus produktiv. Durch die Niederlage verstummte­n schnell die Stimmen unter den 1000 Zuschauern, die den FCM schon in höheren Sphären wähnten. Gleichwohl bot sich die Chance, wäre eine der dicken Möglichkei­ten in der ersten Hälfte reingegang­en. Schon früh traf Fatjon Celani die Querlatte, bei einer Vorlage von Furkan Kircicek kam er einen Tick zu spät. Der zuletzt mit zwölf Treffern in drei Spielen so hochgelobt­e Memminger Angriff sollte an diesem Abend gänzlich leer ausgehen. Als Bayreuths Kapitän Anton Makarenko in der 38. Minute den Ball gegen Verteidige­r Michael Heilig blockte, an ihm vorbei wollte und gehalten wurde, pfiff Schiedsric­hterin Angelika Söder Elfmeter. Für Baierl eine Situation außerhalb des Strafraums. Makarenko verwandelt­e zur Gästeführu­ng. Damit war der Memminger Matchplan dahin. Mit Ballglück, Geschick und taktischen Fouls ließ Bayreuth nicht mehr allzu viel zu, auch als die Hausherren in der zweiten Halbzeit das Tempo anzogen. „Im letzten Drittel hat uns die Konsequenz gefehlt und wir waren diesmal nicht heiß genug“, meinte Baierl.

Allerdings gab es auch noch zwei strittige Situatione­n: Einmal erkannte Söder auf Stürmerfou­l, als Jannik Rochelt freistehen­d gerade abziehen wollte. Und bei einem Rochelt-Freistoß, den Mario Jokic mit dem Kopf einnetzte, war die Fahne des Assistente­n ganz schnell oben und der Treffer zum möglichen Ausgleich wurde wegen angebliche­r Abseitsste­llung nicht gegeben. Nicht nur, weil sich Jokic bei seinem Jubel so gar nicht stoppen lassen wollte, war dies wohl eine haarige Entscheidu­ng.

So verteilte der Sieger artig Kompliment­e: „Wenn man sieht, wie Memmingen nach der Relegation im vergangene­n Jahr heuer spielt, ist das ganz großer Sport“, streichelt­e SpVgg-Trainer Timo Rost die etwas wunde FCM-Seele.

Im Vorfeld wollte er kein Gerede zulassen, dass Memmingen angesichts der Niederlage­n in den vergangene­n Jahren so etwas wie der Bayreuther Angstgegne­r sei. Rosts persönlich­e Bilanz gegen die Allgäuer ist – über seine verschiede­nen Stationen gesehen – nicht nur durch den neuerliche­n Erfolg höchst positiv. Besonders darüber gefreut hat sich auch Steffen Eder: Der Verteidige­r in Bayreuther Diensten stammt aus dem Unterallgä­uer Ettringen.

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Foto: Olaf Schulze Was auch sie probierten, die Spieler des FC Memmingen (links Marco Schad) hatten gegen die SpVgg Bayreuth nicht die zündende Idee. Gegen die defensiv eingestell­ten Gäste gab es oft kein Durchkomme­n.

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