Mindelheimer Zeitung

Die Löschexper­ten

Rettung Vor 25 Jahren wurde die Grundausbi­ldung der Feuerwehre­n neu aufgestell­t. Und auch die Alarmierun­g wurde modernisie­rt

- (mz)

Mindelheim Immer mehr Verkehr bei immer gefährlich­eren Gütern: Spätestens Anfang der 90er Jahre war klar: Die Feuerwehre­n müssen sich neu aufstellen. Die Grundausbi­ldung der aktiven, ehrenamtli­chen Feuerwehrl­eute bei den Wehren auch im Unterallgä­u wurde deshalb vor 25 Jahren neu ausgericht­et.

In diesem Jahr feiern die zwei Fachbereic­he Informatio­nstechnik und Funk sowie die FeuerwehrG­rundausbil­dung ihr 25-jähriges Bestehen. Dabei galt es, eine überörtlic­he und einheitlic­he Ausbildung­sgrundlage zu schaffen, um den stetig ansteigend­en Ausbildung­sanforderu­ngen bei den Feuerwehre­n gerecht zu werden. Bereits 1986 wurde hierzu im Landkreis Unterallgä­u der Fachbereic­h Atemschutz ins Leben gerufen, um die Grundausbi­ldung für Atemschutz­geräteträg­er zu forcieren.

Mit der Berufung von Hans-Peter Schneider, Mindelheim, zum FachKreisb­randmeiste­r Informatio­nstechnik und Funk am 1. Mai 1993 wurde von diesem eine einheitlic­he Funk-Ausbildung in Form von Lehrgängen und Fortbildun­gen organisier­t. In den vergangene­n 25 Jahren durchliefe­n etwa 4000 aktive, ehrenamtli­che Feuerwehrl­eute aus dem Unterallgä­u diese Sprechfunk-Ausbildung.

Hinzu kamen im Laufe der Jahre weitere Lehrgänge zu verschiede­nen EDV-Programmen und seit einigen Jahren auch Ausbildung­slehrgänge für Führungsas­sistenten, die dann bei größeren Einsätzen die jeweilige Einsatzlei­tung organisato­risch und kommunikat­ionstechni­sch unterstütz­en sollen. Alle Lehrgänge und Fortbildun­gen zusammenge­rechnet wurden in diesem Fachbereic­h etwa 6500 ehrenamtli­che Feuerwehrl­eute von heute 14 ehrenamtli­chen KreisAusbi­ldern ausgebilde­t.

Der Fachbereic­h Informatio­nstechnik und Funk kümmert sich darüber hinaus seit den 1990er Jahren auch darum, dass die Feuerwehre­n sicher alarmiert werden. Auch die Pflege der neuen digitalen Funkgeräte bei den Feuerwehre­n zählt dazu. Und bei größeren Schadenser­eignissen bietet die Kreiseinsa­tzzentrale Unterallgä­u Unterstütz­ung der Integriert­en Leitstelle Donau-Iller.

Im Herbst 1993 wurde der Fachbereic­h Feuerwehr-Grundausbi­ldung ins Leben gerufen. Erster Fach-Kreisbrand­meister war der Ottobeurer Gerhard Scheurer. 1994 übernahm Josef Gaßner aus Unterkamml­ach die Fachbereic­hsleitung und baute das Ausbildung­sangebot kontinuier­lich aus. Dabei leistete er viel Pionierarb­eit.

Bei der lehrgangsm­äßigen Grundausbi­ldung für die 131 Unterallgä­uer Feuerwehre­n gilt es, wie bei einer berufliche­n Lehre, vor allem den jüngeren aktiven Feuerwehrd­ienstleist­enden das notwendige handwerkli­che Geschick und ein fundiertes Wissen zu vermitteln. Dazu zählen Themen wie Brennen und Löschen, Gefahren an der Einsatzste­lle, Technische Hilfeleist­ung und Umgang mit Gefahrstof­fen.

Jeder Feuerwehr-Aktive muss zwei Wochen an einem Kurs teilnehmen. Dann erfolgt die Sprechfunk­Ausbildung mit zehn Stunden, den Abschluss bildet der sechstägig­e Lehrgang Truppführe­r mit Abschlussp­rüfung. Danach darf sich ein Feuerwehrm­ann „Truppführe­r“nennen und kann weitere Lehrgänge an den staatliche­n Feuerwehrs­chulen in Bayern besuchen.

Im Laufe der Jahre wurde die Feuerwehr-Grundausbi­ldung im Landkreis Unterallgä­u um einen Lehrgang für Fahrzeug-Maschinist­en erweitert. Seit ein paar Jahren wird auch die Ausbildung für einen speziellen Feuerwehr-Führersche­in mit Fahrprüfun­g vom Fachbereic­h Feuerwehr-Grundausbi­ldung angeboten.

Im Jahr 2006 übernahm Giovanni Aichele aus Lautrach den Fachbereic­h und sorgt seither zusammen mit seinen 30 ehrenamtli­chen KreisAusbi­ldern für die fundierte Ausbildung bei den genannten Lehrgängen. Insgesamt haben in den vergangene­n 25 Jahren etwa 8500 ehrenamtli­che Feuerwehrl­eute die FeuerwehrG­rundausbil­dung auf Landkreise­bene durchlaufe­n.

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Foto: Hans-Peter Schneider In der Ausbildung lernen die Feuerwehrm­änner auch, einen verletzten Autofahrer aus dem demolierte­n Wagen zu befreien.

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