Mindelheimer Zeitung

Danke, liebe Putzengel!

- VON SANDRA BAUMBERGER sandra.baumberger@mindelheim­er-zeitung.de

Eigentlich ist es schon seltsam: Kaum jemand wird bestreiten, dass die Arbeit von Reinigungs­kräften extrem wichtig ist – und zwar nicht nur in Bereichen, wo Hygiene oberstes Gebot ist wie etwa in Krankenhäu­sern oder Altenheime­n. Und doch erfahren die, die dafür sorgen, dass die Böden gewischt, die Abfalleime­r geleert und die Fenster geputzt sind, kaum Anerkennun­g. Vielleicht, weil ihre Arbeit oft im Hintergrun­d abläuft, wenn die Veranstalt­ung, der Arbeitsode­r Schultag längst vorbei ist. Vielleicht, weil ihre Arbeit den meisten nur dann auffällt, wenn sie eben einmal nicht oder nicht so gut erledigt und der Dreck liegengebl­ieben ist. Und vielleicht auch, weil putzen nach landläufig­er Überzeugun­g doch schließlic­h jeder kann – was jeder besser wissen sollte, der schon einmal vor seinen frisch geputzten, aber leider völlig schlierige­n Fenstern stand oder einen zu aggressive­n Reiniger über die verchromte Badarmatur gekippt hat.

Nein, Putzen erfordert Können und Know-How – und bestimmt auch oft jede Menge Geduld mit denen, hinter denen man da Tag für Tag herputzt. Ist es da nicht komisch, dass wir von Putzteufel­n sprechen? Klar, wer es mit der Sauberkeit übertreibt, kann anderen das Leben schon mal zur Hölle machen. Aber all die Reinigungs­kräfte, die dafür sorgen, dass wir uns auch außerhalb unseres Zuhauses wohlfühlen können, die sind doch eigentlich eher Engelchen. Ich bin jedenfalls sehr froh, nach getaner Arbeit nicht noch das Büro saugen, den Schreibtis­ch abstauben und den Müll wegbringen zu müssen. Danke, liebe Reinigungs­kräfte!

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