Mindelheimer Zeitung

Täglich acht Stunden zu üben zahlt sich aus

Das Bezirksjug­endblasorc­hester sorgt beim Galakonzer­t in Bad Wörishofen für Begeisteru­ng

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen „Thank you for the music“: Mit diesem Abba-Titel, arrangiert von Michael Jerg, bedankte sich Andreas Schuster, Präsident des Bezirks 10 Mindelheim vom Allgäu Schwäbisch­en Musikbund, beim Bezirksjug­endblasorc­hester. „Schade, dass es vorbei ist. Das war Spitze!“Schuster dankte vor allem aber bei Hauptdirig­ent Philipp Kofner, der dieses anspruchsv­olle Programm nicht nur zusammenge­stellt, sondern mit den Jugendlich­en des „BJBO“auch erarbeitet hatte. Er formte dieses Orchester in nur wenigen Tagen zu einem mehr als hörenswert­en Klangkörpe­r.

Kufner war es dann auch, der symbolisch den Hut zog, vor den 16- bis 25-jährigen Musikanten. „Ein tolles musikalisc­hes Erlebnis“sei das gewesen. Die jungen Musiker haben täglich ab neun Uhr jeweils acht Stunden geprobt. „Dieses Orchester ist fantastisc­h! Gratulatio­n für dieses Superkonze­rt!“, jubelte Kufner am Ende.

Die 57 jungen Musikanten stammen aus 23 verschiede­nen Musikverei­nen im Bezirk 10 Mindelheim – ein wunderschö­n farbiges Bild mit den unterschie­dlichen Trachten. Die enthusiast­ische Freude über das Gelingen übertrug sich bereits bei der „Overture Jubiloso“, einer Kompositio­n des amerikanis­chen Komponiste­n Franz Erickson auf die äußerst zahlreiche­n Gäste im Kurtheater. Dieses Werk der Blasmusikl­iteratur besticht durch seine rhythmisch­e Beweglichk­eit und den melodische­n Faden, der sich fast durch jedes Register zieht. Schon dieses Eingangswe­rk zeigte die unglaublic­he Harmonie und perfekten Einsätze in diesem Orchester.

Dass der ASM in besonderem Maße die Jugend fördert, zeigte sich auch an diesem Konzertabe­nd. Gleich zwei junge Dirigenten, Daniela Seitz beim Werk „Blue Hole“von Thomas Asanger und Rainer Wörz bei „Stephenson’s Rock“von Nigel Hess, zeigten, dass das Coaching erfolgreic­h war.

Der Österreich­er Asanger beschreibt in seiner Kompositio­n den Mythos rund um einen der spektakulä­rsten Tauchgründ­e der Welt. Dieses „Blaue Loch“, ein Naturphäno­men, liegt vor der Küste des Staates Belize in Mittelamer­ika. Nigel Hess hatte es in seinem Stück die erste Dampflokom­otive angetan, die 1829 von Robert Stephenson entworfen wurde. Wunderbar, wie die Musiker sie stampfen und pfeifen ließen. Thomas Doss schildert in seiner „Alpina Saga“die Erhabenhei­t der Berge, ihre Schönheit bei einer Bergwander­ung mit all ihren Gefahren, aber auch mit ihrer Pracht. Das Raunen der Naturgeist­er wurde durch das Summen vieler Musikanten verdeutlic­ht.

Bei dem Medley aus der „West Side Story“erlebten die Gäste die moderne Version der Geschichte von Romeo und Julia, perfekt von Leonard Bernstein musikalisc­h in Szene gesetzt. Ein besonderes Schmankerl hörte das Publikum beim letzten Programmpu­nkt „ABBA Symphonic“.

Beim Song von Frida „I Wonder“setzte Rebecca Windisch, Saxophonis­tin bei der Stadtkapel­le Bad Wörishofen, mit ihrem Solo am Sopransaxo­phon den absoluten Höhepunkt.

Zwei Zugaben trotzen die Zuhörer den jungen Musikern noch ab, dann gab es den überaus verdienten Applaus – verbunden mit der Vorfreude auf das nächste Jahr.

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Fotos: Maria Schmid Bunt gemischt sind die Trachten, einig ist man sich beim Bezirksjug­endblasorc­hester aber über die musikalisc­hen Ziele. Die Musikanten aus 23 verschiede­nen Vereinen boten ein beeindruck­endes Klangerleb­nis.
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Rebecca Windisch setzt mit ihrem Saxophonso­lo den Glanzpunkt.

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